Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
Fauchen eines Jetpacks ließ ihn aufmerken. Seine Feuerstrahlen trugen die Mandalorianerin von einem Sims über dem Tempeleingang hinauf zu den oberen Tempeletagen, wo sie in einem Fenster verschwand. Er verließ sich darauf, dass sie drinnen beim Kampf zu ihm stoßen würde.
    Er blickte auf seinen Chronometer, auf dem die Zahlen dahinschwanden. Noch neunundzwanzig Sekunden.
    Eleena postierte sich zu seiner Rechten, und gemeinsam betraten sie den Tempel. Die untergehende Sonne hinter ihnen ergoss sich durch die gewaltigen Flügeltüren und warf ihre Schatten weit ins Innere; riesige, dunkle Vorboten, die ihnen vorauseilten. Im Tempel herrschte Stille, ein Frieden, der bald enden würde.
    Malgus' Stiefel dröhnten auf dem polierten Steinboden. Über mehrere Hundert Meter erstreckte sich die Halle vor ihnen. Zu beiden Seiten erhoben sich elegante Säulen vom Boden bis zur Decke und bildeten einen Prozessionsweg zum Zentrum der Halle. Auch Balkone und Simse säumten die Seitenwände. Links, rechts und vor sich spürte Malgus die Anwesenheit weiterer Wachen und Jedi. Noch ein Blick auf den Chrono: zwölf Sekunden.
    Oben - erst zu seiner Rechten, dann zu seiner Linken -zogen Bewegungen seine Aufmerksamkeit auf sich. Neugierige Padawane schauten von den Simsen herunter. Ein halbes Dutzend Jedi in Roben und Kapuzen glitt vor ihnen von den Balkonen abwärts, um in der Halle Posten zu beziehen. Ein weiterer Jedi kam den breiten Treppenaufgang am anderen Ende der Halle herab. Sein Machtabdruck strahlte Stärke und Selbstsicherheit aus - ein Meister.
    Geschlossen bewegten sich die sieben Jedi auf Malgus und Eleena zu, und Malgus und Eleena gingen ihnen entgegen.
    Immer mehr Padawane versammelten sich auf den Balkonen und in den Durchgängen über ihnen, und in Malgus' Wahrnehmung flackerten blasphemische Funken der hellen Seite auf. Die deutlich stärkeren Machtabdrücke der näher kommenden Jedi stemmten sich Malgus entgegen, so wie sich seiner ihnen entgegenstemmte, und die Stärke der einen Seite verzerrte mit ihrer Präsenz die jeweils andere. Er zählte in Gedanken weiter herunter. Der Abstand zu den Jedi schwand. Die Kraft in ihm wuchs.
    Zwei Meter vor ihnen blieben sie stehen. Der Jedi-Meister zog seine Kapuze zurück, unter der blondes an den Schläfen ergrautes Haar über einem gut aussehenden, geröteten Gesicht zum Vorschein kam. Malgus kannte seinen Namen aus den Geheimdienstbesprechungen - Meister Ven Zallow.
    Rein äußerlich war Zallow alles, was Malgus - mit seiner blassen Haut, den Narben und dem kahlen Schädel - nicht war. Hinsichtlich der Macht war Malgus alles, was Zallow nicht war. Die sechs Jedi-Ritter in Zallows Begleitung verteilten sich um Malgus und Eleena, um ihnen so wenig Bewegungsraum wie möglich zu lassen. Der Jedi-Meister sah ihn mit prüfendem Blick an, in etwa so, wie er vielleicht ein Raubtier in einer Falle angesehen hätte. Eleena stellte sich Rücken an Rücken zu Malgus. Der Sith-Lord spürte ihren Atem, tief und regelmäßig.
    In der Halle herrschte Stille.
    Irgendwo räusperte sich ein Padawan. Ein anderer hustete.
    Zallow und Malgus starrten sich gegenseitig in die Augen, ohne ein Wort zu wechseln. Es war keines nötig. Beide wussten, was gleich seinen Lauf nehmen würde, was seinen Lauf nehmen musste.
    Der Chrono an Malgus' Handgelenk begann zu piepen. Der dünne Ton dröhnte wie eine Explosion durch die ungeheure Weite der Halle. Das Geräusch schien die Jedi aus ihrer Starre zu befreien. Ein halbes Dutzend grüne und blaue Linien durchstachen das Halbdunkel, als die Jedi-Ritter allesamt ihre Lichtschwerter zündeten, einen Schritt zurücktraten und Kampfhaltung einnahmen. Alle bis auf Zallow, der vor Malgus nicht von der Stelle wich. Malgus wusste es ihm anzurechnen und neigte seinen Kopf in Ehrerbietung.
    Vielleicht glaubten die Jedi-Ritter, das Piepen würde auf irgendeine Art Bombe hindeuten. Auf gewisse Weise, so dachte Malgus, tat es das auch.
    Hinter ihm durchbrach ein weiteres Geräusch die Stille. Das Heulen der herannahenden Triebwerke des gekaperten Transportschiffes. Malgus drehte sich nicht um. Stattdessen beobachtete er die Ereignisse hinter sich, indem er die Ereignisse vor sich im Auge behielt. Die Jedi-Ritter traten einen weiteren Schritt zurück und schauten mit unsicheren Blicken an Malgus vorbei. Der Sith-Lord spürte, wie Eleena ihren Rücken gegen seinen presste. Zweifellos konnte sie jetzt das Transportschiff sehen, während es dröhnend auf den Tempel

Weitere Kostenlose Bücher