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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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Innere des Stadions. Hinter dem Zaun ragen Zuschauertribünen in die Höhe, die von riesigen, rostenden Flutlichtern umringt sind. Johlende Einwohner Woodburys füllen das Stadion, und das Schlagen der Trommeln ist in Wirklichkeit der wilde Applaus und die grölenden Schreie der tobenden Menge.
    Gabe, noch immer vom Staub umhüllt, der in der Mitte des Feldes durch die Luft wirbelt, murmelt seinem Gegner ins Ohr: »Du kämpfst wie ein gottverdammtes Weib, Brucey. Bist doch sonst nicht so zimperlich.« Der Spruch wird von einem Hieb in Richtung der Beine des Schwarzen begleitet.
    Bruce springt in die Luft, weicht dem Schlag mit einem Kunststück körperlicher Beherrschung aus, das einem World-Wrestling-Superstar alle Ehre gemacht hätte. Wieder holt Gabe aus, aber der Morgenstern verfehlt seinen Widersacher erneut, und die Nägel treffen stattdessen den Kopf eines jungen Beißers, der in einer zerrissenen, völlig verdreckten und mit Öl verschmierten Latzhose steckt – wahrscheinlich ein ehemaliger Mechaniker.
    Die Nägel bohren sich tief in den vergammelten Schädel des Monsters. Fontänen schwarzer Flüssigkeit schießen in die Luft. Gabe reißt den Morgenstern wieder aus dem Kopf heraus und raunt: »Der Governor wird stinksauer wegen deiner beschissenen Vorführung sein.«
    »Ach, meinst du?« Bruce holt zum Gegenschlag aus und trifft Gabe mit dem Stiel hart auf dem Solarplexus, sodass der stämmige Mann mit dem Bürstenhaarschnitt zu Boden geht. Sogleich zischt die Kreuzhacke erneut durch die Luft und gräbt sich knapp neben Gabes Wange in den Boden der Rennbahn.
    Gabe rollt zur Seite und springt auf. Wieder reißt er einen hämischen Spruch: »Du hättest dich gestern Abend nicht so vollstopfen sollen.«
    Bruce holt erneut aus und lässt den Kopf der Kreuzhacke knapp an Gabes Nacken vorbeirauschen. »Na, das kommt ja genau vom Richtigen, Dicker.«
    Gabe kommt endlich zum Gegenangriff, ein Hieb nach dem anderen, und drängt Bruce in Richtung der angeketteten Beißer. »Wie oft muss ich es dir noch sagen? Der Governor will, dass es echt aussieht.«
    Bruce wehrt die Attacke mit dem Stiel seiner Kreuzhacke ab. »Du hast mir meine verdammte Nase gebrochen, du Arschloch!«
    »Hör endlich mit dem Gejammer auf, du Baby.« Gabe drischt immer wieder auf Bruce ein, bis die Nägel des Morgensterns sich in den Stiel der Kreuzhacke vergraben haben und feststecken. Mit einem kräftigen Ruck reißt er Bruce die Waffe aus den Händen, sodass sie durch die Luft fliegt. Die Menge grölt. Bruce duckt sich bei dem Versuch, sich in Sicherheit zu bringen, aber Gabe ist ihm dicht auf den Fersen. Der schwarze Mann schlägt einen Haken, doch Gabe hat schon ausgeholt, wirft sich mit der Waffe in Bruces Richtung und trifft ihn an den Beinen.
    Die Nägel reißen ein Loch in den Stoff der Tarnhose und bohren sich in das bloße Fleisch. Bruce gerät aus dem Gleichgewicht und fällt hart zu Boden. Blut spritzt durch das staubige Tageslicht, während Bruce versucht, sich abzurollen.
    Gabe saugt den rasenden, beinahe fanatischen Applaus in sich auf – das Klatschen und Gejohle grenzt an Hysterie –, und er dreht sich zu den Tribünen um, auf denen der Großteil von Woodburys Einwohnern beinahe durchdreht. Siegessicher reißt er den Morgenstern wie in » Braveheart« über den Kopf. Die Menschenmenge wird immer lauter, und Gabe genießt jeden Augenblick. Langsam dreht er sich zu allen Seiten, den Morgenstern noch immer in Siegerpose erhoben, auf dem Gesicht eine beinahe komisch anmutende Macho-Miene.
    Im Stadion ist die Hölle los … Aber auf den Tribünen, inmitten der wild winkenden Arme und sich überschlagenden Stimmen, ist eine Person, die nicht auf den Wogen der Euphorie schwimmt.
    Weit oben auf der Nordtribüne, in der fünften Reihe, dreht Lilly Caul sich angewidert zur Seite. Um ihren Nacken hat sie einen sonnengebleichten Schal aus Leinen gewickelt, um die Kälte abzuhalten. Wie immer trägt sie ihre zerrissene Jeans, ein Sweatshirt aus einem Billigheimer-Laden und eine Perlenkette, die schon bessere Tage gesehen hat. Als sie den Kopf schüttelt und entnervt aufstöhnt, hebt ein Windstoß ihre karamellbraunen Locken in die Luft, um ihr ehemals jugendliches Gesicht zu entblößen, das mittlerweile von Entsetzen gezeichnet ist – die Fältchen um ihre aquamarinblauen Augen und die Mundwinkel gleichen tiefen Rillen in gegerbtem Leder. Sie merkt nicht einmal, was sie vor sich her murmelt: »Gottverdammte Römer … Brot und

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