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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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wegen Atrophie der Schilddrüse schwer durchführbar.
    • Szintigraphie: Untersuchungsmethode im Entwicklungsstadium, die noch hochspezialisierten Einrichtungen vorbehalten ist (ENVA).
    • Sonographie: Neuere Untersuchungen liefern vielversprechende Ergebnisse zur Diagnose einer Hypothyreose mittels Sonographie.
    Therapie
    Primäre Hypothyreose
    Bei primärer Hypothyreose muss die Substitutionstherapie für das Tier lebenslang ausgerichtet werden.

    •Üblicherweise wird die Verabreichung von L-Thyroxin empfohlen.
    •Die für Caniden bestimmte Dosierung, die stark von der in der Humanmedizin verwendeten Dosierung abweicht, ergibt sich aus einer weitaus größeren Eliminationskinetik (Halbwertszeit beim Hund ca. 18 h gegenüber7 Tagen beim Menschen) und einem großen Unterschied bei der Absorption. Daher gibt es zahlreiche Protokolle.
    •L-Thyroxin
(Forthyron®, Leventa
®): 20 μg/kg/d in 1 Dosis, vorzugsweise nüchtern und morgens.
    •Die Verabreichung bei einem nüchternen Tier soll die Bioverfügbarkeit deutlich erhöhen
(≈
50 %).
    •Neben der klinischen Reaktion, die schnell und deutlich eintritt (Rückgang der Trägheit i. d. R. innerhalb weniger Tage) wird nach 2 Behandlungswochen eine Kontrolle der Laborwerte empfohlen (Bestimmung des Gesamt-T 4 4 – 6 h nach Einnahme des Medikaments). Das Ziel sind Werte, die sich innerhalb der vom Partnerlabor angegebenen Referenzwerte bewegen (i. d. R. zwischen 35 und 95 nmol/l).
    •Je nach Zustand des Herzens ist die Dosierung zu reduzieren. Es sind ganz besonders solche Tierpatienten zu überwachen, die unter einer kongestiven Herzinsuffizienz leiden.
    •Es tritt eine rasche und deutliche Besserung des Allgemeinzustands ein, während der Wirkungseintritt an der Haut wesentlich länger dauert (ca. 3 Monate). Zu beachten ist, dass häufig ein Juckreiz festgestellt wird, bevor die Haare nachwachsen.
    •Die Besserung der neurologischen Störungen fällt sehr unterschiedlich aus.
    Erworbene Hypothyreose
    Bei einer erworbenen Hypothyreose erfolgt keine systemische Therapie, sondern es wird nach pathologischem oder iatrogenem Kontext behandelt.

Ichthyosis
    Definition
    Seltene Genodermatose, gekennzeichnet durch eine ausgeprägte Dyskeratose, die zu einer starken Verdickung der Hornschicht mit schuppenartigem Aussehen am gesamten Körper sowie an den Pfotenballen aller vier Gliedmaßen führt.
    Analog zur Humandermatologie unterscheidet man je nach ursächlicher Pathogenese zwei Formen der caninen Ichthyose:
    •Retentionshyperkeratose, die aufgrund einer Behinderung der Abschilferung der Keratinozyten entsteht.
    •Proliferationshyperkeratose in Verbindung mit einer beschleunigten Erneuerung der Epidermis mit mangelnder Reifung der Keratinozyten als Begleiterscheinung.
    Es besteht ein starker Verdacht auf eine autosomal-rezessive Vererbung.
    Symptome
    Trotz eines zufriedenstellenden Allgemeinzustands weisen die betroffenen Tiere rasch ausgeprägte Hautläsionen auf, die so auffallend sind, dass die Tierbesitzer ihr Fortbestehen selten lange ertragen.

    •Der Körper ist größtenteils mit gräulichen, stark haftenden Schuppen bedeckt, die schließlich als verhornter Zelldetritus in großen Mengen abschilfern. Der Hund riecht ausgesprochen unangenehm („ranzig“).
    •Je nachdem ist entweder isoliert oder begleitend eine Verdickung der Pfotenballen festzustellen. Eine harte Keratinansammlung lagert sich an ihren Rändern in Form eines Vogelflügels ab. Das Gewicht des Fußes scheint schwerer, und das Tier leidet beim Laufen.
    •Manchmal ist eine periokuläre Hyperkeratose zu beobachten.
    Mit der histopathologischen Untersuchung kann man die jeweilige Art des ursächlichen Geschehens näher bestimmen.
    Therapie
    Der Tierbesitzer muss davon in Kenntnis gesetzt werden, dass die Ichthyosis chronisch und unheilbar ist.
    Lokale Therapie:
    •In manchen Fällen kann man den Zustand der Haut vorübergehend bessern, indem die Keratinproduktion vermindert und die Elimination von überschüssigem Talg unterstützt wird. Zu diesem Zweck verordnet man antiseborrhoisch und keratolytisch wirkende Shampoos
(Sebolytic®, Sebomild
®), die 2 ×/Woche abwechselnd mit einem bakteriziden Shampoo auf Chlorhexidinbasis (
div. V. M.
) appliziert werden.
    •Ggf. Therapie der häufig mit der Erkrankung einhergehenden
Malassezien-Dermatitis
.
    •Für die Pfotenballen: Salbe auf Basis von 5 %iger oder 10 %iger Acetylsalicylsäure, danach evtl. chirurgische Entfernung und regelmäßiges

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