Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
gelegen. „Du musst tun was ich verlange Eleena" sagte er in sanfterem Ton. „Bitte."
    „Das werde ich, Malgus." Sie trat ein Stück vor, hob ihre Hand und fuhr mit einem Finger die scheußlichen Furchen entlang, die sein Gesicht durchzogen. Ihre Berührung lastete schwer auf ihm.
    „Ich liebe Euch, Malgus." Sie schob seine Atemmaske beiseite, um seine entstellten Lippen freizulegen. „Liebt Ihr mich auch?" Er fuhr sich mit der Zunge über die vernarbten Lippen. Seine Gedanken überschlugen sich, doch er brachte wieder kein Wort hervor. „Ihr braucht nicht zu antworten", sagte sie mit sanfter Stimme und lächelte. „Ich weiß, dass Ihr es tut."

    ZEERID BETRACHTETE sein Äußeres im Spiegel des kleinen Bads des Schiffes und verpasste sich einen Rüffel, weil er sich nicht rasiert hatte. Er aktivierte den Wartungsdroiden und trat hinaus in das Getümmel der Docks. Frachtkarren und Droiden wuselten in halsbrecherischem Tempo vorüber und hupten sich ihren Weg frei. Auf den Gehsteigen schoben sich Droiden mit Raupenantrieb entlang. Besatzungsmitglieder und Dockarbeiter gingen ihrer Arbeit nach und beluden oder entluden Frachtkisten mit Unterstützung von Kran-Droiden. Einer der Dockvorsteher, ein fetter Mensch mit Glatze und Rauschebart, spazierte durch das Chaos und gab gelegentlich laute Anweisungen oder murmelte etwas in sein Comlink. In der einen Hand trug er eine schwere Ratsche. Er sah aus, als wollte er damit auf irgendetwas oder irgendjemanden einschlagen. Die Luft roch leicht nach ausströmendem Gas und Antriebsabgasen, aber hauptsächlich nach See.
    Die Stadt Yinta Lake säumte das größte Süßwasserreservoir des Planeten, den Yintasee. Geothermische Schlote hielten das Wasser auch im Winter warm, und der Temperaturunterschied zwischen dem Gewässer und der herbstlichen Luft sorgte dafür, dass dem See Dampf entstieg und sich die Luft immerzu dick und schmierig anfühlte. Zeerid erinnerte das Ganze an Verwesung, und jedes Mal, wenn er zurückkehrte, kam es ihm vor, als wäre die Stadt in seiner Abwesenheit ein Stückchen mehr verfault.
    Yinta Lake war aus einem namenlosen Wintererholungsort der Wohlhabenden dieses Planeten gewachsen - Leute, die in der Waffenherstellung ein Vermögen verdienten -, deren Villen einen dünnen Gürtel um das Seeufer bildeten. Damals hatte man diesen Ring den Reichengürtel genannt. Über die Jahre hatte die Gegenwart der Reichen für die Ansiedlung eines mittelgroßen Raumhafens gesorgt, über den planetenfremde Güter dem planetenansässigen Geld zugeführt wurden. Das hatte zuerst Arbeiter hergeführt, dann Händler, dann die nicht so Begüterten - und schließlich die ganz Armen. Bis dahin war aus dem namenlosen Urlaubsort Yinta geworden, eine Stadt, die seitdem nicht mehr aufhörte zu wachsen. Und inzwischen hatte sie sich in eine Metropole -Yinta Lake - verwandelt, eine Akkretionsscheibe aus Leuten und Gebäuden, die sich um den Gravitationspunkt des Sees sammelte. Mit der Zeit hatte der Handelsverkehr das Wasser des Sees verseucht, die Reichen hatten größtenteils das Weite gesucht, und die Stadt hatte sich in die Abwärtsspirale des Zerfalls begeben. Die einst prachtvollen Villen am Seeufer wurden an - Bauunternehmer verkauft und in billige Wohnunterkünfte verwandelt. Der Reichengürtel bestand mittlerweile nur noch aus Slums und Verladedocks. Zeerid war in den Slums aufgewachsen und hatte jeden Tag seiner Kindheit den ätzenden, fauligen Gestank des Sees in der Nase gehabt. Seine Tochter hatte er nicht gerade überragend, aber doch immerhin besser versorgt. Das tiefe - Bassdröhnen eines Signalhorns brummte durch die Stadt - der Ruf eines der riesigen Frachtschiffe, die Personen und Güter über den See und den Fluss, der ihn nährte, hinauf und hinunter brachte. Die Geräusche zauberten ein Lächeln auf Zeerids Gesicht. In seiner Kindheit war er fast jeden Tag zu diesem Klang aufgewacht.
    Zeerid begab sich in das Getümmel. Auf seltsame Art und Weise fühlte er sich zu Hause, und er freute sich darauf, seine Tochter zu sehen.

    ANHAND DES HAARSCHNITTS, der muskulösen Statur und der strammen Haltung erkannte Vrath in dem Piloten einen ehemaligen Soldaten. Auch Vrath war einmal bei der Armee gewesen. Er hatte in der Imperialen Infanterie gedient.
    Der Mann lächelte im Gehen, und Vrath stellte fest, dass er den Piloten auf Anhieb mochte. Zu schade, dass er ihn wahrscheinlich töten musste.
    Mit dem Verteiler der Nanodroiden-Lösung in der baumelnden Hand ging

Weitere Kostenlose Bücher