The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
Praxis
Üben Sie die drei Schritte gleich ein – Konzentration, Übertragung und Einströmen. Gehen Sie sie immer wieder durch, bis Sie dieses Tool auswendig benutzen können. Sie sollten an den Punkt kommen, dass Sie die drei Schritte schnell, aber sehr konzentriert durchführen können.
Für jedes Tool in diesem Buch gibt es ein Signal, wann es angewendet wird. Das Signal für die aktive Liebe ist der Moment, in dem irgendjemand sich so verhält, dass Sie wütend werden: Das kann Ihr Sohn sein, der wieder den Müll nicht weggebracht hat, oder ein Kollege, der Ihnen eine Idee gestohlen hat. Auf jeden Fall reagieren Sie heftig. Ihr Ärger ist entweder unverhältnismäßig groß, oder Sie werden ihn einfach nicht mehr los – vielleicht auch beides. Diese Wut ist das Signal: Praktizieren Sie in dem Augenblick, in dem Sie die Wut spüren, sofort die aktive Liebe , bis Sie wieder innere Klarheit haben und frei agieren können.
Das zweite Signal ist mit einer Art von Wut verknüpft, die weniger offensichtlich ist, aber genauso häufig auftritt. Diese Wut wird nicht durch ein Ereignis in der Gegenwart ausgelöst. Vielmehr ärgern Sie sich bei der Erinnerung an etwas, das Ihnen vor vielen Wochen oder Jahren angetan wurde. Wenn Sie es zulassen, dass Ihre Erinnerungen Sie ins Labyrinth treiben, ist das ebenso schädlich, als würden Sie auf etwas reagieren, das gerade erst geschehen ist. Wir alle neigen sehr stark dazu, über vergangene Ungerechtigkeiten nachzugrübeln. Mitten an einem eigentlich wunderbaren Tag fällt uns jemand ein, der uns einmal auf einer Hochzeitsfeier brüskiert hat, oder ein Kollege, der uns bei unserem Chef anschwärzen wollte. In solchen Augenblicken müssen wir die aktive Liebe üben.
Schließlich ist die aktive Liebe auch eine praktische Möglichkeit, um mit schwierigen Menschen umzugehen. Wir alle kennen mindestens ein, zwei Personen, die uns so unsympathisch sind, dass wir schon beim Gedanken an sie in unser Labyrinth hineingeraten. Das klassische Beispiel dafür ist die böse Schwiegermutter, es kann aber auch der Ehepartner, ein Kind oder der Chef sein. Das dritte Signal leuchtet auf, sobald wir uns einen Zusammenstoß mit diesen Menschen ausmalen. Wenn wir das Signal übersehen, vergeuden wir eine Menge Zeit mit sorgenvollen Gedanken, wie sie uns wohl behandeln oder wie sie reagieren werden. Dies bereitet uns nicht wirklich auf eine Auseinandersetzung vor, sondern ist nur eine andere Version unseres Labyrinths.
Die einzige echte Möglichkeit, sich für solche Begegnungen zu wappnen, besteht darin, die aktive Liebe zu üben. Praktizieren Sie sie schon beim ersten Gedanken an die entsprechende Person. Dann nimmt sie nicht mehr so viel Raum in Ihrem Denken ein. Wenn Sie aus eigener Kraft aus Ihrem Labyrinth herausfinden, haben die anderen kaum noch Macht über Sie, und Sie können viel selbstbewusster mit ihnen umgehen.
Wenn Sie sorgfältig auf die drei Signale achten, haben Sie nicht mehr so viel Wut und Groll im Bauch und lassen sich auch nicht mehr so leicht von anderen verletzen oder in Rage bringen.
Ich muss Sie aber warnen: Es ist nicht immer einfach, die aktive Liebe zu üben. Wenn Sie wütend sind und Ihre Wut für berechtigt halten, haben Sie unter Umständen das Gefühl, dass die Person, die Sie dahin gebracht hat, Ihre Liebe nicht verdient . Normalerweise stellen wir die Liebe in einen moralischen oder religiösen Kontext; wir bemühen uns, liebevoll zu sein, weil es so angeblich »richtig« ist. Aber die abstrakte Vorstellung, das Richtige zu tun, genügt nicht, um unser Verhalten zu ändern, wenn wir das Gefühl haben, ungerecht behandelt worden zu sein. Amanda drückte es so aus: »Wer mich bescheißt, den bescheiße ich auch. Ich bin nicht Gandhi, ich bin in der Modebranche.«
Ich bitte meine Klienten nie, die aktive Liebe anzuwenden, nur weil sie »das Richtige« ist. Ich sage ihnen, sie sollen sich darin üben, weil es in ihrem eigenen Interesse ist. Ich erinnere sie daran, dass sie sich schließlich niemals in einem Dauerzustand der Wut befinden wollen; nicht weil das verwerflich wäre, sondern weil es schmerzhaft ist und sie lähmt. Moral ist wichtig. Aber es gibt immer wieder Zeiten, in denen sie nicht ausreicht, um uns zu motivieren. Dann müssen wir etwas finden, was uns stärker motiviert: unser Eigen-interesse.
Ein weiterer Grund, warum es uns schwerfällt, die aktive Liebe zu üben, ist der, dass Wut eine stark reaktive Emotion ist. Es genügt oft schon, das
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