The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
besser werden.«
Als ich das hörte, wusste ich, dass etwas Wichtiges geschehen war. Es war großartig, dass Vinny wieder arbeitete, aber die Veränderung, die sich jetzt vollzog, war viel grundlegender. Vinny hatte den ersten Riesenschritt weg vom oberflächlichen Leben eines Konsumenten hin zu einer völlig neuen Seinsweise gemacht. Er war »Schöpfer« geworden.
Der Konsument erwartet schon nach der kleinsten Anstrengung eine Belohnung – am besten auch ganz ohne Mühe. Ihn interessiert nur, was er von der Welt hat, und nicht, was er der Welt geben könnte. Bei der Oberflächlichkeit und Sprunghaftigkeit, mit der er lebt, zerstreut sich seine Energie, wie sich verschüttete Milch auf der Tischplatte ausbreitet. Er nimmt keinen Einfluss auf die Welt, und wenn seine Zeit auf dieser Erde abgelaufen ist, ist es so, als hätte er nie gelebt.
Ein Schöpfer gibt sich mit einem solchen Schicksal nicht zufrieden. Er tut alles in der Absicht, der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Er lebt nach eigenen Grundsätzen:
Er akzeptiert die Welt nicht so, wie er sie vorfindet, sondern führt Dinge ein, die es bisher noch nicht gab.
Er folgt keinem Herdentrieb, sondern bestimmt seinen Kurs selbst und kümmert sich nicht um die Reaktionen der anderen.
Er widersteht oberflächlichen Ablenkungen und konzentriert sich auf seine Ziele, selbst wenn es sich nicht unmittelbar für ihn auszahlt.
Jeder kann nach diesen Grundsätzen leben, aber nur wenige Menschen schaffen es. Das heißt nämlich, sein Leben in den Dienst höherer Kräfte zu stellen. Diese Kräfte sind nicht an der Oberfläche des Lebens zu finden, sondern nur in der Tiefe. Die kreative Energie muss so gebündelt sein wie die Kraft eines Schlagbohrers beim Durchbohren eines Steins. So schwierig das ist, als Schöpfer werden Sie vielfach für Ihre Mühe belohnt.
Sie müssen kein Künstler sein, um etwas zu erschaffen. Die Welt kann durch unzählige menschliche Aktivitäten bereichert werden – selbst durch die alltäglichsten. Ihr Beruf, Ihre Elternrolle, Ihre Beziehungen, Ihr Einsatz für die Gemeinschaft – all das erhält eine tiefere Bedeutung, wenn Sie es mit Ihrem persönlichen Stil prägen, indem Sie die höheren Kräfte wirken lassen.
Für Vinny war die Entdeckung, dass sein Leben tatsächlich einen Sinn hatte, ein unerwartetes Geschenk. Zum ersten Mal hatte er ein Zielbewusstsein und dadurch auch Selbstvertrauen. Aber er zweifelte noch immer daran, ob er das Zeug dazu hatte, sein Leben lang ein Schöpfer zu sein. Ich sagte ihm, dass jeder diese Selbstzweifel hätte.
Er ließ sich nicht so einfach abspeisen. »Warum machen sie es einem denn so schwer?«
Sie? Die Frage schockierte mich. Vinny hatte nie nach einer spirituellen Erklärung für irgendetwas verlangt. Aber ich fasste seine Frage als Fortschritt auf; schließlich suchte er am richtigen Ort, auch wenn er sich vorher nicht dafür interessiert hatte. Um ihm zu einem besseren Verständnis zu verhelfen, erzählte ich ihm die folgende Geschichte. Ich habe sie von einem Rabbi, der die Kabbala studierte. Zwar kann ich mich nicht für ihre Authentizität verbürgen, aber sie macht deutlich, worum es geht:
Ein alter Rabbi lehrte seinen Schüler, wie Gott den Menschen erschuf. Gott arbeitete mit großer Sorgfalt und schuf den Menschen als sein Ebenbild. Als er fertig war, sah er sich seine Schöpfung an und war unzufrieden; eigentlich hatte er ein Wesen schaffen wollen, zu dem er in Beziehung treten konnte, einen ebenbürtigen Gefährten. Aber dem Menschen fehlte ein Merkmal, das Gott hatte – die Fähigkeit, etwas zu erschaffen. Deshalb schuf Gott die Erde und stellte den Menschen in diese herausfordernde Umgebung. Der Mensch war gezwungen, kreativ zu sein – ein Dach über dem Kopf zu haben, Feldfrüchte anzubauen, das Rad zu erfinden. Jetzt hatte er alle Eigenschaften Gottes.
Der Schüler war verwirrt. »Warum hat Gott sich denn solche Mühe gegeben? Warum hat er dem Menschen nicht einfach Schöpferkraft verliehen?« Der alte Rabbi antwortete: »Das ist das Einzige, was nicht verliehen werden kann.«
Schöpferkraft kann nicht verliehen werden, weil der Schöpfungsakt dem Selbstausdruck dient und offenbart, wer wir im tiefsten Innern sind. Niemand, nicht einmal Gott, kann uns das geben – es muss aus uns selbst kommen . Wir müssen unsere kreativen Kräfte selbst entwickeln.
Vinny traute der Sache nicht. »Klingt so wie eine dürftige Ausrede Gottes, warum er nicht für uns sorgt.«
Wenn
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