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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Auftragen einer „Maske“
Scholl für trockene Füße
.
    Systemische Therapie:
    •Es sollen einige wenige vielversprechende Ergebnisse mit Retinoiden erzielt worden sein, die die Zellteilung der Epidermis verlangsamen, wie z. B. Acitrecin oder Isoretinoin. Zuvor muss man sich der Funktionstüchtigkeit der Leber versichern und das Risiko einer möglichen Keratokonjunktivitis abwägen. Wegen ihrer Nebenwirkungen sollten Retinoide nur dann eingesetzt werden, wenn topische Präparate enttäuschende Ergebnisse erzielt haben.
    •Es ist empfehlenswert, betroffene Tiere aus der Zucht zu nehmen und ggf. eine genetische Untersuchung in die Wege zu leiten.
    Idiopathische canine Polyarthritis
    Polyarthritis (idiopathische canine
).
    Ikterus (hepatischer)
    Definition
    „Sichtbare Gelbfärbung“ der Schleimhäute durch Übertritt von konjugiertem Bilirubin ins Blut infolge intrahepatischer Störungen.
    Die Ursachen sind zahlreich, führen aber alle zu folgenden Störungen:
    • Immer: intrahepatischer Gallenstau (Cholestase).
    • Eventuell: beeinträchtigte Hepatozytenfunktion.
    Der intrahepatische cholestatische Ikterus wird durch eine verminderte Gallenausscheidung bedingt, hervorgerufen durch mechanische (Ödem, Zellinfiltration) und physische Ursachen (erhöhte Gallenviskosität).
    Der hepatozelluläre Ikterus (allgemein als sekundärer Ikterus betrachtet) führt zu einer verminderten Konjugationsfähigkeit und Ansammlung von unkonjugiertem Bilirubin im Blut.
    Symptome

    •Schlechter Allgemeinzustand mit ausgeprägter Asthenie, diversen Verdauungsbeschwerden und Abmagerung.
    •„Sichtbare Gelbfärbung“ von Schleimhäuten und Geweben.
    Ergänzende Untersuchungen
    Abb. 1.14 .
    Abb. 1.14 Diagnostik des Ikterus.

    • Ausschluss eines prähepatischen Ikterus (hämolytisch), der durch eine degenerative Anämie ohne Veränderung der Leberenzyme gekennzeichnet ist.
    • Bilirubinurie +++.
    • Bestimmung der Bilirubinspiegel: In zahlreichen Fällen ist das Verhältnis von konjugiertem zu unkonjugiertem Bilirubin deutlich ausgeglichen.
    • Auswertung des Leberzelluntergangs (SGPT).
    • Je nach Ausprägung des hepatozellulären Ikterus und seiner Verlaufsdauer können weitere Laborwertveränderungen auftreten wie:
    •Verlängerter Quick-Test.
    •Erniedrigter Albumingehalt im Plasma.
    •Anstieg des unkonjugierten Bilirubins.
    • Sonographie und ultraschallgeführte Punktion erlauben eine exakte Diagnose (Risiko von Blutungen). Ein vorheriges Blutbild ist erforderlich.
    Ätiologie

    • Vaskulär: globale Herzinsuffizienz. Selten.
    • Infektionen:
    •Durch Bakterien:
    –Leptospirose.
    –Enterobakteriose.
    –Yersiniose (Katze).
    •Durch Viren:
    –Virus der Hepatitis contagiosa canis (Ikterus selten).
    –FIP (Katze).
    –FeLV (Katze).
    • Intoxikationen:
    •Industrieschadstoffe: Phosphor, Anilin, Blei.
    •Iatrogen: Primaclon, Paracetamol (Katze).
    • Endogen:
    •Feline hepatische Lipidose, v. a. bei anorektischen Tieren.
    •Diabetes mellitus.
    •Chronische aktive Leberinsuffizienz (Prädisposition beim Dobermann).
    •Lebertumoren und Leberzirrhose mit Infiltration von Mesenchymalzellen.
    •Cholangiohepatitis.
    •Leberzirrhose.
    Therapie
    Zusätzlich zur spezifischen Therapie der Grunderkrankung und der begleitenden Leberinsuffizienz gilt es, zwei Punkte anzusprechen: Einsatz von Modulatoren der Gallensekretion und Kortikoidtherapie.

    • Die Bedeutung und Wirksamkeit von Choleretika (Wirkstoffe, die zu vermehrter Sekretion von Galle anregen) sind wegen fehlender experimenteller Studien sehr umstritten. Dennoch sind sie nicht als wirklich toxisch bekannt und werden häufig zur Verdünnung dickflüssiger Galle und sekundär zur Zunahme der Konjugationsfähigkeit durch unterstützenden Abfluss der Gallenflüssigkeit eingesetzt.
    • Orale Kortikoide erscheinen von Bedeutung, da sie i. d. R. eine Steigerung des Appetits bewirken und die Entzündungsreaktionen hemmen, die den Gallenabfluss stören. Dennoch sollte ihre Anwendung zeitlich eingegrenzt werden und sich nach der Grunderkrankung richten, damit keine Steroidhepatopathie entstehen kann.
    • Bei allen Formen des hepatischen Ikterus ist der Einsatz von leber- und gallenwirksamen Antibiotika unverzichtbar, um die Risiken einer sekundären bakteriellen Hepatitis zu vermeiden.
    Therapiedurchführung

    •Ursodeoxycholsäure (div. H.M): 10 mg/kg tgl. p. o., auf 2 Dosen aufgeteilt.
    •Prednison: 0,5 mg/kg, morgens und abends über 8 d.
    •Amoxicillin: 25

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