Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
brannte ungemindert, als er aus dem Lift auf das Dach des Senatsgebäudes trat und auf seinen Transporter zueilte. Die Wachen, die vor ihm salutierten, ignorierte er. Der Pilot des Transporters wartete auf der ausgefahrenen Landerampe.
    „Darth Angral hat Ihnen einen Ort genannt?", fragte Malgus den Piloten. „Ein Krankenhaus?"
    „Jawohl, Lord Malgus."
    „Bringen Sie mich dorthin." Er bestieg den Transporter, die Türen schlossen sich leise zischend, und kurz darauf erhob sich das Schiff in den rauchverhangenen Nachthimmel über Coruscant. Sie mussten nicht weit fliegen. Nach nicht einmal einer Viertelstunde meldete sich der Pilot über die Sprechanlage.
    „Wir nähern uns jetzt dem Ziel, Lord Malgus. Wo soll ich landen?"
    In der Tiefe konnte Malgus das mehrstöckige Rechteck des Krankenhauses erkennen. Swoops, Gleiter, Lufttaxis und Sanitätstransporter drängten sich auf der künstlich beleuchteten Landeplattform des Daches. Zwischen den Fahrzeugen tummelten sich Dutzende Leute - Ärzte, Schwestern, Sanitäter, die Verwundeten. Dazwischen lagen überall Körper auf Tragen. Auf der Bodenebene sah es nicht viel anders aus. Fahrzeuge und Leute verstopften die Verkehrsadern zum Krankenhaus, und vor dem Haupteingang drängte sich eine lange Warteschlange.
    „Landen Sie auf der Bodenebene", befahl Malgus.
    Von den Leuten auf dem Dach bemerkten viele die Imperialen Kennzeichen des Transporters. Gesichter starrten verunsichert und erschreckt in die Höhe, und ein paar Leute rannten zu den Liften. Einer stürzte über eine Trage und fiel hin. Ein anderer stieß mit einem Sanitäter zusammen und warf ihn zu Boden.
    „Darth Angral hatte das Krankenhaus vorübergehend für die Einstufung Imperialer Verwundeter requiriert", erklärte der Pilot über die Sprechanlage. „Mittlerweile wurden alle auf die Steadfast verlegt."
    „Nicht alle", sagte Malgus, allerdings so leise, dass es über die Sprechanlage nicht zu hören war.
    „Es sind ziemlich viele Leute dort unten, mein Lord. Ich sehe keinen freien Landeplatz." Malgus starrte wutschäumend zu ihnen hinunter. „Landen Sie. Die werden Platz machen." Der Transporter drehte herum, ging in Schwebflug und setzte zur Landung an. Unten teilte sich die Menge, als sich das Schiff dem Durabeton näherte. Durch die Schotte konnte Malgus das Geschrei der Menge hören. „Mein Lord, soll ich ein paar Truppen anfordern? Zu Eurem Schutz?"
    „Ich brauche keinen Schutz. Sichern Sie das Schiff. Ich werde nicht lange brauchen." Malgus drückte den Schalter zum Öffnen der Seitentür, und ein Getöse aus Sirenen und Geschrei drang ins Innere des Transporters. Malgus, dessen Wut die der Menge mit Leichtigkeit übertraf, warf seinen Mantel ab, um sein vernarbtes Gesicht mit der Atemmaske zu zeigen, und trat hinaus auf die Rampe. Die Masse verstummte bei seinem Anblick. Nur die Sirenen heulten weiter. Ein Meer von Gesichtern, blass im Licht der Straßenbeleuchtung, starrte ihn verängstigt, staub- und blutverschmiert, aber vor allem wütend an. Ihre kollektive Wut und Angst ergoss sich über ihn. Er stand vor ihnen und sah einen nach dem anderen in die Augen. Niemand hielt seinem Blick stand.
    Malgus ging die Rampe hinunter, hinein in die Menge. Die Versammelten wichen vor ihm zurück, doch in dem Augenblick, da er seinen Fuß auf die Straße setzte, ging das Geschrei wieder los.
    „Monster!"
    „Mörder!"
    „Wir brauchen ärztliche Versorgung!"
    „Er ist allein! Tötet ihn!"
    „Feigling!"
    Seine Anwesenheit in ihrer Mitte bündelte ihren Zorn. Je stärker der Tumult anwuchs, desto weniger konnte er einzelne Worte ausmachen. Er registrierte nur ein einziges, anhaltendes, hasserfülltes Brüllen, eine Welle erhobener Fäuste und gefletschter Zähne. Ein Echo seiner eigenen Gefühle, die sich davon nährten und daran wuchsen.
    Irgendwo vor ihm flog ein faustgroßes Stück Durabeton aus der Menge heraus auf ihn zu. Ohne eine besondere Geste stoppte er es mitten im Flug mittels der Macht. Er ließ es einen Moment lang in der Luft hängen, damit die Menge es sehen konnte, und schlug es dann mit der Macht in Stücke.
    Als Bröckchen und Staub auf die Straße und ihre Köpfe regneten, verstummte die Masse wieder.
    „Wer hat das geworfen?", fragte Malgus wutentbrannt.
    Sirenen heulten. Irgendwo hustete jemand. Alle starrten ihn mit furchtsamen Augen an Malgus sprach lauter. „Ich fragte, wer hat das geworfen?"
    Niemand antwortete ihm. Die Wut der Menge verwandelte sich in Beklemmung.

Weitere Kostenlose Bücher