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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Zelle zu geleiten. Gabe und Bruce schnappen sich drei der kräftigsten Arbeiter und weisen sie an, in die Zelle zu gehen, um den Wachen ein Beruhigungsmittel zu spritzen, damit man sie leichter transportieren kann. Sie haben es so oder so nicht weit. Mit Lederriemen um den Hals, über die Münder, um die Handgelenke und Fersen gebunden, werden sie die metallenen Treppen hinauf in einen Warteraum gezerrt.
    Vor langer Zeit wurden diese Korridore einmal von Racing-Fans benutzt, die T-Shirts, Hamburger, Bier und Zuckerwatte kauften. Jetzt aber liegen sie in immerwährender Finsternis, sind mit Brettern verschlagen, mit Schlössern versehen und als behelfsmäßige Lager für alles, von Kraftstoffbehältern bis zu Kartons, mit gestohlenen Wertsachen der Toten benutzt.
    Um halb sieben am frühen Abend ist es so weit. Der Governor befiehlt Gabe und Bruce, sich einander gegenüber in der Arena aufzustellen und etwaige widerspenstige Wettkämpfer oder Zombies in Schach zu halten, die es sich in den Kopf gesetzt haben zu fliehen. Zufrieden mit den Vorbereitungen, macht der Governor sich auf den Weg nach Hause, um sich für die Show anzuziehen: schwarze Lederweste, schwarze Lederhose und schwarze, lederne Motorradstiefel. Zudem bindet er sich eine Feder in den Pferdeschwanz. Er fühlt sich wie ein Rockstar. Das i-Tüpfelchen bildet sein langer, schwarzer Ledermantel.
    Kurz nach sieben machen sich die Einwohner Woodburys auf den Weg ins Stadion. Während der vorigen Woche hat der Governor sogar Poster an Laternen und in Ladenfenster anbringen lassen, und ein jeder weiß, dass die Show erst um halb acht beginnt. Aber alle möchten einen guten Platz haben, es sich mit Decken und Kissen gemütlich machen und etwas zu trinken holen, ehe das Spektakel anfängt
    Das milde Wetter trägt dazu bei, dass alle mit freudiger Erregung auf die Geschehnisse des Abends warten.
    Zwei Minuten vor halb acht wird es plötzlich so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Die Zuschauer sitzen und stehen auf den Tribünen, die Gesichter gegen den Zaun gepresst. Die jungen Männer sind ganz unten, während Frauen, Paare und ältere Bewohner es sich weiter oben mit Decken um die Beine eingerichtet haben, um der Kälte zu trotzen. Jedem Gesicht kann man den Hunger eines Junkies im Entzug ablesen – ausgemergelt, abgemagert, nervös. Sie wissen, dass gleich etwas Außergewöhnliches vor ihren Augen passieren wird. Sie riechen Blut.
    Und der Governor wird sie nicht enttäuschen.
    Punkt halb acht, zumindest laut der automatischen Fossil-Armbanduhr des Governors, ertönt Musik aus dem Beschallungssystem des Stadions. Sie ist neben dem kontinuierlichen Rauschen des Windes zuerst gar nicht zu hören, lediglich ein Hauch, ein unterirdisches Beben. Die Melodie kennt so gut wie jeder, wenn auch niemand weiß, was es ist: Also sprach Zarathustra von Richard Strauss. Die meisten kennen das Stück von dem Film 2001: Odyssee im Weltraum . Die anschwellenden Töne der Blechbläser erklingen einer nach dem anderen und bauen sich zu einer dramatischen Fanfare auf.
    Im Licht der Flutlichter kann man den leichten Schneefall sehen, der jetzt auf sie niederfällt. Die Mitte der schlammigen Arena ist in beißend grelles Licht getaucht. Die Menge stößt begeisterte Rufe aus, als der Governor in den Lichtkegel schreitet.
    Er hebt eine Hand, eine majestätische, melodramatische Geste. Die Musik erreicht jetzt ihren Höhepunkt, und der Wind spielt mit den Rockschößen seines Ledermantels. Er taucht fünfzehn Zentimeter tief in den Matsch ein. Die gesamte Arena ist ein einziger Morast, und der Governor glaubt, dass der Schlamm die Show nur noch dramatischer machen wird.
    »Freunde! Mitbewohner von Woodbury!«, spricht er mit dröhnender Stimme ins Mikrofon, das an eine P A -Anlage hinter ihm angeschlossen ist. Sein Bariton steigt in den Nachthimmel, das Echo hallt in den leeren Rängen wider. »Ihr habt hart gearbeitet, damit diese Stadt besteht! Und gleich werdet ihr dafür belohnt! Seid ihr bereit, knallharte Action zu erleben?«
    Von den Rängen erschallen schrille Schreie und wildes Gegröle.
    »Dann raus mit den Kriegern!«
    Auf das Stichwort hin fahren riesige Spotlights über die Dächer, werden von unglaublichem Lärm begleitet, ehe sie durch die Arena leuchten. Eins nach dem anderen kommt auf einer Reihe riesiger, schwarzer Vorhänge zum Stehen, die jeweils den Eingang der fünf Tunnel bedecken, welche aus den Katakomben des Stadions in die Arena

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