Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
zuraste. Zallow wich immer noch nicht zurück und hielt seinen Blick weiter auf Malgus gerichtet. Das Geräusch des Schiffsantriebs stieg an und wurde immer schriller. Es klang wie ein lang gezogenes, mechanisches Schreien. Malgus beobachtete, wie sich die Augen der Jedi-Ritter weiteten. Der Sith-Lord hörte überall in der Halle die alarmierten Rufe und dann die Schreie, die gleich darauf in dem Donnern des verstärkten Transporters untergingen, der mit vollem Tempo durch die Fassade des Tempels brach.
    Stein barst, und der Tempelboden erbebte unter der Wucht des Einschlags. Metall und Menschen kreischten auf, als sie gleichermaßen verdreht und zerquetscht wurden. Die Explosion tauchte die Halle in orangefarbenes Licht - Malgus konnte die Reflexion in Zallows Augen sehen -, und die Flammen zogen die Luft in einem kräftigen Sturm zu sich, als wäre das Feuer eine große einatmende Lunge.
    Malgus drehte sich nicht um. Er hatte den Angriff Tausende Male als Computersimulation gesehen und wusste anhand der Geräusche, die er hörte, genau, was sich abspielte. Durch seine enorme Masse und Geschwindigkeit konnte das Transportschiff seinen Schwung beibehalten, sodass es über den Tempelboden rutschte und dabei Stein durchpflügte, Feuer hinter sich herzog, Säulen durchbrach, Balkone einstürzen ließ und Körper zermalmte. Und immer noch bewegten sich weder Malgus noch Zallow.
    Das Transportschiff rutschte näher und näher, und das Geräusch knirschenden Metalls auf Stein gellte in Malgus' Ohren. Weitere Säulen stürzten um. Eleena drückte sich an ihn, während sich das brennende, demolierte Schiff auf sie zuschob. Doch es verlor bereits an Tempo und kam bald zum Stehen. Staub, Hitze und Rauch erfüllten die Halle. Flammen knisterten. Schmerzerfüllte und überraschte Schreie durchbrachen die plötzliche Stille.
    „Was haben sie getan?", rief jemand. „Sanitäter!", schrie ein anderer.
    Malgus hörte, wie die Sprengbolzen des extra verstärkten Passagierraums detonierten und wie ein metallener Regen auf den Boden prasselte, dann schlug die Luke auf den Boden. Zum ersten Mal schaute Zallow an Malgus vorbei und legte fragend den Kopf schief. Ungewissheit zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Malgus genoss den Anblick. Ein lang gezogenes, unregelmäßiges Summen ertönte, als die fünfzig Sith-Krieger in der Kabine des Transporters ihre Lichtschwerter aktivierten. Das Geräusch kündigte den Untergang des Tempels an, den Untergang Coruscants und den Untergang der Republik. Malgus ließ die Vision, die er auf Korriban gehabt hatte, aufblitzen, die Vision einer Galaxie in Flammen. Er warf seine Kapuze zurück, lächelte und aktivierte sein Lichtschwert.

    ZEERID BRACHTE DIE FATMAN in Fahrt und ließ Ord Mantells Oberfläche hinter sich zurück. Aus Sorge, die Piraten könnten noch irgendwo Verbündete in anderen Schiffen haben, ließ er seine Scanner weiterhin die Umgebung abtasten, konnte aber keine Anzeichen irgendwelcher Verfolger entdecken. Mit der Zeit entspannte er sich.
    Die rosafarbenen Wolken der oberen Atmosphäre von Ord Mantell wichen bald der Schwärze des Alls. Die planetare Überwachung piepte ihn nicht zur Identifizierung an, aber er hätte sowieso nicht geantwortet. Er hatte ihnen gegenüber keine Rechenschaft abzulegen. Er hatte der Exchange Rechenschaft abzulegen, auch wenn er noch keinem maßgeblichen Mitglied des Syndikats persönlich begegnet war. Da er seine Anweisungen über einen Kontaktmann erhielt, den er nur als Oren kannte, befand er sich die meiste Zeit über im Blindflug. Seine Aufträge wurden ihm über Funk zugespielt. Er holte die Fracht dort ab, wo man es ihm sagte, und lieferte sie dorthin, wo man es ihm sagte. So war es ihm auch lieber. Es wirkte weniger persönlich, und dadurch kam er sich nicht so schmutzig vor.
    Er achtete darauf, sich ebenso mit Verschwiegenheit zu revanchieren und sorgte dafür, dass die Exchange über seine Vergangenheit als Soldat und Pilot hinaus kaum etwas über ihn wusste. Soweit ihnen bekannt war, hatte er keine Freunde und keine Familie.
    Ihm war klar, dass sie Arra, sollten sie von ihr erfahren, als Druckmittel gegen ihn einsetzen würden. Das durfte er nicht zulassen. Und sollte ihr jemals etwas zustoßen. Wieder einmal fiel ihm auf, dass er den Knüppel zu fest umklammerte. Er entspannte sich, atmete tief durch und ordnete seine Gedanken. Als er sich bereit fühlte, gab er den Code für den gesicherten Subraumkanal ein, über den er mit Oren kommunizierte.

Weitere Kostenlose Bücher