Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
Vom Netzwerk:
zuerst eine leichte Neigung aufweist, die immer weiter abfällt, bis sie steil den Hügel hinunter und durch eine Unterführung führt. Er dreht sich zu Brian und Nick um. »Ihr beiden, raus mit euch!«
    Brian und Nick tauschen einen Blick aus. Das, was aus Richtung der Kirche auf sie zukommt – wohl aufgeschreckt durch die lauten Stimmen und den Schuss – brennt sich bereits jetzt in ihr Gehirn ein. Würden sie diesen Eindruck jemals wieder los? Leider hat Penny das Ganze auch gesehen und wird sich daran erinnern – nur noch lebhafter als die Erwachsenen: tote Kreaturen, die aus den kaputten Fenstern und offen stehenden Toren der Kirche kommen. Manche haben noch die Überreste zerfetzter, blutbesudelter Umhänge um, wie Priester und Messdiener sie tragen. Andere stolpern in bester Sonntagskleidung auf sie zu, an der teilweise menschliche Überreste kleben. Der eine oder andere knabbert noch an einem abgerissenen Arm oder Bein, während wieder andere Trophäen mit sich tragen. Die Organe tropfen noch von der grausamen Orgie, die in der Kirche stattgefunden haben muss. Mindestens fünfzig Zombies schleppen sich Seite an Seite mit nur einem Gedanken im Kopf in die Richtung der Lebenden.
    Für einen winzigen Augenblick, ehe er die Tür öffnet und sich neben Nick stellt, bewegt Brian ein merkwürdiger Gedanke: Sie bewegen sich wie eine Einheit. Selbst im Tod sind sie noch eine eng zusammengewachsene Gemeinde – wie Puppen, die von einem Spieler kontrolliert werden. Aber er verharrt nicht lange, als er die Stimme seines Bruders hört, der noch immer hinter dem Steuer sitzt.
    » SCHIEBT DIESEN KARREN AN UND SPRINGT DANN REIN ! LOS , MACHT SCHON !«
    Die beiden rennen nach hinten, legen die Hände auf den Kofferraum und beginnen zu schieben, ohne weiter nachzudenken. Philip hat den Wagen in den Leerlauf geschaltet, die Tür geöffnet und hilft mit einem Bein mit.
    Es dauert nicht lange, bis der Wagen etwas Geschwindigkeit gewinnt. Die Kirchgänger hinter ihnen kommen näher. Angesichts des Frischfleisches vor ihren Augen lassen sie ihre fürchterlichen Schätze zu Boden fallen. Doch schon bald fährt das Auto von allein den Berg hinab – schneller und schneller, bis Brian und Nick Mühe haben, in den Wagen zu springen. Nick muss sich an der Stabantenne festhalten, um es zu schaffen, während Brian halb drinnen und halb draußen hängt und sich so gut es geht an der offenen Tür festklammert.
    Mittlerweile sind sie den halben Hügel hinabgerollt und haben etwas Distanz zwischen sich und die untote Kirchengemeinde gebracht. Durch sein Gewicht ist der Wagen jetzt kaum noch zu stoppen. Er fühlt sich wie ein Zug an, der außer Kontrolle gerät, schnellt über jede Bodenwelle, jedes Schlagloch und rast auf die Kreuzung am Fuß des Hügels zu. Der Wind bläst Brian die Haare ins Gesicht. Er klammert sich an die offene Tür und fürchtet um sein Leben.
    Nick brüllt etwas, aber der Wind, die quietschenden Reifen und die Stöße durch die unebene Straße übertönen seine Stimme. Vor ihnen, am Fuße des Hügels, liegt ein alter Rangierbahnhof, ein Irrgarten aus Schienen, die sich mit der Zeit in die Erde Georgias eingegraben haben. Marode Häuschen und Bürogebäude stehen düster und zerfallen wie Ruinen da. Philip ruft etwas, aber Brian kann auch seinen Bruder nicht verstehen.
    Als sie endlich unten ankommen, gibt das Lenkrad seinen Geist auf.
    Die Polizeistreife rattert über die Gleise und rast dann in den Rangierbahnhof. Philip kann nicht mehr gegensteuern, und das Auto beginnt zu schlingern. Die Reifen werden auf die Felgen gedrückt, und es fliegen Funken, als das Fahrgestell auf dem Boden aufsetzt.
    Brian und Nick halten sich so fest es nur geht, während das Auto ohne Kontrolle durch den Rangierbahnhof schlittert, ehe es in einer dichten Wolke schwarzen Nebels zum Stehen kommt.
    »Nehmt eure Sachen! Sofort!« Philip reißt die Tür auf und zieht Penny nach sich aus dem Wagen. Brian und Nick lockern ihre verkrampften Hände und beobachten, wie sich Philip seine Tasche über die eine Schulter wirft und seine Tochter auf die andere setzt. »Hier entlang!«, ruft er und weist mit dem Kopf in Richtung einer schmalen Straße, die nach Westen führt.
    Zusammen rennen sie aus dem Rangierbahnhof hinaus.
    Eine Reihe mit Brettern zugenagelter Läden erstreckt sich entlang einer Straße mit Kopfsteinpflaster.
    Die drei Männer beeilen sich. Sie kommen gut voran, obwohl sie sich unter einer Reihe Markisen entlangschleichen

Weitere Kostenlose Bücher