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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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„Auseinander", befahl Malgus, dessen Zorn in gleichem Maße anstieg, wie die der Menge abnahm. „Sofort."
    Die Leute in seiner Nähe spürten vielleicht seine Wut, denn sie wichen zurück. Am Rande des Menschenauflaufs drehten sich die Ersten um und rannten davon. Die meisten blieben jedoch standhaft, auch wenn sie sich untereinander unsichere Blicke zuwarfen. „Unsere Familien sind da drinnen."
    „Ich muss behandelt werden", rief jemand anderes.
    Malgus versank in der Macht, während seine kochende Wut an die Oberfläche sprudelte. „Ich sagte: Auseinander!"
    Als die Menge auf seine Forderung nicht reagierte, schlug er mit der Faust in seine Handfläche und ließ die pure, zorngeladene Kraft aus seinem Körper heraus explodieren. Schreie gellten, als die Wucht alles und jeden um ihn herum hinwegfegte.
    Körper flogen durch die Luft, prallten gegeneinander oder gegen Wände und krachten durch Fenster hindurch. Sogar der Transporter, mit dem er gelandet war, schlingerte kurz. Die Türen des Krankenhauses wurden aus ihren Halterungen gerissen und krachten zu Boden. Die Sirenen heulten weiter. Langsam fand Malgus wieder zu sich. Um ihn herum erklangen Stöhnen und schmerzerfülltes Wimmern. Ein Kind weinte. Leichen lagen verstreut wie Stoffpuppen herum. Zersplittertes Glas bedeckte den Boden. Gleiter und Swoops lagen umgeworfen auf der Seite. Loses Papier flatterte durch die Luft. Ungerührt beschritt Malgus den nun freien Weg in das Krankenhaus.
    Drinnen gingen Patienten und Besucher hinter Stühlen und Tischen in Deckung. Das lauteste Geräusch im Raum war Malgus' Atem. Niemand wagte es, ihn anzusehen.
    „Wo sind die Jedi?", fragte jemand.
    „Die Jedi liegen tot in ihrem Tempel", sagte Malgus. „Wo ich sie zurückgelassen habe. Es ist niemand da, der euch retten wird."
    Jemand weinte. Ein anderer stöhnte.
    Malgus stieß auf einen übergewichtigen Menschen in der hellblauen Uniform eines Krankenhausangestellten und zerrte ihn am Kragen hoch.
    „Ich suche nach einer Twi'lek mit einer Narbe am Hals", sagte Malgus. „Sie wurde durch zwei Blasterschüsse verwundet und heute eingeliefert. Sie heißt Eleena."
    Die Augen des Mannes huschten hin und her, als hielte er nach einem Fluchtweg Ausschau. „Ich weiß nichts von einer Twi'lek. Ich könnte in der Patientenliste nachsehen."
    „Wenn ihr hier etwas zugestoßen sein sollte ." Hinter einem Schreibtisch erhob sich eine schwergewichtige Schwester, die ihr rotes Haar zu einem straffen Dutt zurückgebunden hatte. Ihre Uniform wirkte an ihrem prallen Körper wie ein blaues Zelt. Sommersprossen sprenkelten ihr Gesicht. „Ich weiß, welche Frau Sie meinen. Ich kann Sie zu ihr bringen." Malgus warf den Mann zu Boden und folgte der Schwester durch die Korridore. Die Luft roch nach Desinfektionsmittel. Wände und Böden glänzten in sauberem Weiß oder Silber. Die Belegschaft und Medi-Droiden eilten durch die Gänge, ohne Malgus, trotz seiner Entstellungen, besondere Beachtung zu schenken. Über die Sprechanlage rief eine weibliche Stimme beinahe ständig Ärzte in diesen oder jenen Behandlungsraum oder gab für bestimmte Bereiche der Einrichtung Codes durch.
    Auf dem Weg zu einem Lift, der zu einer der Behandlungsstationen führte, kamen Malgus und die Schwester an Zimmern vorbei, die mit Patienten überfüllt waren. Das Weinen einer Frau hallte durch den Gang. Aus anderen Räumen drang schmerzhaftes Stöhnen. Ein Chirurgenteam eilte vorbei, die Gesichter hinter blutbespritzten Masken verborgen. Die Schwester sah Malgus nicht an, als sie sprach.
    „Ein nicht gekennzeichneter Transporter hat die Twi'lek vor der Tür liegen gelassen. Uns war nicht klar, dass sie. dem Imperium angehört." Malgus schnaubte. „Hättet ihr sie nicht behandelt, wenn ihr es gewusst hättet?" Die Schwester blieb stehen, machte auf dem Absatz kehrt und schaute Malgus in sein vernarbtes Gesicht.
    „Natürlich hätten wir sie behandelt. Wir sind keine Wilden."
    Die leichte Betonung der Frau auf dem Wort „wir" entging Malgus keineswegs. Er beschloss, der Schwester ihren Trotzmoment zu gönnen. Ihr Temperament imponierte ihm. „Bringen Sie mich einfach zu ihr." Eleena lag in einem Bett in einem kleinen Behandlungszimmer, das sie mit drei weiteren Patienten teilte. Einer von ihnen, ein älterer Mann, lag in Embryonalhaltung auf blutigen Laken und stöhnte. Neben ihm war eine Frau mittleren Alters gebettet. Sie hatte mehrere Risswunden im Gesicht und blickte Malgus und die Schwester beim

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