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The Road of the Dead

The Road of the Dead

Titel: The Road of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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runter, Vince hält das Seil in der Hand und führt dich durch die Scheune zu Red. Niemand hat dich im Auge.
    Tu was.
    Jetzt.
    Ich lief auf Vince zu. Ich wusste nicht, was ich tat, ich fixierte einfach den Blick auf seinen Rücken und lief auf ihn zu wie ein Irrer. Ich hatte keine Idee, was ich tun würde, wenn ich bei ihm ankam – ihn anspringen? ihn beißen? ihn tottreten? Aber es war sowieso nicht wichtig, denn ich kam gar nicht erst in seine Nähe. Als das Seil in seinen Händen schlaff wurde, wirbelte er sofort herum, sprang zur Seite und zog dabei das Seil wieder stramm, dann zerrte er es mit einem Ruck nach unten, riss mir den Kopf Richtung Knie und im selben Moment lag ich schon mit dem Gesicht im Dreck.
    Einen Moment konnte ich nicht atmen, bekam keine Luft in die Lunge. Ich lag nur da, geschockt und atemlos, verwirrt und nutzlos   …
    Ich schaffte es nicht. Ich hatte es versucht. Aber ich schaffte es einfach nicht.
    Ich schaffte gar nichts.
    |313| Jemand zerrte mich jetzt wieder auf die Beine. Ich nahm an, es war Sim. Er riss mich vom Boden hoch, dann zog mich Vince zu sich heran und die beiden schubsten und zerrten mich durch die Scheune zu Red, wo sie mich vor ihm zu Boden stießen. Als ich langsam wieder auf die Knie kam, hob Red das Seil auf und leuchtete mir mit der Taschenlampe ins Gesicht.
    »War’s das?«, sagte er grinsend. »War das alles, was du draufhast?«
    Ich sah ihn an und zuckte mit den Schultern. Ich war so erschöpft von dem Ganzen, dass mir alles egal war. Red starrte mich noch einen Augenblick an, dann schüttelte er den Kopf und wandte sich an Vince. »Hol den Lieferwagen«, sagte er zu ihm. »Und lass den Motor laufen.«
    Vince zögerte. »Du willst, dass ich fahre?«
    »Hab ich das gesagt?«
    Vince runzelte die Stirn. »Ich versteh nicht.«
    Red seufzte. »Fahr einfach den Transit vors Scheunentor und lass ihn da stehen, dann geh wieder ins Haus. Meinst du, das schaffst du?«
    Vince nickte schweigend, schließlich drehte er sich um und ging weg. Als er den einen Flügel des Scheunentors öffnete, blies der Regen herein und der Sturm erfüllte die Luft. Eine Bö erfasste das Tor, riss es Vince aus der Hand und schlug es zurück gegen die Wand. Vince zog den Kragen hoch, trat hinaus in den Regen und das Tor schlug hinter ihm zu.
    Nach einem kurzen Moment der Ruhe sagte Sim zu Red: »Dann bleibt Vince also hier, ja?«
    Red nickte. »Ihr beide.«
    Sim guckte überrascht. »Ich dachte, du hättest gesagt, wir fahren |314| den Jungen zum Bridge.«
    »Gibt einen neuen Plan«, sagte Red und sah mich an. »Ich bring ihn woandershin. Wo es ruhiger ist.« Er wandte sich wieder an Sim. »Okay?«
    »Aber Henry hat gesagt   –«
    »Henry ist nicht hier, oder?« Red sah Sim seelenruhig an. »Du bleibst hier. Ich nehm den Jungen. Hast du damit irgendein Problem?«
     
    Eine Weile sagte keiner ein Wort. Wir alle warteten bloß. Red saß da und klappte sinnlos sein Schnappmesser auf und zu   … auf und zu   … auf und zu. Klack, klack, klack. Sim konnte ihn nicht ansehen. Und er konnte auch mich nicht ansehen. Er stand bloß gegen die Scheunenwand gelehnt und starrte mürrisch zu Boden. Mir war nicht klar, ob er
doch
ein Problem mit dem neuen Plan hatte oder ob er einfach nur sauer war, dass er darin nicht vorkam. Für mich war das egal. Selbst wenn er nicht gut fand, was Red vorhatte, würde er doch nichts dagegen unternehmen.
    Nein   … das Problem war ganz allein meins.
    Und ich sah keinen Ausweg.
    Wenn ich erst in dem Lieferwagen lag, war ich erledigt. Wenn ich zum Bridge gebracht worden wäre, hätte es vielleicht eine Chance gegeben, aber ich wurde nicht mehr zum Bridge gebracht. Ich sollte an einen ruhigeren Ort. Und das konnte nur eins bedeuten: Red wollte meinen Tod.
    Ich wusste nicht, ob es etwas Persönliches war – einfach etwas, was er gern wollte – oder ob er nur praktisch dachte: reinen Tisch machen, Beweise beseitigen. Ich wusste es nicht und es war mir auch egal. Gründe spielten keine Rolle. Das Einzige, was eine |315| Rolle spielte, war die Tatsache, dass Red mich irgendwo ins Moor bringen würde, wahrscheinlich zurück zu dem Steinkreis, und von dort gab es, soweit ich sah, keinen Weg zurück.
    »Verdammt noch mal, was macht der denn?«, sagte Red plötzlich.
    Ich hörte draußen den Motor des Lieferwagens orgeln und stottern.
    »Springt nicht an«, murmelte Sim. »Ist der Regen.«
    Ich hörte genauer hin, belebt von einem winzigen Funken Hoffnung. Vince gönnte dem

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