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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Ich fürchte, ich werde niemals mehr sicher sein«, sagte sie kläglich.
    Ein unbehagliches Schweigen trat ein. Von irgendwo aus dem Tunnel hörte ich neben dem tropfenden Wasser und den huschenden Nagetieren eine Symphonie von menschlichen Lauten– Husten, pochende Herzen, Blut, das durch Adern rauschte. Da sich niemand in unserer unmittelbaren Nähe befand, wusste ich, dass Cora die Geräusche nicht hören konnte. Auf jeden Fall waren wir nicht die Einzigen, die in dem Tunnel Unterschlupf suchten. Ich fragte mich, ob Damon es deshalb so eilig gehabt hatte, uns zu verlassen.
    » Er trinkt Blut, nicht wahr?« Cora schien meine Gedanken gelesen zu haben.
    » Höchstwahrscheinlich«, bestätigte ich. Ich setzte mich wieder auf den kalten, schmutzigen Boden. In der Dunkelheit des Tunnels war es unmöglich, zu erkennen, ob es Nacht oder Tag war. Nicht dass es eine große Rolle gespielt hätte. Ohne einen Plan hingen wir so oder so in der Luft.
    » Sie haben mich trinken sehen.« Es war keine Frage.
    Cora nickte. » Ich hörte etwas knacken, also habe ich genauer hingeschaut. Aber es war gar nicht schrecklich. Kaum anders, als wenn ich die Männer im Pub beim Suppeschlürfen beobachte. Sie machen mir keine Angst, Stefan«, erklärte sie in leicht herausforderndem Ton.
    » Macht Damon Ihnen Angst?«
    Cora schüttelte nachdenklich den Kopf. » Nein. Das wäre zwar naheliegend, aber er macht mir keine Angst. Wenn überhaupt, wirkt Damon auf mich… Was ist das Gegenteil von Angst?« Cora biss sich auf die Lippen.
    » Vermutlich Trost«, meinte ich und wunderte mich zugleich, dass wir auf dieses Thema gekommen waren.
    » Trost… nein, das nicht«, überlegte Cora laut. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem bleichen Gesicht. » Ich denke, Sie haben etwas Tröstlicheres an sich, auch wenn das nicht für Nagetiere gilt. Aber Damons Anwesenheit schärft meine Sinne. Er bringt mich zum Nachdenken. Ich wäre nie von selbst darauf gekommen, dass er die Uniform des Schaffners stehlen könnte. Es ist mir nur eingefallen, weil ich ihn beobachtet habe.«
    » Das war eine wirklich gute Idee«, sagte ich und fand, dass sie auch ohne Damon einen ziemlich scharfen Verstand hatte. Schließlich war sie diejenige gewesen, die uns zu diesem Tunnel geführt hatte.
    » Danke. Ich hoffe nur, dass ich auch weiterhin gute Ideen habe.« Cora lächelte schwach. Dann wandte sie sich ab. » Glauben Sie, dass Violet menschliches Blut trinkt?«
    » Ja.« Es gab keinen Grund, dieses Thema zu beschönigen. Wenn Violet bei Samuel war, war es nahezu ausgeschlossen, dass sie kein menschliches Blut trank. Die Frage war nur, wer ihr als Nahrungsquelle diente– ein mit Bann belegter Blutsklave oder irgendeine arme Seele, die bald schon die blutige Opferliste von Jack the Ripper ergänzen würde?
    » Wie ist das denn so?«, flüsterte Cora, obwohl niemand sonst uns hören konnte.
    » Es ist…« Ich hielt inne. Ja, wie war es eigentlich , menschliches Blut zu trinken? Jahrelang, über zwei Jahrzehnte hinweg, hatte ich versucht, es zu vergessen. Aber sobald sie fragte, erinnerte ich mich an den warmen, reichen Geschmack menschlichen Bluts. Natürlich hätte ich gerne gesagt, dass es schrecklich sei und dass Violet es nicht genießen und aufhören würde, sobald wir sie finden und aus Samuels Fängen befreien konnten. Aber das wäre nicht die Wahrheit gewesen.
    » Das kann man niemandem beschreiben, der es nicht selbst erfahren hat. Aber ich würde sagen, es ist am ehesten so, als käme man nach einer langen Nacht im Regen in ein vom Kaminfeuer erwärmtes Zimmer.« Ich hatte keine Ahnung, wie ich auf diesen Vergleich gekommen war, aber er war bemerkenswert zutreffend. Menschliches Blut gab mir das Gefühl, ganz ich selbst zu sein, warm und lebendig; ein Gefühl, das Tierblut niemals hervorrufen würde.
    » Und warum sollte dann irgendein Vampir damit aufhören?«, fragte Cora weiter.
    Ich zuckte die Achseln. » Eine Menge Vampire hören nicht damit auf. Aber es hat Vorteile, auf menschliches Blut zu verzichten. Ich kann immer noch fühlen wie ein Mensch. Das Verlangen nach Blut, dieser schreckliche Durst, kann einen so überwältigen, dass man seine Gefühle unterdrückt, während man trinkt, um nicht an die Konsequenzen denken zu müssen. Aber ohne menschliches Blut fühle ich mich nicht wie ein Ungeheuer, das in der Dunkelheit verloren ist. Wenn ich Violet treffe, werde ich es ihr erklären. Aber im Moment können Sie sich damit trösten, dass sie Nahrung hat

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