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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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anderen Seite des Hügels. »Da ist ein Polizist!« Sie zeigt auf einen Mann. »Der wird uns retten!«
    » PENNY ! STOP !«
    Aber das kleine Mädchen rennt um eine Schranke herum auf die andere Seite der Straße. »Er wird uns retten!«
    Brian hat im vollen Sprint ebenfalls den Zaunrand erreicht und sieht einen Polizeiwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der unter einer großen Eiche parkt. Penny nähert sich dem blauen Crown Victoria mit dem Wappen der Polizei von Atlanta, dem üblichen roten horizontalen Streifen und dem Blaulicht auf dem Dach. Brian entdeckt eine dunkle Silhouette hinter dem Lenkrad.
    »Bleib stehen, Liebling!«
    Plötzlich hält Penny inne. Sie keucht vor Anstrengung und starrt auf den Mann im Inneren der Streife.
    Mittlerweile haben auch Philip und Nick aufgeholt. Philip rast an seinem Bruder vorbei. Mit voller Geschwindigkeit nähert er sich Penny und reißt sie in seine Arme, als ob er sie aus einem lodernden Feuer retten müsste.
    Brian steht vor dem Polizeiwagen und mustert den Fahrer durch die halb heruntergekurbelte Fensterscheibe.
    Der Polizist war einmal ein gut beleibter Mann mit langen Koteletten gewesen.
    Alle halten den Atem an.
    Penny starrt durch das Fenster auf den Toten in Uniform, der verzweifelt am Sicherheitsgurt zerrt. Seiner Dienstmarke, der Uniform und dem Wort TRAFFIC nach zu urteilen, das in Großbuchstaben auf der Kühlerhaube steht, handelt es sich um einen Verkehrspolizisten, der an den Stadtrand abkommandiert wurde, um Fahrern abgeschleppter Autos den Weg zum Abschlepphof an der Fayetteville Road zu zeigen.
    Jetzt dreht er sich auf seinem Sitz, ein Gefangener seines Sicherheitsgurtes, den er nicht loszuwerden vermag. Sein Mund steht angesichts des frischen Fleisches offen, das draußen auf ihn zu warten scheint. Seine Miene ist verzerrt, sein Gesicht aufgedunsen. Er hat eine Hautfarbe wie Mehltau, während die Augen wie abgegriffene Münzen aussehen. Er knurrt die vier an, während er mit seinen schwarzen Zähnen wild nach ihnen zu schnappen beginnt.
    »Das ist alles ein schlechter Witz! Mann, welch ein erbärmlicher Anblick«, murmelt Philip.
    »Ich nehme sie«, bietet Brian an, tritt auf Penny zu und streckt die Arme nach ihr aus.
    Brians Geruch steigt dem toten Polizisten in die Nase, sodass er seine schnappende Fratze in dessen Richtung dreht und so sehr am Gurt zerrt, dass dieser zu zerreißen droht.
    Brian schreckt zurück.
    »Er kann dir nichts mehr tun«, belehrt ihn Philip. »Er weiß ja nicht einmal, was er mit dem Sicherheitsgurt anstellen soll.«
    »Was soll das?«, erkundigt sich Nick und wirft einen Blick über Philips Schulter.
    »Dumpfbacke.«
    Der tote Polizist beginnt zu knurren.
    Penny klettert in Brians ausgestreckte Arme. Er tritt einige Schritte zurück und drückt sie fest an sich. »Los, Philip. Verziehen wir uns.«
    »Einen Augenblick mal. Nicht so schnell, wenn ich bitten darf«, entgegnet Philip und zieht seine Ruger aus der Jeans.
    »He, Mann«, warnt Nick. »Der Lärm zieht doch nur mehr von denen an … Lass uns lieber verschwinden.«
    Philip richtet die Waffe auf den Polizisten, der ihn bei dem Anblick noch stärker anknurrt. Aber Philip drückt nicht ab. Er lächelt nur und äfft das Geräusch eines Schusses nach: »Peng!«
    »Philip, nun mach schon«, drängt ihn Brian und wiegt dabei Penny hin und her. »Der versteht doch …«
    Da hält Brian inne und starrt auf den untoten Cop.
    Der Zombie ist bei dem Anblick des auf ihn gerichteten Laufes nun doch wie versteinert. Brian überlegt. Ob sein rudimentäres Nervensystem, das tief im Inneren seiner toten grauen Zellen schlummern muss, irgendwie ein Signal an einen kaum noch existierenden Muskel geschickt hat? Auf jeden Fall verändert sich sein Gesichtsausdruck. Die monströse Abscheulichkeit, die das ursprüngliche Gesicht ersetzt hat, fällt wie ein Soufflé in sich zusammen und zeigt jetzt eine Miene, die man beinahe als traurig hätte bezeichnen können. Oder vielleicht hat er Angst? Bei dieser schrecklichen Visage und der Schicht toter Haut und Gewebe ist das schwer einzuschätzen, aber irgendetwas in diesen trüben Augen blitzte auf. Etwa Furcht?
    Brian wird unerwartet von Emotionen erfasst, derer er sich kaum erwehren kann. Es ist schwer, genau zu sagen, was er empfindet, aber Abscheu, Mitleid, Ekel, Trauer und Wut spielen alle eine Rolle. Entschlossen setzt er Penny ab und dreht sie sanft um, sodass ihr der Anblick erspart bleibt.
    »Kleine, das ist jetzt ein etwas

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