Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
Vom Netzwerk:
zuckt bei dem Lärm zusammen.
    »Hier, trink«, fordert sie ihn auf und flößt ihm etwas Wasser in den Mund. Er hustet, schluckt es aber. Seine Hände zucken, und sein ganzer Körper schüttelt sich. Er versucht, Lilly anzuschauen, aber seine Augen spielen nicht mit. Sie legt ihm eine Hand auf seine fiebrige Stirn. »Ich weiß, dass es dir nicht gut geht, Bob. Aber das wird schon wieder. Ich bin ja da. Los, komm.«
    Sie greift ihm unter die Arme, hebt ihn mit Mühe auf das Bett und legt ihm ein Kissen unter den Kopf. Dann deckt sie ihn zu und redet sanft auf ihn ein: »Ich weiß, dass der Verlust von Megan dir zu schaffen macht, aber lass dich nicht gehen, Bob. Das Leben geht weiter.«
    Er runzelt die Stirn, und der Schmerz steht ihm im Gesicht geschrieben. Er schaut zur Decke auf, erweckt den Anschein, als ob er lebendig begraben wurde und zu atmen versucht. Endlich lallt er: »Ich wollte doch nicht … Nie … Das war doch nicht meine Idee, dass …«
    »Es ist okay, Bob. Du musst dich nicht erklären.« Sie streichelt ihm die Stirn und sagt dann mit ruhiger Stimme: »Du hast das gut gemacht. Alles wird gut. Hier wird sich einiges ändern, und zwar zum Guten.« Sie streichelt seine Wange, spürt seine kalte Haut und beginnt, leise Joni Mitchells »The Circle Game« zu singen. Wie in den alten Zeiten.
    Bob lässt den Kopf auf das von Schweiß durchtränkte Kissen sinken. Sein Atmen wird ruhiger. Er schließt die Augen. Wie in alten Zeiten … Er fängt zu schnarchen an, aber Lilly singt noch etwas weiter.
    »Wir … entfernen ihn«, haucht Lilly dem schlafenden Mann zu.
    Sie weiß, dass er nichts mehr hört, aber sie redet mit sich selbst, mit einem tief begrabenen Teil ihrer Psyche.
    »Es ist zu spät, um noch etwas zu ändern … Wir entfernen ihn …«
    Lillys Stimme verstummt, sie sucht und findet eine Decke und verbringt den Rest der Nacht sitzend neben Bob, während sie auf den Anfang des neuen Tags wartet, der ihr Schicksal bestimmen wird.

Siebzehn
    Am nächsten Morgen steht der Governor früh auf, um die letzten Vorbereitungen für die große Show zu treffen. Er ist bereits vor Morgengrauen auf den Beinen, zieht sich rasch an, macht sich Kaffee und verfüttert die letzten menschlichen Eingeweide, die er zuhause hat, an Penny. Um sieben ist er bereits auf dem Weg zu Gabes Wohnung. Die Salzstreuer sind ebenfalls schon bei der Arbeit, obwohl das Wetter angesichts der Geschehnisse der vergangenen Woche überraschend mild ist und die Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt liegen. Der Himmel macht auch keinen bedrohlichen Eindruck mehr, sondern ist nur noch mit einer blassgrauen Decke von zementfarbenen Wolken bedeckt. Es weht eine schwache Brise, und der anbrechende Tag scheint dem Governor wie perfekt für den kommenden Abend und die neuen und verbesserten Gladiatorenspiele.
    Gabe und Bruce überwachen den Transport der gefangenen Zombies in den Katakomben unter dem Stadion. Es dauert einige Stunden, die Kreaturen aus den Untergeschossen in den Sammelraum zu lotsen, da die Zombies nicht nur widerspenstig sind, sondern der Governor auch will, dass niemand etwas davon mitkriegt. Allein bei dem Gedanken der Enthüllung des Rings des Todes läuft dem Governor das Wasser im Mund zusammen, und er will, dass die Zuschauer am Abend das Gleiche empfinden. Er verbringt den Großteil des Nachmittags in der Arena, überprüft immer wieder Vorhänge, die Beschallungsanlage, die Musikeinsätze, Lampen und Scheinwerfer, Tore, Schlösser, die Sicherheitsmaßnahmen und zu guter Letzt die Kämpfer selbst.
    Die beiden übrig gebliebenen Wachen, Zorn und Manning, siechen noch immer in ihrer Zelle dahin und haben so gut wie alle Muskeln und sämtliches Körperfett verloren. Sie ernähren sich schon seit Monaten von nichts weiter als Überbleibseln alter Cracker und Wasser, sind ununterbrochen an die Wand gekettet und besitzen kaum noch einen klaren Gedanken. Ihre einzige Rettung ist ihr Training beim Militär – und ihre Wut, die während ihrer wochenlangen, qualvollen Gefangenschaft an ihnen genagt, immer mehr von ihnen Besitz ergriffen und sie in wild dreinblickende Monstern verwandelt hat, die nur darauf warten, Rache zu üben.
    Mit anderen Worten: Wenn sie ihre Wärter nicht töten können, dann stürzen sie sich dankbar auf alles andere, was sich ihnen in den Weg stellt, einschließlich einander.
    Die Wachen sind das letzte Schlüsselstück, und so wartet der Governor bis zum letzten Augenblick, um sie aus der

Weitere Kostenlose Bücher