The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
Weg für einige Augenblicke schweigend fort. Ich machte bewusst kurze Schritte, damit Katherine mit mir mithalten konnte. Und dann strichen, sei es durch ein Versehen oder durch Absicht– da bin ich mir nicht sicher– Katherines Finger über meinen Arm. Sie waren kalt wie Eis, trotz der Hitze. » Nur damit Sie es wissen«, sagte sie. » Ich finde nichts an Ihnen langweilig.«
Mein ganzer Körper entflammte wie ein Waldbrand. Ich schaute die Straße hinauf, als überlegte ich, welches die beste Route für uns war. In Wirklichkeit wollte ich damit mein Erröten vor Katherine verbergen. Wieder spürte ich das Gewicht des Rings in meiner Tasche, schwerer denn je.
Ich wandte mich Katherine zu, um etwas zu sagen, ohne zu wissen, was. Aber sie war nicht mehr an meiner Seite.
» Katherine?«, rief ich, beschirmte die Augen gegen die Sonne und wartete darauf, dass im Unterholz entlang der Straße ihr melodisches Lachen erklang. Aber ich hörte nur das Echo meiner eigenen Stimme. Sie war verschwunden.
Kapitel Vier
An jenem Tag besuchte ich die Cartwrights nicht mehr. Stattdessen rannte ich, nachdem ich den Pfad abgesucht hatte, die ganze Strecke zum Gut zurück, voller Angst, dass Katherine irgendwie von einer unsichtbaren Hand in den Wald gezerrt worden war– vielleicht von genau der Kreatur, die die umliegenden Farmen terrorisiert hatte.
Als ich jedoch zu Hause eintraf, fand ich sie mit ihrer Zofe plaudernd auf der Verandaschaukel, ein von Wasserperlen benetztes Glas Limonade neben sich. Ihre Haut war bleich, ihre Augen feucht, als sei sie nie im Leben auch nur zwei Schritte gerannt. Wie war sie so schnell zum Kutscherhaus zurückgekommen? Ich wollte zu ihr gehen und sie fragen, hielt mich jedoch zurück. Ich würde wie ein Wahnsinniger klingen, sobald ich die in meinem Kopf umherwirbelnden Gedanken in Worte fasste.
In diesem Moment schaute Katherine auf und beschirmte die Augen mit der Hand. » So bald schon zurück?«, rief sie, als sei sie überrascht, mich zu sehen. Ich nickte stumpfsinnig, während sie sich von der Verandaschaukel schwang und ins Kutscherhaus zurückging.
Am nächsten Tag schlich sich immer wieder das Bild ihres Lächelns in meinen Sinn, während ich mich zu einem Besuch bei Rosalyn zwang. Es war noch schlimmer als beim ersten Mal. Mrs Cartwright saß direkt neben mir auf dem Sofa, und wann immer ich mich bewegte, glänzten ihre Augen, als erwarte sie, dass ich jede Sekunde einen Ring hervorziehen würde. Ich hatte einige Fragen über Penny gestellt, über die Welpen, die sie im vergangenen Juni zur Welt gebracht hatte, und über die Fortschritte von Rosalyns rosafarbenem Kleid, das Honoria Fells, die Schneiderin der Stadt, anfertigte. Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich wünschte mir nichts sehnlicher als irgendeinen Vorwand zum Aufbruch, um Katherine zu besuchen.
Schließlich murmelte ich, nicht nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen sein zu wollen. Robert zufolge hatte es drei weitere tote Tiere gegeben, darunter George Browers Pferd direkt vor der Apotheke. Ich hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, als Mrs Cartwright mich aus dem Haus und zur Kutsche begleitete, als zöge ich in eine Schlacht, statt eine zwei Meilen weite Fahrt nach Hause zu unternehmen.
Als ich das Gut erreichte, wurde mir schwer ums Herz, denn von Katherine war keine Spur zu entdecken. Ich wollte gerade zum Stall, um Mezanotte zu striegeln, als ich durch die offenen Küchenfenster des Haupthauses wütende Stimmen hörte.
» Keiner meiner Söhne wird mir jemals den Gehorsam verweigern! Du musst zurückkehren und deinen Platz in der Welt einnehmen.« Es war Vaters Stimme mit jenem deutlichen italienischen Akzent, der nur dann zutage trat, wenn er äußerst aufgebracht war.
» Mein Platz ist hier. Die Armee ist nichts für mich. Was ist falsch daran, seinem eigenen Verstand zu folgen?«, brüllte eine andere Stimme, selbstbewusst, stolz und wütend zugleich.
Damon.
Mein Herzschlag beschleunigte sich, als ich in die Küche trat und meinen Bruder sah. Damon war mein bester Freund, diejenige Person auf der ganzen Welt, zu der ich am meisten aufsah– mehr noch als zu meinem Vater, obwohl ich das natürlich niemals öffentlich zugegeben hätte. Ich hatte ihn seit dem vergangenen Jahr nicht mehr gesehen, als er General Grooms Armee beigetreten war. Er wirkte größer, sein Haar sah irgendwie dunkler aus und die Haut an seinem Hals und in seinem Gesicht war von der Sonne gebräunt und
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