Therapielexikon der Kleintierpraxis
Infusion mit 80 ml/kg/h. Anschließend 60 ml/kg/d Erhaltungsinfusion.
• Volumenauffüllung (Ausgleich von 30 % des Defizits): Hydroxethylstärke-Lösung (div. H. M.).
• Serumnatrium:
–Hypernatriämie: Glukoselösungen einsetzen.
–Normales Serumnatrium: isotonische NaCl-Lösung.
–Hyponatriämie: wird spontan korrigiert, hypertonische Lösungen nutzlos.
• Serumkalium: Korrektur der Hypokaliämie durch Zusatz von KCl zur Infusionslösung nach den in Tab. 1.78 aufgeführten Regeln. Nicht mehr als 0,5 mmol/kg/h infundieren.
• Alkalireserve: Bei deutlicher Verminderung der Alkalireserve der Infusion Bikarbonat nach folgender Formel zusetzen:
Tab. 1.78 Benötigter Zusatz von KCl zur Infusionslösung in Abhängigkeit vom Serumkaliumspiegel.
Serumkalium
KCl mmol/250 ml Lösung
2 – 2,5
20
2,6 – 3
10
3,1 – 3,5
7
mmol Bikarbonat = Gewicht (kg) × 0,4 × (15 – gemessene Alkalireserve).
Korrektur auf 24 Stunden verteilen.
•Unbedingt frühzeitige chirurgische Exploration, sobald der Zustand des Tiers es erlaubt.
•Parenterale Antibiose unerlässlich:
•Amoxicillin: 20 mg/kg 2 × tgl.
•Kanamycin: 6 mg/kg 2 × tgl.
•Gentamicin: 4 mg/kg, 1 × tgl. unter Kontrolle der Nierenfunktion.
•Frühzeitige Anfütterung steigender Mengen von püriertem Futter.
Prognose
Sehr stark von der Art der Läsionen abhängig, insbesondere von vorhandener oder fehlender „Gefäßstrangulation“ (Torsion des Mesenteriums).
Immundefizienzsyndrom (erworbenes) der Katze
Feline Immundefizienzvirus(FIV)-Infektion
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Immuntherapie
Definition
Anwendung von Mitteln zur Stimulation von Immunantworten der Wirtszellen zur erfolgreichen Abwehr von Krebszellen.
In der veterinärmedizinischen Praxis wird nur die aktive Immuntherapie eingesetzt.
Man unterscheidet:
• Aktive spezifische Immuntherapie: die Stimulation der Immunantworten des Organismus durch körpereigene Tumorantigene (Membranantigene).
• Aktive unspezifische Immuntherapie: Stimulation der Immunantworten des Organismus durch bakterielle oder chemische Wirkstoffe, die unterschiedlich auf die Immunzellen wirken (Makrophagen und T-Zellen).
In der Praxis wirkt die Immuntherapie nur, wenn die Zahl der Tumorzellen nicht größer als 10 6 ist. Es handelt sich daher um eine die Chemotherapie, die Strahlentherapie oder die Chirurgie ergänzende Therapie.
Immunstimulanzien
• Bei der aktiven spezifischen Immuntherapie werden die Krebszellen abgetötet (autologe oder allogene Zellen), inaktiviert (durch Formol, Bestrahlungen etc.) oder inaktiviert und modifiziert (Modifikation der Zellmembran durch die Neuraminidase oder die Lektine).
• Bei der aktiven unspezifischen Immuntherapie werden eingesetzt: biologische Wirkstoffe, z. B. BCG oder MHC-Komplexe, Interleukin IL-2 oder Interferon
(Virbagen Omega
®) oder chemische Wirkstoffe wie Levamisol oder Cimetidin.
Einsatz der Immuntherapie
•Die Immuntherapie kann nur als ergänzende Therapie und in Kombination mit Chirurgie und/oder Chemotherapie eingesetzt werden. In der Veterinärmedizin verwendet man fast ausschließlich unspezifische Immunstimulanzien (leichtere Anwendung) wie Bakterienextrakte oder Makrophagen-aktivierende Substanzen.
•Anzumerken ist, dass es kaum Publikationen gibt, die objektiv die Wirksamkeit einer solchen Therapie belegen, die aufgrund einer signifikanten Verlängerung der Überlebensrate im Verhältnis zu einer Therapie bei einem Kontrolltier beurteilt wird. Es gibt keinerlei objektive (und reproduzierbare) Ergebnisse, was Mammakarzinome betrifft. Vielversprechender sind Resultate bezüglich maligner Lymphome und Osteosarkome (Immuntherapie in Kombination mit Chemotherapie).
Impetigo
Pyodermien
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Impf programme bei der Katze
Zu berücksichtigende Faktoren
• Die Immunität des Katzenwelpen hängt vom mütterlichen Immunitätsstatus ab, der mit dem Kolostrum übertragen wird.
• In Abhängigkeit von der Anzahl der übertragenen Antikörper kann die passive Immunität ab der 8. Woche erloschen sein.
• Die epidemiologische Situation ist je nach Region oder Zucht unterschiedlich.
Mit diesen verschiedenen Gegebenheiten kann ein passendes Impfprogramm ausgearbeitet werden.
In gesunder Umgebung
Für einen Katzenwelpen, der in gesunder Umgebung lebt, kann das in Tab. 1.79 dargestellte Programm vorgeschlagen werden. Gemäß den Impfempfehlungen des BpT wird je nach Haltungsbedingungen differenziert, welche Impfungen empfehlenswert sind. Der vorliegende
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