The Old Republic - Vernichtung
seine Muskeln sickern: Der Tribut, den der Kampf einforderte, verlangsamte Stück für Stück die Bewegungen seiner Klinge und machte ihn anfälliger für die Machtangriffe seiner Feinde. Einen Augenblick später öffnete sich mit einem Wuusch die Tür und ein Dutzend imperialer Wachen stürmte den Raum.
Karrid bedeutete ihnen mit erhobener Hand, ihr Feuer zurückzuhalten. „Der Ausgang ist unabwendbar", rief Karrid dem Kel Dor zu, während er den Doppelangriff ihrer beiden Schüler abwehrte. „Ich spüre Eure
Erschöpfung. Werft Eure Waffe fort, und ich werde Euch um Gnade betteln lassen."
Gnost-Dural hatte nicht erwartet, den Kampf zu gewinnen. Im gleichen Augenblick, in dem er sich entschieden hatte, an Bord der Ascendant Spear zu gehen, war ihm klar gewesen, dass es nahezu unmöglich war, Karrid zu besiegen. Er hatte jedoch auch nicht vor, sich zu ergeben und vor ihr zu kriechen - und sei es nur aus dem einen Grund, dass sie misstrauisch werden und sein wahrer Plan dann niemals aufgehen könnte. „Ich kam nicht auf der Suche nach einem Sieg hierher", sagte er.
Karrid legte den Kopf schief, während sie versuchte, die Bedeutung seiner Worte zu ergründen. Es gelang ihr jedoch nicht, und sie wandte sich an die vor der Tür aufgereihten Soldaten. „Ich will ihn lebend", sagte sie zum Captain.
Gnost-Dural setzte den Rest seiner schwindenden Kräfte ein, damit ihm die Macht zu einem letzten, verzweifelten Sprung verhalf, mit dem er über die Köpfe der Schüler hinweg auf seinen ehemaligen Padawan zuflog.
Der Angriff war zum Scheitern verurteilt. Es gab ein Dutzend Wege, auf denen Karrid die Attacke hätte abwehren oder umkehren können. Aber sie brauchte nicht einmal zu reagieren, da die Soldaten mit einem Dutzend, auf Betäubungsschüsse eingestellten Blastern das Feuer eröffneten. Die Schüsse trafen den Jedi in der Luft und schickten ihn krachend zu Boden. Das Lichtschwert fiel ihm aus den betäubten Fingern, die Klinge erlosch und der Griff rollte klappernd davon. Während er mit dem Gesicht nach unten dalag und mühsam versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben, schritt Karrid hinüber, hob sein Lichtschwert auf und hing es an ihren Gürtel, wie eine Jägerin, die die Trophäe einer kostbaren Beute an sich nimmt. Mit dem Stiefel rollte sie ihn auf die Seite und kniete sich dann hin, um ihm in das maskierte Gesicht zu blicken. „Ihr wusstet, dass Ihr diesen Kampf nicht gewinnen könnt", sagte sie. „Weshalb seid Ihr also wirklich gekommen?"
Gnost-Dural hatte nicht die Absicht, ihre Frage zu beantworten, doch selbst wenn es so gewesen wäre, hätten die Alarmsirenen, die auf einmal überall auf dem Schiff gellten, seine Stimme übertönt.
Karrid riss den Kopf hoch und blickte zum Captain der Wache, der aufmerksam einer Nachricht lauschte, die durch den Empfänger in seinem Ohr übertragen wurde.
„Station Reaver wird angegriffen!", sprudelte es aus ihm heraus. „Eine Flotte der Republik wurde innerhalb des Sektors entdeckt. Voraussichtliche Ankunftszeit: sechzehn Minuten!"
„Aktiviert unsere Schilde", antwortete Karrid beunruhigt, aber nicht in Panik. „Alle Besatzungsmitglieder auf ihre Posten zurückrufen. Wir docken in zwölf Minuten ab. Jeder, der nicht an Bord ist, wird zurückgelassen und kommt vors Kriegsgericht." Als der Captain den Befehl an die Person am anderen Ende der Leitung weitergab, drehte sich Karrid wieder zu Gnost-Dural um. „War das Euer Plan? Ihr opfert Euch selbst, damit die Republik uns unvorbereitet im Hafen überfallen kann? Oder steckt noch mehr dahinter?"
Gnost-Dural blieb still, die Ränder seines Blickfelds trübten sich in der heraufziehenden Schwärze, und der gellende Alarm verhallte mehr und mehr in der Ferne.
Kurz bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, hörte er Karrid sagen: „Noch ein Kampf, den Ihr nicht gewinnen könnt. Die imperialen Befrager werden dafür sorgen, dass Ihr mir alles erzählt."
Auf der Reaver-Station herrschte Chaos. Dem Alarm, der durch alle Gänge und Räume hallte, folgten bald die Sirenen von jedem Schiff, das in den Hangars andockte, während der zentrale Kontrollturm die Nachricht von der herannahenden Republikflotte weitergab. Männer und Frauen rannten zurück zu ihren Schiffen und drängten aneinander vorbei, um auf ihre Kampfstationen zu kommen, bevor der Feind eintraf.
Theron wusste nicht, wie lange es noch dauern würde, bis seine Täuschung aufflog, aber er wusste, dass er schnell handeln musste. Er rannte aus der
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