Therapielexikon der Kleintierpraxis
mg/kg/d p. o.
•Cefalexin: 50 mg/kg/d p. o., auf 2 Dosen aufgeteilt.
•Trimethoprim-Sulfonamid-Kombination: 30 mg der Kombination/kg/d, auf 2 Dosen aufgeteilt.
Ikterus (posthepatischer)
Definition
Ausgeprägte Gelbfärbung der Schleimhäute durch Übertritt von konjugiertem Bilirubin ins Blut, hervorgerufen durch eine Obstruktion oder einen Verschluss der extrahepatischen Gallengänge.
Kommt seltener vor als die anderen Ikterusformen.
Symptome
•Dunkelgelbe, ausgeprägte Färbung, evtl. Verdinikterus (v. a. bei der Katze).
•Heller Kot.
•Je nach Ursache unterschiedlicher Verlauf, häufig bei relativ gutem Allgemeinzustand. Möglichkeit sekundärer hepatischer Komplikationen (gemischte Ikterusform).
Ergänzende Untersuchungen
•Deutliche Hyperbilirubinämie, überwiegend des konjugierten Anteils.
•Massiv erhöhte Werte der alkalischen Phosphatase und der Gamma-GT.
•Bestimmung der Serum-Gallensäuren.
•Zur genauen Diagnostizierung eines posthepatischen Ikterus ist die Sonographie die Untersuchungsmethode der Wahl.
Ätiologie
• Verschluss: chronische okklusive Entzündung der Gallenblase (
Cholezystitis
) oder des Ductus choledochus.
•Cholelithiasis.
•Gallenschlamm.
• Intrinsische Obstruktion:
•Cholelithiasis (selten).
•Spulwurmknäuel.
• Extrinsische Obstruktion:
•Pankreatitis.
•Kompression der Gallengänge durch Tumoren: Pankreaskopf, Leber, Verdauungstrakt.
•Kompression der Gallengänge durch Lymphadenopathie.
•Mechanische Störung (Zwerchfellhernie).
•Obstruktion der Choledochusöffnung durch einen intestinalen Fremdkörper.
•Ruptur von Gallengängen.
Therapie
•Spezifische Therapie, v. a. Resektion bei Tumoren.
•Der Einsatz von Cholagoga oder Choleretika ist theoretisch kontraindiziert,eine Verabreichung von Spasmolytika ist selten notwendig, da die Schmerzen deutlich schwächer als beim Menschen sind.
•Eine Antibiotikatherapie ist unverzichtbar (
Ikterus (hepatischer
)).
Ileus
Die Hauptursachen sind Obstruktion (intrinsisch oder extrinsisch verursachte Verlegung des Lumens) und Okklusion (Motilitätsstörung).
Hauptsymptome
•Erbrechen und Anorexie.
•Schwäche, Dehydratation.
•Möglicherweise Absatz kleiner flüssiger, blutiger Kotmengen.
•Abdominaler Schmerz (manchmal mit lokalisierter Ausdehnung):
•Schonhaltung (Gebetsstellung).
•Durch Palpation verstärkter Schmerz.
Je weiter cranial die Läsion im Verdauungstrakt liegt, umso größer ist die Intensität der Symptome und umso höher ist die Geschwindigkeit der Entwicklung. Stopps in weiter distal gelegenen Darmabschnitten können lange Zeit überlebt werden, da die Dehydratation nur gering ist und der Allgemeinzustand mit manchmal deutlicher Abmagerung sich dadurch nur langsam verschlechtert.
Die Art der Störungen im Säure-Basen-Haushalt hängt ebenfalls vom Sitz der Läsion ab, i. d. R. mit:
•Möglicher metabolischer Alkalose bei „hochgelegenem“ Passagestillstand mit duodenogastrischem Reflux.
•Metabolische Azidose in den übrigen Fällen.
Weiterführende Untersuchungen
• Röntgenuntersuchung:
• Nativaufnahmen:
–Lufteinschlüsse und intestinale Ausweitung oberhalb des Hindernisses.
–Darstellung des Fremdkörpers, falls er röntgendicht ist.
• Kontrastaufnahmen (Passage oder Spülung mit Bariumsulfat):
–I. d. R. Negativdarstellungen oder Darstellen einer Verengung des Darmlumens mit Passage einer kleinen Kontrastmittelmenge („Apfelstrunk“-Bild), charakteristische Bilder „gedrehter Würste“ bei länglichem Fremdkörper (Faden) oder Stoff mit Anschoppung des Verdauungstrakts in einem Abdomenabschnitt.
–Möglichkeit, Perforationen darzustellen.
• Sonographie: ermöglicht häufig eine genaue ätiologische Diagnostik.
• Parazentese des Abdomens: zur Diagnostik einer begleitenden Peritonitis (Perforation).
• Biochemie:
• Bewertung der Auswirkungen auf den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt:
–Hämatokrit.
–Gesamtprotein.
–Alkalireserve.
–Serumnatrium.
–Serumkalium.
• Bewertung der Nierenfunktion (Risiko funktioneller Niereninsuffizienz): Serumkreatinin.
• Komplettes Blutbild bei Verdacht auf Perforation.
Therapie
•Intensivtherapie prä-, peri- und postoperativ zwingend erforderlich.
•Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts (
Dehydratation
):
• Korrektur des Flüssigkeitsverlusts durch klinische Schätzung des zum Körpergewicht prozentualen Dehydratationszustands. I. v.
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