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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zehn. Die Stadt war laut und voller Leben. Während wir über die verwinkelte Steintreppe die Böschung hinaufstiegen, beobachtete ich zu beiden Seiten der Straße das rege Kommen und Gehen. Ein Mann mit einer Zeitung stieß mich unabsichtlich an und ging einfach weiter, ohne sich auch nur umzudrehen. Niemand beachtete Cora und mich, und dafür war ich dankbar.
    Mit einem Mal spürte ich eine ungeheure Erleichterung. Es war, als hätte der Tunnel meine schlimmsten Albträume geweckt, sodass ich fürchtete, eine Katastrophe stünde bevor. Natürlich befanden sich mein Bruder und ich in ernster Gefahr, aber London war immer noch genauso, wie ich es in Erinnerung hatte, und die alltägliche Geschäftigkeit wirkte beruhigend. Kutschen ratterten über die Pflastersteine, Straßenverkäufer boten Blumen, Nüsse oder Zeitungen an, Paare spazierten Arm in Arm. Alles wie immer, und doch…
    » Lesen Sie alles über den neuesten Mord!«
    Ich wirbelte herum. An einer Straßenecke verkündete ein magerer Zeitungsjunge lautstark die schockierenden Schlagzeilen des Tages und versuchte, die Passanten davon zu überzeugen, dass sie eine Zeitung brauchten. Immer wenn er das Wörtchen Mord brüllte, überschlug sich seine Stimme vor Aufregung.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Cora und ich sahen einander an. » Ich kaufe eine«, murmelte ich und stöberte in meiner Hosentasche nach etwas Kleingeld. Schließlich fand ich zwei Pennys, die sich in den Falten des Stoffs verfangen hatten. Bei unserer Flucht hatte ich keinen Gedanken an Geld verschwendet, was nun natürlich ein weiterer Nachteil gegenüber Samuel war. Er hatte Zugang zu Reichtümern und konnte mühelos die Mächtigen Londons bestechen. Wir hingegen hatten nur die Möglichkeit, zu lügen, Bann einzusetzen und uns durch die Stadt zu schleichen.
    Ich bezahlte den Zeitungsjungen und klemmte mir das zusammengefaltete Blatt unter den Arm. Ich wollte erst später einen Blick hineinwerfen. Jetzt wollte ich nur eines: weg von der Menschenmenge, weg von dem Tunnel.
    Gemeinsam wechselten Cora und ich auf die andere Straßenseite in den Schatten.
    » Haben Sie ein bestimmtes Ziel im Sinn?«, riss Cora mich aus meinen Gedanken.
    » Ich dachte, wir gehen in den Park. Dort lässt es sich ungestört reden«, antwortete ich, während ich meinen Blick argwöhnisch von links nach rechts schweifen ließ, um festzustellen, ob uns jemand folgte. Aber niemand schien uns zu beobachten.
    » Gute Idee«, fand Cora. » Aber zuerst muss ich etwas frühstücken. Sollen wir dieses Café ausprobieren?« Sie deutete auf die rote Markise einer Bäckerei am Ende des Häuserblocks.
    » Gern«, entgegnete ich und beschirmte die Augen gegen die Sonne. Wir hatten jetzt einen ruhigeren Teil von London erreicht. Gepflegte Stadthäuser säumten die Straße, Ulmen beschatteten das Pflaster. In der Ferne konnte ich die üppigen grünen Hügel des Regents Parks ausmachen.
    Ich öffnete die Tür der Bäckerei und sofort schlug mir der Duft von frisch gebackenem Brot entgegen. Mein Magen drehte sich um. Wenn ich Blutdurst verspürte, wurde mir von anderen Essensdüften immer etwas übel.
    » Was kann ich für Sie tun?« Eine kleine, untersetzte Frau beugte sich über die Theke und lächelte uns herzlich an. Ihre Arme waren so massig wie Weihnachtsschinken und eine Sekunde lang stellte ich mir ihr warmes, süßes Blut auf meiner Zunge vor. Mein Magen knurrte, als ich ihr in die Augen sah und mich auf ihre dunklen Pupillen konzentrierte.
    » Wir hätten gern eine Tüte Brötchen. Und ein Brot. Nein, lieber zwei«, sagte ich, um gleich für die nächsten Tage vorzusorgen. Je weniger ich meine Bannmacht benutzen musste, umso besser.
    Die Frau nickte schwach, als meine Bitte in ihren Geist eindrang, und ich spürte, wie sich ihr Wille langsam meinen Forderungen beugte.
    » Und ein Erdbeertörtchen«, meldete Cora sich zu Wort.
    Ich wiederholte die Bitte gegenüber der Bäckersfrau. Sie machte sich hinter der Theke zu schaffen und reichte mir schließlich eine große weiße Papiertüte. Die Brötchen dampften sogar noch.
    » Vielen Dank«, sagte ich, und wir verließen rasch die Bäckerei, bevor die Frau an dem eben getätigten Geschäft zu zweifeln beginnen konnte.
    Je näher wir dem Park kamen, umso mehr erinnerte mich die Umgebung an die impressionistischen Gemälde, die in Paris so beliebt waren. Aus der Ferne sahen die Bäume üppig und grün aus, aber von Nahem erkannte ich orangefarbene und braune Blätter, die bald

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