The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
vor.«
»Und die Republik?«
»Das biegen wir schon hin - zusammen, meine ich. Wäre ja nicht fair, dir das allein zu überlassen.«
»Ich bin erleichtert, das zu hören, Kumpel.« Jet nickte Clunker zu, der den Blaster herumdrehte und ihn seinem Besitzer reichte. »Als Captain dieses Schiffes, wie es auf Flimsiplast, Barabel-Haut oder wo auch immer niedergeschrieben steht, erwarte ich ein gewisses Maß an Höflichkeit und den Blick auf ein gemeinsames Ziel. Solange ich das erkenne, werden wir bestens miteinander auskommen.«
Er schwenkte zur Instrumentenkonsole herum und baute darauf, dass Clunker weitere Widrigkeiten von ihm fernhalten würde. Außerdem vertraute er darauf, dass der Rodianer einen Kompromiss erkannte, wenn er ihm angeboten wurde. Jet war es gleichgültig, wer ihn bezahlte, genauso wie es den Hutts egal war, wer ihnen ihre Schätze brachte, solange es nur ihre waren. Für jene, die am Ende übrig blieben, würde sich alles klären.
»Wollen doch mal sehen, was von unserem unglückseligen Freund da draußen übrig ist...«
Das Trümmerfeld breitete sich rasch aus. Sensoren verfolgten die größten Brocken, von denen manche so groß wie ein Mensch, andere noch größer waren. Das überraschte ihn. Ein Antriebsdurchbruch hinterließ für gewöhnlich nur Schlacke und Staub.
»Das sieht wie ein Stück des vorderen Teils aus«, stellte Shinqo fest, während er sich über Jet beugte, um auf den Schirm zu zeigen.
»Keine Lebenszeichen.«
»Keine Zeugen«, meinte der Rodianer zufrieden.
»Das ist normalerweise unser Job«, sagte Jet, obwohl er in all seinen Jahren als Pirat noch keines der Opfer seiner Überfälle getötet hatte - jedenfalls nicht, nachdem er sie ausgeraubt hatte. Ein paar gebrochene Herzen, sicherlich, auch ein paar verbeulte Köpfe, aber nichts Schlimmeres. »Ich glaube nicht, dass die das wegen uns getan haben.«
»Aber warum dann?«
Jet zuckte mit den Schultern. »Das ist die Milliarden-Credit-Frage.«
Shinqo rieb sich mit einem trockenen Kratzen seiner Fingerspitzen das Kinn. Nun, da die Auseinandersetzung zwischen ihnen bereinigt war, verhielt er sich wieder wie ein ordentlicher Erster Offizier. Und wenn ihm die Gier dabei nicht dazwischenkam, hatte er sogar das Zeug zu einem guten Ersten Offizier, andernfalls hätte Jet ihn auch nie angeheuert. »Sie hatten irgendetwas an Bord, etwas, das wir nicht in die Finger kriegen sollten.«
»Etwas Wertvolleres als ihr eigenes Leben?« Jet drehte sich um und blickte Shinqo in die zusammengekniffenen Augen. »Hört sich für mich ziemlich wertvoll an.«
»Vielleicht sogar in Stücken.«
»Genau mein Gedanke.« Jet deutete auf den Copilotensitz. »Schnall dich an und übernimm den Traktorstrahl! Mal schauen, was wir finden.«
Die Auriga Fire drehte bei und begann die Überreste des Schiffes abzusuchen, dessen Reise sie unterbrochen hatte. Ein nagendes Gefühl machte Jet Nebula dabei zu schaffen. Es fühlte sich an wie Schuld, und er ermahnte sich, ihm nicht nachzugeben. Er hatte die Besatzung der Cinzia nicht getötet. Das Grab hatten sie sich selbst geschaufelt. Es war einfach nur Pech gewesen, dass sich ihre Wege gekreuzt hatten, und sein Glück, dass er danach noch atmete. Sollte sein Glück anhalten, würde er vielleicht sogar Profit aus diesem Hyperraumflug schlagen, was ihm wiederum ermöglichen würde, endlich eine etwas anständigere Sorte Abschaum anzuheuern und wieder ins Schmuggelgeschäft einzusteigen.
Manche Tage waren besser als andere. Vielleicht dieser, heute? Er redete sich das mit all der Überzeugung ein, die er aufbringen konnte, was bei einem Mann seines Handwerks eine ganze Menge war.
Was sollte schon schiefgehen?
TEIL EINS
PERSÖNLICHE INTERESSEN
KAPITEL 1
SHIGAR KONSHI FOLGTE dem Geräusch des Blasterfeuers durch Coruscants alte Bezirke. Er stolperte kein einziges Mal, rutschte nicht aus, verlangsamte niemals seinen Schritt, trotz der engen Gassen voller Müll, der über die Jahre von den oberen Ebenen heruntergerieselt war. Über ihm schaukelten Kabel und Schilder, teilweise so tief, dass sie Shigar zwangen, sich unter ihnen hindurchzuducken. Der hochgewachsene, schlanke Jedi-Schüler, der auf jeder Wange einen tätowierten Streifen trug, bewegte sich für seine achtzehn Jahre mit überraschender Anmut und Sicherheit.
Tief in seinem Inneren schäumte er jedoch. Meister Nikil Nobils Entscheidung hatte auch dadurch nicht an enttäuschender Wirkung verloren, dass sie als Hologramm von der anderen
Weitere Kostenlose Bücher