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The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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früher Vormittag, und der Park war gut besucht. Eine Frau mit ihrer kleinen Tochter warf ihr einen seltsamen Blick zu. Als sie an Caitlin vorübergingen, zog sie ihre Tochter näher an sich heran.
    Caitlin setzte sich auf und sah sich um. Einige Leute starrten sie an, und sie fragte sich, was sie wohl denken mochten. Ihre Kleider waren schmutzig, aber das war ihr egal. Sie wollte nur noch diese Stadt hinter sich lassen, in der für sie alles schiefgelaufen war.
    Das Verlangen traf sie wie ein Schlag. Hunger. Oder war es Durst? Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, und sie war auf einmal hungriger und durstiger, als sie es je zuvor gewesen war. Es war ein wahnsinniger, urtümlicher Trieb. Sie wollte dem Drang nachgeben und Blut saugen, wie sie es in der Carnegie Hall getan hatte.
    Ein kleiner Junge, nicht älter als sechs, spielte in der Nähe Fußball und schoss den Ball zufällig in ihre Richtung. Er rannte auf sie zu. Seine Eltern waren schon weit vorausgegangen, mindestens zehn Meter.
    Das war ihre Chance! Jede Faser ihres Körpers schrie nach Blut. Sie starrte auf seinen Hals und konnte das Pulsieren des Blutes erkennen, beinahe konnte sie es spüren und riechen. Am liebsten hätte sie sich auf den Jungen gestürzt.
    Aber irgendetwas hielt sie zurück. Instinktiv wusste sie zwar, dass sie bald sterben musste, wenn sie kein Blut bekam. Aber lieber würde sie sterben, als dem Jungen etwas zuleide zu tun. Also ließ sie ihn gehen.
    Das Sonnenlicht war unangenehm, aber noch erträglich. Lag es daran, dass sie ein Halbblut war? Welche Wirkung hätte die Sonne wohl auf andere Vampire gehabt? Vielleicht verschaffte ihr das einen Vorteil.
    Trotzdem musste sie in dem grellen Sonnenlicht blinzeln. Sie fühlte sich benommen und durcheinander. So viele Menschen. So viel Unruhe. Warum hatte sie hier angehalten? Wohin war sie unterwegs gewesen? Ach ja, richtig … sie wollte zur Penn Station.
    Ihre Füße schmerzten, weil sie so viel gelaufen war. Aber jetzt war es nicht mehr weit, nur noch dreißig Blocks. Sie konnte den Rest der Strecke zurücklegen, in einen Zug steigen und das Weite suchen. Mit reiner Willenskraft würde sie sich selbst zwingen, wieder normal zu werden. Wenn sie die Stadt nur weit genug hinter sich ließ, würde es vielleicht klappen.
    Bedächtig stand Caitlin auf und wollte aufbrechen.
    »Stehen bleiben!«, schrie plötzlich jemand.
    »Keine Bewegung!«, brüllte eine andere Stimme.
    Langsam drehte sich Caitlin um.
    Vor ihr stand ein Dutzend New Yorker Polizisten in Uniform. Jeder von ihnen hatte eine Schusswaffe auf sie gerichtet. Sie hielten ungefähr fünf Meter Abstand, als fürchteten sie sich, näher zu kommen. Als wäre Caitlin ein wildes Tier.
    Sie betrachtete die Polizisten und hatte seltsamerweise keine Angst. Stattdessen breitete sich eine merkwürdige Ruhe in ihr aus. Und von Minute zu Minute schwand ihr Zugehörigkeitsgefühl zur menschlichen Rasse. Sie fühlte sich unbesiegbar, als könnte sie ihnen davonlaufen oder sie bezwingen, ganz gleich, wie zahlreich sie waren oder über welche Waffen sie verfügten.
    Aber gleichzeitig war sie auch müde und resigniert. Ein Teil von ihr wollte nicht mehr weglaufen, weder vor den Polizisten noch vor den Vampiren. Sie wusste ja nicht einmal, wohin sie lief oder wovor sie davonlief. Auf eigenartige Weise hätte es ihr deshalb sogar gefallen, von der Polizei abgeführt zu werden. Verhaftet zu werden wäre zumindest etwas Normales, etwas, das ihr Verstand erfassen konnte. Ihre Sinne waren geschärft, sodass ihr jedes kleine Detail auffiel: die Form ihrer Waffen, die Konturen des Abzugs, selbst die Länge der Fingernägel.
    »Hände hoch, und zwar so, dass wir sie sehen können!«, schrie ein Polizist.
    Die Beamten in der ersten Reihe waren nur wenige Schritte von Caitlin entfernt.
    Kurz überlegte sie, wie ihr Leben hätte sein können, wenn ihr Vater sie nicht im Stich gelassen hätte. Wenn sie niemals umgezogen wären. Wenn sie eine andere Mom gehabt hätte. Wenn sie sich dauerhaft an einem Ort niedergelassen hätten. Wenn sie einen Freund gehabt hätte. Wäre sie dann normal geworden? Wäre ihr Leben dann normal verlaufen?
    Einer der Polizisten war nur noch einen Schritt weit weg.
    »Umdrehen! Und Hände hinter den Rücken«, befahl er. »Ganz langsam.«
    Caitlin ließ langsam die Arme sinken, drehte sich um und legte die Hände auf den Rücken. Sie spürte, wie der Polizist ihre Handgelenke ergriff und dabei viel zu grob und unnötig brutal an ihren

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