The Walking Dead 2: Roman
Dann nicht ins Mikrofon gesprochen: »Was zum Teufel ist denn das?«
Martinez drückt auf den Knopf. »Stevie, bitte wiederholen. Wir haben hier nichts verstanden.«
Rauschen … Gefolgt von Knistern.
»Stevie? Hörst du mich? Ich will nicht zu weit von der Stadt weg!«
Ab und zu kann man Stevie zwischen dem ganzen Rauschen und Knistern hören: »Stopp, Taggert! … Stopp! … Was zum Teufel! WAS ZUM TEUFEL …!«
Lilly wischt sich die Augen trocken und starrt dann erneut den Governor an. »Sex gegen Essen? Ehrlich? Wirklich? Ist das deine wunderbare neue Gesellschaftsordnung …«
»Lilly!«, ruft Martinez von vorne. »Hör auf damit! Wir haben ein Problem!« Er drückt erneut auf den Knopf. »Broyles, halt sofort an!«
Jetzt ist der Governor wieder bei vollem Bewusstsein. Er erwidert Lillys Blick, starrt sie mit einer stillen Wut an, die Löcher in ihre Seele brennen müsste, aber Lilly stört es kein bisschen. Sie merkt es nicht einmal.
»All das Kämpfen, die Suizide und die Furcht, die jeden dumpf vor sich hin vegetieren lässt …?« Sie würde ihn am liebsten anspucken. »Das ist deine Idee einer perfekten GESELLSCHAFT …?«
»Lilly! Verdammt noch mal!« Martinez dreht sich zu ihr um, schaut sie an. »Würdest du bitte …«
Der Truck hält plötzlich ruckartig an, so dass Martinez gegen die Wand zur Fahrerkabine geworfen wird und Lilly über den Governor hinweg gegen einen Stapel Munition fliegt. Die Kartons kommen ins Wanken und fallen zu Boden. Das Handsprechfunkgerät gleitet Martinez aus der Hand und endet neben einer auf dem Boden liegenden Tasche. Der Governor rollt sich von einer Seite zur anderen, bis das Panzerband über seinem Mund sich löst.
Dann ertönt Broyles Stimme inmitten von Rauschen: »Habe Sichtbestätigung eines Beißers!«
Martinez kriecht zum Handsprechfunkgerät, schnappt es sich und drückt auf den Knopf. »Was zum Teufel war denn das, Broyles? Warum hast du …«
»Und noch einer!«, krächzt die Stimme aus dem winzigen Lautsprecher. »Da kommen ein paar aus … Oh, fuck … Oh, fuck … OH , FUCK !«
Martinez drückt erneut auf den Knopf. »Broyles, was zum Teufel geht da vor?«
»Da sind mehr, als wir …«
Dann Rauschen, ehe Stevies Stimme erneut ertönt: »Verdammte Scheiße, da kommt ein ganzer Haufen aus dem …« Wieder Rauschen. »Die kommen aus dem Wald. Man … Die kommen und kommen und kommen …«
Martinez brüllt ins Handsprechfunkgerät: »Stevie! Sprich mit mir! Sollen wir sie einfach rausschmeißen und abhauen?«
Rauschen als Antwort.
Martinez brüllt: »Stevie! Hörst du mich noch? Sollen wir umkehren?«
Plötzlich meldet sich Boyles wieder: »Viel zu viele, Boss! Ich habe noch nie so viele …«
Wieder Rauschen gefolgt von einem Schuss und brechendem Glas, sie können es sogar durch das Blech des Lieferwagens hören. Lilly rafft sich auf. Sie weiß genau, was draußen vor geht, holt ihre Ruger hervor, entsichert sie und wirft einen Blick über die Schulter. »Martinez, hol deine Männer da raus!«
Martinez drückt wieder auf den Knopf. »Stevie! Kannst du mich hören? Zieht Leine, zurück mit euch! Dreht um! Wir finden schon etwas anderes! Kannst du mich hören? STEVIE !«
Stevies qualvoller Schrei ertönt aus dem Handsprechfunkgerät, ehe eine weitere Salve Schüsse aus einem Maschinengewehr das Rauschen ablöst … gefolgt von einem fürchterlichen Reißen von Metall … und dann einem gigantischem Knall.
Broyles meldet sich wieder: »Scheiße! Die haben den Wagen einfach umgeworfen! Es sind zu viele, es sind einfach viel zu viele! Wir sind im Arsch! WIR SIND VÖLLIG IM ARSCH !«
Der Wagen vibriert, und der Motor heult auf. Kurz darauf schießen sie rückwärts, und sie werden allesamt gegen die Wand zur Fahrerkabine geworfen. Lilly stößt mit der Schulter gegen einen Waffenständer und stößt dabei ein halbes Dutzend Maschinengewehre um. Gabe und Bruce prallen mit Wucht gegeneinander, und ohne dass jemand anderes etwas davon mitkriegt, hakt Gabe die Finger in Bruces Fesseln und zieht und zerrt daran. Das Panzerband über Bruces Mund ist abgegangen, und er brüllt: » IHR MOTHERFUCKER ! JETZT WERDEN WIR ALLE STERBEN !«
Der Lieferwagen holpert über etwas drüber. Schon wieder und immer wieder, und sie können feuchte, gedämpfte Schläge vernehmen, die die Karosserie erschüttern. Lilly hält sich mit der freien Hand fest und blickt sich um.
Martinez krabbelt auf allen vieren zum Handsprechfunkgerät, während
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