Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
dritten Fünf aus dem Klassenraum gehen wollte und vom Lehrer aufgehalten wurde, oder ein Lover beschloss, einem den Laufpass zu erteilen.
„Eigentlich wollte ich, dass Tornado dabei ist, aber vielleicht ist es besser, wenn er nicht einbezogen wird.“
Kais Eingeweide krampften sich zusammen. Das klang ... nicht gut.
Er vermied den Blickkontakt zu Biscuit, der ihm die Schachtel hinhielt. Kai nahm eine Zigarette, und zündete sie sich umständlich an.
„ Gestern Nacht habe ich dich gehen lassen, ohne dich zurückzuhalten und überlegt, welche Konsequenz ich aus dieser Nacht ziehe.“
Kai sog den Rauch ein. Nicht gut.
„Ich möchte nicht, dass du gehst, wenn wir fertig sind.“
Kai verschluckte sich und hustete. Damit hatte er nicht gerechnet. „Sondern ...?“, fragte er schüchtern.
„Ich hätte dich gerne als Bottom. Gemeinsam mit Tornado.“
Kai fiel die kleine Tasse aus der Hand und kam klirrend zum Stillstand.
„Mich?“ Seine Stimme klang ungläubig.
„ Wenn du möchtest, dann ja.“
Kai schloss die Augen und sortierte das Gehörte. Was für eine Frage! Nichts würde er lieber sein, als Biscuits Bottom.
„Natürlich möchte ich … ich möchte es so sehr, glaub mir … aber nur wenn Tornado nichts dagegen hat ...“
„ Ich glaube es nicht. Aber wir werden ihn fragen müssen.“ Biscuit pausierte kurz. „Wenn es so kommt, gibt es Dinge die ich wissen muss? Die du ablehnst?“
Kai sah die kleinen Lichtwirbel hinter seinen geschlossenen Lidern und riss sich zusammen, um seinem Vielleicht-Bald-Top die Wahrheit zu sagen. „Nein im Gegenteil. Ich bin … ich bin nicht wie Tornado ...“ Er schluckte. „Ich möchte jemanden, dem ich mich hingeben kann. Also der mich führt und alles mit mir macht, was er will. Ich bin … komisch. Ich bin zu viel, fürchte ich ...“
Biscuit kam um die Theke und nahm seine Hand. „Was ist zu viel? Ich kann dein Leben nicht planen, ich will es auch nicht. Ich werde dir auch morgens nicht deine Klamotten heraus legen, aber ich bin ziemlich gut darin, Regeln aufzustellen und dafür zu sorgen, dass du dich an sie hältst. Aber es ist dein Leben. Du bist dafür verantwortlich, ebenso wie der kleine Spinner im Koma für seins verantwortlich ist.“ Biscuit deutete Richtung Gästezimmer.
„ Ja, das möchte ich gerne.“ Kai konnte sein Glück kaum fassen. Nicht nur einen Mann gefunden zu haben, der einfach anbetungswürdig war, sondern gleichzeitig auch zusammen mit seiner großen Liebe sein zu können, brachte seine Finger vor Freude zum Zittern.
Biscuit lächelte. „Ich würde dich gerne küssen.“
Jajaja!
Biscuit umschloss den weichen Mund und Kai fühlte die harten kurzen Bartstoppeln an seiner Lippe, während er fast in Ohnmacht fiel, als die fordernde Zunge seine Mundhöhle eroberte. Biscuit drückte seine Zungenspitze spielerisch gegen Kais Gaumen, biss auf die Unterlippe und Kai schmolz.
Tornado wachte mit schwerem Kopf auf. Er brauchte ein paar Minuten, um zu begreifen, wo er war. Wenn er aus einem Rausch erwachte, empfing die Welt ihn mit einer unendlichen Traurigkeit. Es waren Momente, die niemals ein Mensch mit ihm teilte, die verborgen und einsam stattfanden.
Es waren die Momente, in denen Tornado sein Leben viel zu lang vorkam. Es war etwas, das er nie nach außen dringen ließ, aber manchmal wünschte er sich einfach, es wäre vorbei. Er spürte die ziehende, drückende Sehnsucht nach Ruhe, nach dem Ende aller Kämpfe.
Natürlich würde er das Glas bis zum letzten Tropfen leeren. Er würde ein Grinsen aufsetzen und der Welt seinen Mittelfinger zeigen, aber wenn er aufwachte, ohne zu wissen, was er angestellt hatte, wollte er einfach nur, dass es bald vorbei ging. Wenn die Stimmen in seinem Kopf laut wurden und ihm zeigten, was für ein ungewollter Haufen Scheiße er war, fühlte er sich so erschöpft, dass er darum fürchtete, seine Beine nicht aus dem Bett schwingen zu können und wünschte sich, einfach liegen zu bleiben, bis die Show vorüber war.
Sein Leben lang war er lästig gewesen. Er konnte nichts gut genug, niemand hatte ihn je für irgendetwas gelobt. Er war gezwungen zu existieren ohne jede Anerkennung und manchmal erschöpfte es ihn unerträglich.
Er dachte über Biscuit nach. Er war der Erste, der ihn nicht ablehnte, jedenfalls nicht als Sexpartner. Und vielleicht sogar darüber hinaus auch nicht. Seitdem er begriffen hatte, submissiv zu sein, gab es nur Schwierigkeiten.
„So wie du bist, will dich keiner.“
„ Du
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