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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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du? ich laufe und laufe, aber ich komme nicht voran."
    Er nickte. „Das kenn ich."
    Arra rief zu ihm herüber. „Schau mal, Daddy!"
    Sie flog mit dem Schwebstuhl einen engen Kreis und lachte dabei die ganze Zeit.
    „Vorsichtig, Arra", mahnte er, lächelte aber dabei.
    „Warte mal ab, bis du den Dreh richtig raus hast, Pusteröhrchen", rief Nat.
    Eine Zeit lang standen sie schweigend da, dann fragte Nat mit ernster Stimme: „Wie konntest du dir den Stuhl leisten, Zeerid?"
    Er sah sie nicht an, aus Furcht, sie könnte die Zwiespältigkeit von seinem Gesicht ablesen. „Durch Arbeit. Was sonst?"
    „Was für eine Arbeit?"
    Ihm gefiel der Ton ihrer Frage nicht. „Die gleiche wie immer."
    Sie schaute ihm ins Gesicht, und ihr ernster Gesichtsausdruck brachte ihm Val wieder so nahe, dass es ihn beinahe niedergeschmettert hätte.
    „Seit einem Jahr schickst du uns jetzt jeden Monat ein-, zweihundert Credits. Und heute tauchst du mit einem Repulsorsessel auf, von dem ich weiß, dass er mehr als mein Luftgleiter kostet."
    „Nat - "
    „In was steckst du drin, Zeerid? Du trägst diese alberne Mütze, eine Panzerweste."
    „Die gleiche - "
    „Glaubst du, ich bin blind? Oder blöd?"
    „Nein, natürlich nicht."
    „Ich kann mir schon denken, was du treibst, Zeerid. Arra hat bereits ihre Mutter verloren. Sie darf nicht auch noch ihren Vater verlieren. Das würde sie nicht überstehen."
    „Ich gehe nirgends hin", sagte er. „Du hörst mir nicht zu.
    Glaubst du, sie hätte lieber Beine als ihren Vater? Lieber diesen Schwebstuhl als dich? Sie glüht, wenn sie weiß, dass du uns wieder besuchen kommst. Hör auf mich, Zeerid. Was immer du tust, hör damit auf. Verkauf dein Schiff, such dir eine planetengebundene Arbeit und sei deiner Tochter einfach nur ein Vater." Er wünschte, das wäre möglich. „Ich kann nicht, Nat. Noch nicht." Er wandte sich ihr zu. „Noch ein Flug, dann wird alles anders. Noch einer." Sie starrte ihn an, und er bemerkte, wie blass ihre Haut war - wahrscheinlich als Folge von zu wenig Sonne und falscher Ernährung. „Ich hab ihr gesagt, sie soll keinen Soldaten heiraten, schon gar keinen Piloten."
    „Val?"
    „Ja, Val."
    „Nat - "
    „Du weißt einfach nicht, wann es genug ist, Zeerid. Das hast du noch nie. Ihr seid alle so. Ihr zieht eure Rüstungen an, schwingt euch ins Cockpit und haltet euch für unverwundbar, glaubt, dass ein Blaster euch nicht umbringen, dass euer Schiff nicht vom Himmel geschossen werden kann. Es kann, Zeerid. Und wenn es deines ist, wird es Arra schlimmer verletzen als der Unfall, der sie ihre Beine gekostet hat." ihm fiel nichts ein, das er darauf hätte erwidern können, denn er wusste, dass sie recht hatte. „ich werd ihr ein Süßeis kaufen. Möchtest du auch eins?"
    Sie schüttelte den Kopf, und er ging zum Imbissstand. Den gesamten Weg über spürte er Nats Blicke in seinem Rücken.

    VRATH BEOBACHTETE, WIE ZEERID von der Frau - seiner Schwägerin - weg und hinüber zu einem der Verkaufsstände ging, um ein Eis für seine Tochter zu holen. Seine Tochter.
    Kaum verwunderlich, dass Zeerid so sehr darauf achtete, ob man ihn verfolgte. Vrath wusste, was eine Organisation wie die Exchange - oder die Hutts - einem Mann mit Familie antun konnte. Ein kleines Kind war ein Blaster, der nur darauf wartete, auf die Brust gesetzt zu werden - war wie die Marionettenfäden, die einen Mann tanzen ließen.
    Ein Mann, der ein Leben führte, wie Zeerid oder Vrath es taten, musste entweder genügend Macht besitzen oder einen Gönner mit genügend Macht haben, um seine Familie zu beschützen. Ansonsten stellte seine Familie ein Risiko dar. Zeerid besaß weder Macht noch einen Gönner. Vrath respektierte die Tatsache, dass Zeerid es so lange geschafft hatte, seine Tochter aus dem Spiel herauszuhalten. Eine beachtliche Leistung. Doch jetzt war sie mit dabei, ein Spielstein auf dem Brett.
    Vrath würde sie natürlich nicht benutzen. Aus reinem Berufsstolz heraus griff Vrath niemals darauf zurück, der Familie eines Mannes zu drohen oder etwas anzutun, und einem Kind schon gar nicht. So etwas war unpräzise, etwas für Bomberpiloten, nicht für Scharfschützen. Und in seinem Inneren war Vrath ein Scharfschütze. Ein Schuss, ein Toter, kein Kollateralschaden.
    Er wandte sich von Nat und Arra ab, um sich wieder auf Zeerid zu konzentrieren, und entdeckte ihn direkt hinter sich -ein rotes Süßeis in der einen Hand, ein grünes in der anderen und Augen wie Dolche. „Kenn ich dich, mein

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