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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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im Doggy-Style, weil er es entwürdigend fand, wenn sie sich nicht ins Gesicht sahen, sondern wie Tiere vögelten. Und Quentin war froh über die mangelnden Reize, die nicht dazu beitrugen, dieses hungrige Ding in ihm zu wecken.
    Fünf Jahre. Genug Zeit, um sich zu einem Kondolenzbesuch aufzuraffen und mit diesem dunklen Kapitel seines Lebens endgültig abzuschließen. Quentin rieb sich die Augen.
    Das war so typisch Biscuit! Gleich zwei Lover auf einmal und auf den Rest der Welt zu scheißen. Hoffentlich wussten die Jungs, auf wen sie sich da einließen.
    Er führte heute ein schönes Leben. Es war an der Zeit diesen Schatten, der sich verselbstständigte auf Normalmaß zu schrumpfen, bevor er wieder zu einem Dämon heranwuchs.
    Er würde definitiv nicht mehr sein ganzes Leben weglaufen, Geschäftsessen um Biscuits Restaurant und Bar-Imperium herumbasteln oder VIP-Lounges bestimmter Airlines meiden, deren Caterer Moody hieß. Das war krank und damit musste Schluss sein. Sein Therapeut wäre bestimmt stolz auf ihn.
    Quentin suchte Biscuits Nummer und notierte sie in seinem Terminkalender.
     
    Biscuit beeilte sich, um rechtzeitig den Termin mit Tisis Pornofreundin einzuhalten. Durch die pädagogischen Maßnahmen an Kai war er ziemlich ins Schleudern geraten.
    Er klingelte an einem Altbaumietshaus und die Autorin drückte ihm auf.
    Biscuit konnte seine Überraschung kaum verbergen, als eine ältere Dame ihm die Tür öffnete. Sie trug ihre grauen Locken zu einer unordentlichen Hochsteckfrisur frisiert, einen knielangen Rock, einen einfachen Pullover und dezente Ballerinas.
    „Guten Tag, Biscuit Moody und Sie sind-“
    „ Gatchan“, teilte sie freundlich mit. „Kommen Sie herein.“
    Ihre Dachgeschosswohnung stellte eine Fundgrube an Nippes, verstaubten Pflanzen und Bildern dar. Biscuit verkniff es sich, sich allzu indiskret umzusehen.
    Sie bot ihm einen Platz an einem großen Arbeitstisch an, auf dessen Fläche ein Computer stand, um den herum jede Menge aufgeschlagener Bücher und Papiere lagen, als würde sie beim Schreiben ohne Nachschlagewerke nicht auskommen.
    „ Und sie wollen mir also einen jungen Zeichner vermitteln?“
    „ Genau.“
    Er besann sich auf sein Anliegen und schob ihr das schwarze Skizzenbuch herüber. Gatchan blätterte und murmelte ein paar Ahas und S osos in sich hinein. „Der Knabe hat Humor.“ Sie hielt Biscuit den Transformer-Penis hin und lächelte amüsiert. „Warum kommt er nicht selber?“
    „ Nun ich wollte sichergehen, ob Sie mit seinen Zeichnungen etwas anfangen zu können, bevor er enttäuscht ist.“
    „ Und was wäre so schlimm daran, wenn er enttäuscht wäre?“, hakte sie nach.
    „ Nun, er ist nicht der Mensch, der so etwas gut wegsteckt.“
    „ Sind sie sich sicher oder glauben Sie das nur?“
    Er glaubte es, sicher wusste er es nicht. „Er hält sich selber für kein großes Talent.“
    „Ach so. Vielleicht hat er ja Recht.“
    Biscuit fühlte sich unbehaglich. Es war nicht die Art Unterhaltung, die er sich ausgemalt hatte. Er hatte nicht mit einer Dame mit Falten um den Mund und scharfem Verstand gerechnet.
    Gatchan seufzte, erhob sich und drückte ihm ein wenig resignativ einen dicken Stapel Papier in die Hand. „Das ist das Manuskript. Der Künstler soll es lesen. Ich brauche fünfzehn Illustrationen, um abzuschätzen, ob ich seine Zeichnungen mag.“
    Biscuit befürchtete, dass dies die Aufforderung für ihn war, zu gehen. „Ich möchte sie auch noch etwas fragen: Haben sie schon einmal etwas veröffentlicht? Tisiphone sagte so etwas.“
    Sie sah ihn missbilligend an. „Ich mache das seit hundert Jahren. Liebesschund, Fortsetzungsheftchen, Erotikbücher … aber seit Neuestem schreibe ich das, was mir gefällt und nicht das, was von mir erwartet wird. Und deshalb will ich gute Zeichnungen haben. Keine billigen Fotos. Ich denke, wir haben alles besprochen.“ Sie reichte ihm die Hand. „Wenn der Künstler sich aufrafft, dann will ich das nächste Mal selbst mit ihm sprechen, nicht mit seinem selbst ernannten Schadensbewahrer.“
    Biscuit hob die Brauen und Gatchan musterte ihn kühl.
    „Gut. Ich werde es ihm ausrichten.“ Wie betäubt stand Biscuit auf dem Hausflur. Der Besuch hatte keine zehn Minuten gedauert.
     
    Gatchan setzte sich auf ihren Bürostuhl und lehnte sich zurück.
    Abwarten , dachte sie bei sich und suchte unter den Büchern und Papieren den halben Joint vom Morgen.
     
    Biscuit war in sein Büro zurückgekehrt und wollte möglichst

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