The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Seite der Galaxis übertragen worden war.
»Der Hohe Rat hält Shigar Konshi für nicht bereit für die Jedi-Prüfungen.«
Die Entscheidung hatte ihn schockiert, dennoch hütete sich Shigar, Einwände zu erheben. Dem Rat die Schande und Verbitterung, die er verspürte, zu offenbaren, war das Letzte, das er wollte.
»Erklärt ihm, weshalb«, sagte Großmeisterin Satele Shan, die mit gefalteten Händen neben ihm stand. Sie maß einen ganzen Kopf weniger als Shigar, strahlte aber ein unerschütterliches Selbstbewusstsein aus. Sogar während dieser Holoübertragung spürte Shigar, dass Meister Nobil, ein gewaltiger Thisspasianer mit vollem, förmlichem Bart, ihretwegen unwohl auf seinem schlangenartigen Unterleib herumrutschte.
»Wir - das heißt, der Rat - erachten die Ausbildung deines Padawans als unvollständig.«
Shigar errötete. »In welcher Hinsicht, Meister Nobil?«
Seine Meisterin bedeutete Shigar mit einem telepathischen Knuff zu schweigen. »Er steht kurz vor der vollständigen Meisterung«, versicherte sie dem Rat. »Ich bin sicher, es ist nur eine Frage der Zeit.«
»Ein Jedi-Ritter ist in jeder Beziehung ein Jedi-Ritter«, erwiderte der ferne Meister. »Es gibt keine Ausnahmen, auch nicht für Euch.«
Meisterin Satele bedeutete ihre Zustimmung mit einem Nicken. Shigar biss sich auf die Zunge. Sie sagte, sie glaube an ihn, also weshalb wies sie die Entscheidung nicht zurück? Sie musste sich dem Rat nicht fügen. Hätte sie sich für ihn eingesetzt, wenn er nicht ihr Padawan gewesen wäre?
Er konnte seine verunsicherten Gefühle schlechter verbergen, als er es sich wünschte.
»Dein Mangel an Selbstbeherrschung offenbart sich auf vielerlei Art«, erklärte ihm Meister Nobil mit strenger Stimme. »Nimm deine jüngsten Bemerkungen zu Senator Vuub bezüglich der Politik des Betriebsmittelrates. Wir alle mögen darüber übereinstimmen, dass der Umgang der Republik mit der momentanen Krise keineswegs perfekt ist. Dennoch ist alles andere als äußerste diplomatische Disziplin zurzeit unverzeihlich. Verstehst du das?«
Shigar neigte den Kopf. Er hätte wissen müssen, dass die schmierige Neimoidianerin hinter mehr her war als nur seiner Meinung, als sie sich an ihn herangemacht und ihm mit Lob geschmeichelt hatte. Nach der Invasion des Imperiums auf Coruscant hatte jenes den Planeten der Republik nur zurückgegeben, im Austausch gegen zahlreiche territoriale Konzessionen andernorts. Seitdem waren die Versorgungsrouten stark belastet. Dass Shigar recht hatte und der BMR ein hoffnungslos korrupter Haufen war, der Milliarden Leben für viel Schlimmeres als Krieg, Hunger, Seuchen, Enttäuschung aufs Spiel setzte, zählte in gewissen Kreisen einfach nicht.
Meister Nobils strenge Miene entspannte sich. »Du bist selbstverständlich enttäuscht. Das verstehe ich. Sei dir gewiss, dass sich die Großmeisterin lange Zeit zu deinen Gunsten eingesetzt hat. Wir vertrauen in jeder Beziehung, ausgenommen diese eine, auf ihr Urteil. Von unserem gemeinschaftlichen Entschluss können wir nicht abrücken, aber sie hat unsere Aufmerksamkeit geweckt. Wir werden deine Fortschritte genau beobachten. Wir hegen hohe Erwartungen.«
Damit hatte die Holokonferenz geendet, und die gleiche Leere, die er, trotz aller Widersprüche, danach verspürt hatte, empfand Shigar auch in den Tiefen Coruscants. Nicht bereit? Hohe Erwartungen? Der Rat spielte Spielchen mit ihm -zumindest fühlte es sich so an -, trieb ihn vor und zurück wie einen Felinx in einem Käfig. Würde er jemals über die Freiheit verfügen, seinen eigenen Weg zu gehen?
Meisterin Satele verstand seine Gefühle besser als er selbst. »Geh etwas spazieren«, hatte sie ihm geraten, ihm dabei beide Hände auf die Schultern gelegt und ihm so lange in die Augen geschaut, bis sie sich auch sicher war, dass er ihre Absichten verstand. Sie schickte ihn nicht fort, sondern gab ihm Gelegenheit, sich zu beruhigen. »Ich muss sowieso noch mit dem Obersten Commander Stantorrs reden. Wir treffen uns später im Verbindungskreuzgang.«
»Ja, Meisterin.«
Also wandte er sich ab und kochte vor Wut. Er wusste, dass er irgendwo in seinem Inneren die Stärke besaß, sich über diesen zeitweiligen Rückschlag zu erheben, sowie die Ruhe und Disziplin, die letzten Fäden seines Talents zu einer einheitlichen Form zu verknüpfen. Doch im Moment führten ihn seine Instinkte weg von der Stille statt ihr entgegen.
Vor ihm ertönte das Blasterfeuer immer lauter.
In einer Gasse, die nach den
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