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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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auf die Tür zum Glockenturm gerichtet. Unbeweglich stand er vor dem Altar und verdeckte dadurch den steinernen Tisch, sodass Chrissie nicht das Seil sehen konnte, das links und rechts herunterhing.
    Als sie den ersten Schritt in den Saal setzte, erhoben sich sämtliche Anwesenden und richteten ihren Blick auf sie. Harold huschte hinter ihr vorbei und begab sich wieder auf seinen Platz.
    Im Abstand von ungefähr zwei Metern blieb sie vor ihm stehen. Demonstrativ richtete sie ihren Kopf auf das heilige Kreuz, das jedoch wieder von einem riesigen schwarzen Tuch verdeckt wurde. Längere Zeit ließ sie ihren Blick auf dem Tuch ruhen. Sie versuchte sich das Kreuz und den gekreuzigten Jesus Christus, dessen Konturen sie auszumachen meinte, vorzustellen.
    „Komm näher“, ertönte Harrys Stimme plötzlich. Sie klang ruhig, doch eindringlich. Ohne dass Chrissie ihren Blick von dem Tuch ließ, bewegte sie sich langsam auf ihn zu.
    „Sieh mich an“, forderte er sie auf, nachdem sie dicht vor ihm stehen geblieben war. Nur zögernd kam sie der Aufforderung nach. Sie versuchte ihm in die Augen zu sehen, ihm ihren starken Willen zu beweisen, der nur noch aus Zorn und blinder Wut bestand.
    Ich habe nichts mehr zu verlieren , schoss es ihr durch den Kopf. Soll er mich doch haben. Soll er, soll er!
    Jäh fasste sie sich mit beiden Händen am Ausschnitt des Gewandes und riss einfach daran.
    „Los“, zischte sie ihm wütend zu. „Auf was wartest du noch? Bringen wir es hinter uns!“ Mit einem Ruck hatte sie den dünnen Stoff auseinandergerissen. Er glitt an ihren Schultern hinab und fiel zu Boden. Entblößt stand sie nun vor ihrem Peiniger; in der Erwartung, von ihm nun brutal vergewaltigt zu werden.
    Wider Erwarten unternahm Harry jedoch nichts. Sein Kopf bewegte sich nach rechts den Menschen zu, die stillschweigend ihrer Handlung folgten. Es schien ein Zeichen zu sein, denn ohne dass er etwas sagte, lösten sich zwei ältere Männer aus der mittleren Reihe und kamen hintereinander auf den Altar zugeschritten.
    Sie waren wie Harry gekleidet, nur dass ihre Kordeln nicht purpurrot, sondern weiß waren. Einer stellte sich links, der andere rechts von Chrissie. Sie rührte sich nicht. Widerstandslos ließ sie geschehen, dass sie an den Armen gehalten und zum Altar geführt wurde. Harry trat einen Schritt beiseite.
    Direkt vor dem Altar blieben sie stehen, Harry stellte sich hinter sie und verband ihr mit einem weißen Tuch, das er aus seinem Ärmel gezogen hatte, die Augen. Ein kurzer Wink von ihm veranlasste, dass sie Chrissie vor den Steintisch führten, um sie der Menschenmenge in ihrer vollen Nacktheit zu präsentieren. Dreimal drehten sie Chrissie um die eigene Achse. Danach wurde sie von ihnen einfach auf den Opfertisch gedrückt, sodass sie mit dem Rücken auf ihm zum Liegen kam. Die Oberfläche fühlte sich sonderbar an. Nicht wie Stein, sondern wie Sand, der eine wohltuende Wärme in ihr verbreitete.
    Mit wenigen Griffen hatten sie Chrissies Arme und Beine mittels der Seile angebunden. Dargelegt für die rituelle Empfängnis, wartete sie auf das Geschehen. Nebeneinander stellten sich die beiden Helfer hinter den Altar unter das verdeckte Kreuz und warteten auf weitere Anweisungen.
    Mit ausgebreiteten Armen, die Handflächen nach vorne gerichtet, stellte Harry sich vor Chrissie, den Rücken dem Saal zugewandt.
    „Herr der Finsternis“, tönte seine Stimme lauthals und brach sich an den Wänden wider. „Deine Auferstehung wird uns beglücken mit der Macht, die uns zuteil wird. Das Ritual deiner Wiederkehr, Herr, ist der Thron deines Weibes und deines Sohnes. Die Gestirne deiner Allmächtigkeit haben um Mitternacht die Wandlung erreicht, in der der Akt vollzogen wird.“
    Auf einmal wehte ein eisiger Wind durch die Kirche, der die Flammen der Kerzen ungewöhnlich hoch auflodern ließ. Die Schatten lösten sich aus der Erstarrung. Sie tanzten. Erst langsam, dann immer schneller huschten sie über die Wände, dann verschmolzen sie ineinander. Das Bild eines breitschultrigen Mannes. Plötzlich hielt das Schattengebilde still, als sich auch der letzte kleine Schatten in ihn geschwungen hatte.
    Chrissie fühlte das mächtige Wesen in ihrer unmittelbaren Nähe. Es war hier – es beobachtete sie!
    „Mächtiger Herr!“, rief Harry, sein Haupt dem Schattenmann zugewandt. „Siehe hier, deine Tochter. Sie liegt bereit zur Empfängnis für dein Fleisch und Blut. Gib uns das Zeichen, Herr.“
    Der kalte Wind begann sich über dem

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