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The Road of the Dead

The Road of the Dead

Titel: The Road of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Motor eine kurze Pause, dann versuchte er es wieder. Der Motor jaulte und orgelte, heulte einen Moment auf, kam fast   … dann keuchte er, stotterte und starb wieder ab.
    »Scheiße«, sagte Red.
    Aber eigentlich gab es keinen Grund zur Sorge für ihn. Sim hatte recht – es war nichts mit dem Wagen. Nur der Verteiler war feucht, das war alles. Ich hörte es an dem Geräusch. Beim nächsten Mal würde er wahrscheinlich kommen   …
    Ehe ich weiter nachdenken konnte, sprang ich auf Red zu und stieß ihm das Messer aus der Hand. Einen Augenblick war er zu geschockt, um sich zu rühren, und das war genau die Zeit, die ich brauchte. Ich stieß meinen Kopf hinab in sein Gesicht, spürte, wie sein Nasenbein brach, dann gab ich ihm noch einen Kopfstoß. Das Seil fiel ihm aus der Hand und ich lief auf das Tor zu. Blitzschnell folgte mir Sim, doch jetzt rannte ich um mein Leben – er
konnte
mich gar nicht einholen. Auch mit den im Rücken gefesselten Armen – er konnte mich einfach nicht einholen. Ich lief schneller, als ich jemals gelaufen war. Schnell und stark stampfte ich über den Boden in Richtung Tor. Nichts konnte mich aufhalten. Ich lief so |316| schnell, dass ich durchs Tor krachen würde, ohne anzuhalten – durchs Tor, hinaus in den Hof, den Weg hinauf, fort in die Dunkelheit   …
    Niemand konnte mich jetzt aufhalten.
    Niemand   …
    Ich war fast da   … das Tor war nur noch wenige Meter entfernt. Ich sah mich schon durch das Tor krachen – den plötzlichen kalten Regen und Sturm im Gesicht, das matschige Quatschen unter den Füßen, während ich über den Hof davonlief   …
    Und dann verschwand alles in einem verschwommenen Gefühl von Schock, als mich Sim einholte, mir zwischen die Beine grätschte und mich zu Boden warf. Ich fiel mit dem Kopf voraus in den Schlamm, überschlug mich mehrfach, dann sprang mir Sim auf den Rücken und schlug mir gegen den Kopf.
    Ich wollte mich schon fast aufgeben. Ich hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Ich konnte nicht mehr ich sein. Es gab keinen Sinn mehr. Als Sims Fäuste immer weiter auf meinen Hinterkopf niederprasselten, schloss ich die Augen und schloss mit mir ab. Ich konnte nirgends mehr hin. Wumm. Nirgends. Wumm. Nichts. Wumm. Schweben. Wumm.
    » Bring ihn hier rüber.«
    Die Stimme klang hohl und entfernt, ganz weit weg. Ich schwebte jetzt, konnte mich nicht recht sehen, aber ich war mir doch vage bewusst, dass das Schlagen aufgehört hatte und ich wieder über den Boden gezogen wurde. Wieder auf die Füße gestellt wurde. Gegen die Wand gelehnt wurde.
    »Halt ihn da fest.«
    Die Stimme klang zwar näher, doch immer noch hohl.
    Jetzt sah ich Red. Ich sah uns beide. Ich war blass und sah aus |317| wie der Tod, mein Kopf hing nach unten, nichts mehr vorhanden. Red stand vor mir, Blut strömte ihm aus der gebrochenen Nase, die falschen Augen zuckten wie die eines Wahnsinnigen.
    Der Regen brüllte, der Sturm schüttelte die Scheune. Ich hörte, wie der Lieferwagen auf dem Hof ansprang und der Motor dröhnend lebendig wurde. Ich spürte, wie Red mir Blut ins Gesicht spie. Ich spürte, wie er mir wieder in den Magen schlug.
    »Halt ihn fest.«
    Wumm.
    Es tat nicht weh.
    Wumm.
    Ich war nicht da. Ich schwebte über ihm, sah zu, wie er sich bückte und eine alte Pleuelstange vom Boden aufhob, sah zu, wie er sie in den Händen wog, sah zu, als er mit ihr ausholte und auf meinen Kopf zielte   …
    Die Stille kam nieder.
    Lärm, Schweigen, Licht, Dunkel   … alles verlangsamte sich zu einem Augenblick des Nichts. Ich war da, mein Körper, mein Herz. Sim war da mit seinen starren Kükenaugen. Red brachte mich um. Die Pleuelstange flog auf mich zu. Ich hörte ihr Flüstern in der Stille. Der Regen hatte aufgehört. Der Sturm hatte sich gelegt. Und ich hörte den Transit über den Hof rumpeln   …
    Es spielte keine Rolle mehr.
    Ich ging nirgendwohin.
    Red brachte mich um.
    Die Pleuelstange flog auf mich zu.
    Der Lieferwagen kam näher, wurde lauter   … der Motor dröhnte in der Stille. Ich sah die Scheinwerfer durch die Risse in der Wand flackern   …
    |318| Es war nicht mehr wichtig   …
    Die Pleuelstange flog auf mich zu   …
    Es war nicht wichtig.
    Aber ich sah die Lichter   …
    Sie kamen näher   …
    Und ich spürte das Dröhnen   …
    Es wurde lauter   …
    Und plötzlich wusste ich, was es war. Die Lichter, das Dröhnen   … das war nicht der Ford Transit. Ich wusste, was es war. Ich spürte, wie es näher kam. Ich
spürte
es. Ich schwebte

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