Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
uns folgt.«
    » Natürlich«, erwiderte ich etwas beschämt. Ich hatte geglaubt, dass wir Cora beschützen müssten, aber wie es schien, würde Cora uns beschützen. Hieß das etwa, dass wir sogar noch schlimmer dran waren als gedacht? Oder war Cora das personifizierte Glück, das ich mir gewünscht hatte? So oder so, ich vertraute ihr.

Kapitel Zwei

    Der Zug lief ratternd in den Bahnhof ein und stieß eine Wolke schwarzen Qualms aus.
    Sobald wir auf dem Bahnsteig waren, mischten wir uns unter die Menschenmenge und drängten Richtung Ausgang. Da entdeckte ich drei Polizisten, die in der Bahnhofshalle zusammenstanden. Einer drehte sich zu mir um und betrachtete für einen Moment mein Gesicht, dann schweifte sein Blick wieder über die Menge. Meine Schultern entspannten sich. Niemand verdächtigte uns.
    Zwischen dem Bahnhofsviertel und den prunkvollen, mit Gold und glänzendem Marmor verzierten Häusern, in denen Damon bevorzugt verkehrte, lagen Welten. Das Gebiet um den Bahnhof war dicht bebaut, die Häuser verbarrikadiert, die Straßen menschenleer. Die Luft fühlte sich bleischwer an, als wabere in ihr der ganze Dreck der Stadt.
    Über uns brauten sich dunkle Wolken zusammen. » Sieht so aus, als gebe es Regen«, bemerkte ich. Dann schüttelte ich missbilligend den Kopf, genervt von meinem kläglichen Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich klang wie ein Farmer, der mit seinem Nachbarn schwätzte.
    Dummer Stefan, kam mir eine neckende, melodische Stimme in den Sinn, die ich sofort zu verscheuchen versuchte. Ich wollte nicht an Katherine denken.
    » Vermutlich«, erwiderte Damon unerträglich gedehnt und affektiert; er sprach, als sei er noch in Virginia und hätte alle Zeit der Welt.
    » Wollen Sie hier Wurzeln schlagen oder kommen Sie jetzt mit?«, fragte Cora und stemmte ihre zarten Hände in die Hüften.
    Damon und ich sahen einander an und nickten. » Wenn Sie es wünschen, kommen wir natürlich mit«, erklärte Damon hoheitsvoll.
    Cora orientierte sich schnell und machte sich dann durch die verwinkelten Straßen auf den Weg zur Themse. Früher hatte ich die Themse für einen majestätischen Fluss gehalten, der in die Nordsee mündete und London mit der Welt verband. Jetzt jedoch sah sie nur schlammig und trüb aus und floss träge dahin. Ich hielt mich einige Schritte hinter Cora und hielt Ausschau nach irgendeinem Hinweis auf Samuel, nach entrüsteten Bürgern oder der Polizei. Doch sobald ich dunkle Locken über einen schlanken Rücken fallen sah, wandte ich schnell den Blick ab. Selbst jetzt, da mir so viel im Kopf herumging, verfolgte Katherine mich in Gedanken.
    Je näher wir der Themse kamen, desto vertrauter wurden die Bilder, die vor uns auftauchten. Links in der Ferne sah ich die Kuppel von St. Paul’s, rechts Big Ben. Zum Fluss hin standen einige Lagerhäuser– in einem davon hatte ein Vampirbiss Violets Schicksal besiegelt. London war voller Kontraste. Mein Blick fiel auf die Kirchtürme, die sich in den Himmel reckten, weit über der höllischen Schattenwelt, in die wir eingetaucht waren.
    Schon bald fanden wir uns auf dem Strand wieder, jener Straße, die der Themse am nächsten und eine der Handelszentren der Stadt war. Einige Passanten starrten uns argwöhnisch an, was mich nicht überraschte. In unseren blutbefleckten, schmutzverkrusteten Kleidern sahen wir schlimmer aus als die Bettler, die häufig in der Stadt herumlungerten.
    » Wir sind fast da«, sagte Cora, die ebenfalls die Blicke der Londoner spürte. Sie strich ihr Kleid glatt, richtete sich kerzengerade auf und marschierte ohne einen Blick zurück über die Fußgängerbrücke, die bei Charing Cross die Themse überspannte.
    » Es ist gut, sie dabeizuhaben«, bemerkte Damon, während er neben mir herging.
    » Ja«, stimmte ich zu. Ausnahmsweise einmal waren mein Bruder und ich einer Meinung.
    Am anderen Ende der Brücke stieg Cora eine verwinkelte Steintreppe hinab, die bis ans Ufer des Flusses führte. Unter der Brücke befand sich ein riesiges Loch in der Erde, das mit Holzbrettern und Eisenträgern abgedeckt war. Es sah aus wie eine Baustelle für eine Untergrundbahn-Station. Ich erinnerte mich daran, dass George Abbott mir davon erzählt hatte. Die Stadtverwaltung wollte ganz London mit einem Netz unterirdischer Bahnlinien verbinden, das bis zur Jahrhundertwende gänzlich fertig sein sollte. Aber nach dem Zustand des Lochs zu urteilen, hatte der Bautrupp es nicht eilig. Die Baustelle sah verlassen aus.
    Ich trottete

Weitere Kostenlose Bücher