Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
kann sie heute Abend einfach nicht ertragen.«
    »Was ist zwischen euch beiden denn vorgefallen?«
    »Das Übliche. Sie ist bereits in dem Moment auf mich losgegangen, als ich zur Tür reingekommen bin.«
    »Ich glaube, sie hatte einen harten Tag«, vermutete Sam. Wie immer versuchte er, Frieden zwischen ihnen zu stiften. »Ich hoffe, sie wird nicht wieder rausgeschmissen.«
    »Wen interessiert das? New York, Arizona, Texas … Was spielt es schon für eine Rolle, was als Nächstes kommt? Unsere Umzieherei wird niemals aufhören.«
    Sam saß auf ihrem Schreibtischstuhl und runzelte die Stirn. Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Manchmal hatte sie wirklich eine scharfe Zunge und redete, ohne nachzudenken; doch jetzt wünschte sie, sie könnte ihre Worte zurücknehmen.
    »Wie war denn dein erster Tag?«, fragte sie in dem Versuch, das Thema zu wechseln.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke, ganz okay.« Seine Füße spielten mit dem Stuhl.
    Er sah auf. »Und wie war’s bei dir?«
    Sie antwortete ebenfalls mit einem Schulterzucken. Aber etwas an ihrem Gesichtsausdruck erregte seine Aufmerksamkeit, denn er wendete den Blick nicht ab, sondern starrte sie weiter an.
    »Was ist passiert?«
    »Nichts«, entgegnete sie abwehrend, drehte sich um und ging zurück ans Fenster.
    Sie konnte spüren, dass sein Blick ihr folgte.
    »Du wirkst … verändert.«
    Sie schwieg und fragte sich, ob er etwas wusste oder ob man ihr rein äußerlich eine Veränderung anmerkte. Sie schluckte.
    »Wie denn?«
    Schweigen.
    »Ich weiß nicht«, antwortete er schließlich.
    Ziellos starrte sie nach draußen und entdeckte einen Mann vor der Eckkneipe, der einem Kunden ein Beutelchen mit Gras zusteckte.
    »Ich hasse es hier«, gestand ihr Bruder.
    Sie drehte sich um und sah in sein Gesicht.
    »Ich auch.«
    »Ich habe sogar schon darüber nachgedacht …«, er senkte die Stimme, »… mich einfach aus dem Staub zu machen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Sie musterte ihn. Er wirkte richtig niedergeschlagen.
    »Wohin willst du denn?«, wollte sie wissen.
    »Vielleicht … mache ich mich auf die Suche nach Dad.«
    »Wie denn? Wir haben doch keine Ahnung, wo er ist.«
    »Ich könnte es versuchen. Vielleicht könnte ich ihn finden.«
    »Sam. Nach allem, was wir wissen, könnte er genauso gut tot sein.«
    »Sag so was nicht!«, schrie er und lief dunkelrot an.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich.
    Er beruhigte sich wieder.
    »Hast du dir schon mal überlegt, dass er uns vielleicht gar nicht sehen will, selbst wenn wir ihn finden? Schließlich hat er uns verlassen. Und er hat nie versucht, wieder Kontakt zu uns aufzunehmen.«
    »Vielleicht, weil Mom ihn nicht gelassen hat.«
    »Oder vielleicht, weil er uns nicht mag.«
    Sams Blick wurde noch finsterer, während er unruhig die Füße hin und her bewegte. »Ich habe ihn auf Facebook gesucht.«
    Caitlin riss überrascht die Augen auf.
    »Du hast ihn gefunden?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Es gab vier Personen mit seinem Namen, und zwei davon haben kein Foto eingestellt. Also habe ich beiden eine Nachricht geschickt.«
    »Und?«
    Sam schüttelte den Kopf.
    »Ich habe noch keine Antwort bekommen.«
    »Dad ist bestimmt nicht bei Facebook.«
    »Das kannst du gar nicht wissen«, entgegnete er.
    Caitlin seufzte, ging zu ihrem Bett und legte sich darauf. Sie starrte an die vergilbte Decke, von der die Farbe bereits abblätterte, und fragte sich, wie es dazu hatte kommen können, dass sie diesen Punkt erreicht hatten. Es hatte Orte gegeben, an denen sie glücklich gewesen waren, sogar Zeiten, als selbst ihre Mom beinahe zufrieden gewirkt hatte. Wie damals, als sie mit diesem Typen zusammen gewesen war. Da war sie zumindest zufrieden genug, um Caitlin in Ruhe zu lassen.
    Es hatte Städtchen gegeben, wie beispielsweise ihren letzten Wohnort, wo sowohl Sam als auch Caitlin echte Freunde gefunden hatten. Beinahe hatte es so ausgesehen, als könnten sie tatsächlich auch dort bleiben – zumindest lange genug, um ihren Schulabschluss zu machen. Doch dann hatte sich ganz schnell alles wieder verändert. Koffer packen, Abschied nehmen … War es etwa zu viel verlangt, sich eine normale Kindheit zu wünschen?
    »Ich könnte nach Oakville zurückgehen«, meinte Sam unvermittelt und unterbrach damit ihre Gedanken. Oakville war ihr letzter Wohnort gewesen. Irgendwie war es verblüffend, dass er immer ihre Gedanken lesen konnte. »Ich könnte bei Freunden wohnen.«
    Der Tag

Weitere Kostenlose Bücher