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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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erlaubt die Verdachtsdiagnose einer primären oder sekundären Arthrose, erfordert aber ergänzende Untersuchungen.
    Gute Röntgenaufnahmen sind immer unentbehrlich.
    Röntgenuntersuchungen

    •Verschmälerung des Gelenkspalts (lokal oder generell). (Bei einem Tier in Seitenlage schwierig zu beurteilen.)
    •Umbau des subchondralen Knochens (Eburnisation, lokalisierte Röntgendichte): Resultat einer übermäßigen mechanischen Beanspruchung, die ursprünglich vom Knorpel absorbiert und jetzt auf den Knochen übertragen wird.
    •Abweichende „Achsenausrichtung“ bei den Röntgenaufnahmen der Knochen.
    •Osteophytenbildung: Ihre manchmal beträchtliche Ausprägung korreliert nicht direkt mit der Schmerzintensität.
    •Progressive Verkalkung der periartikulären Bänderansatzstellen.
    •Intraartikuläre Verkalkung (Gelenkkapsel, Synovia etc.).
    •Gelenksteife (Prozess der Ankylose).
    Therapie
    Obwohl sofort eine Schmerzlinderung erforderlich ist (= symptomatische Behandlung), ist es genauso wichtig, besonders bei der sekundären Arthrose, die Initialursache festzustellen, denn nur deren frühzeitige Behandlung kann die arthrotische Entwicklung unterbrechen (s. u. „Ätiologische Therapie“).
    Therapie
    Symptomatische Schmerztherapie

    • Grad 1: Ruhe + Analgetika. Eventuell unter Einbeziehung des Tierbesitzers: lokal anzuwendende antiphlogistische Präparate (z. B.
Dolobene Gel
® [H. M.],
Tensolvet
®).
    • Grad 2: Haupteinsatzgebiet der
Antiphlogistika (nichtsteroidale, NSAID
). Auch wenn ihre kurzfristige Wirksamkeit nichts zu wünschen übrig lässt, liegen ihre Grenzen in der Anwendungsdauer. Im Hinblick darauf sind dem Tierbesitzer folgende Anmerkungen mit auf den Weg zu geben:
    •Realistische Grenzen der Analgetikatherapie: Sie ist wesentlicher Bestandteil der Behandlung, jedoch nur ein Palliativ zur Verbesserung der Lebensqualität des Tiers.
    •Anwendung der neuen NSAID: wesentlich längere mögliche Anwendungsdauer, Behandlungsempfehlungen mit behandlungsfreien Zeitfenstern, um Ulzerationen der Magenschleimhaut zu begrenzen.
    •Schließlich besteht die Möglichkeit, NSAID und Antazida zu kombinieren, zumal die neuen Präparate weniger häufig gegeben werden müssen und die Einhaltung einer Kombinationsbehandlung einfacher ist.
    Vom Einsatz von Kortikoiden zur systemischen Behandlung wird abgeraten, da sie den Degenerationsprozess noch verstärken und zur Brüchigkeitdes osteoartikulären Apparats sowie darüber hinaus zu einer Gewichtserhöhung des Tiers führen.
    Intraartikuläre Injektionen (oder periartikuläre Injektionen) von NSAID mit Retardeffekt sind Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Für viele Patienten können sie in der Praxis eine dauerhafte Schmerzlinderung bewirken. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass diese Präparate die Knorpeldegeneration beschleunigen. In der Praxis hängt die Entscheidung vom klinischen Gesamtbild ab.
    • Grad 3: Schmerzstillung durch Arthrodese: Bei starken oder rezidivierenden Schmerzen, besonders an bestimmten Gelenken wie dem Tarsus oder Karpus, ist die einzige Therapiemöglichkeit die chirurgische Versteifung des Gelenks. Es handelt sich dabei um eine Vorwegnahme des Prozesses der Ankylose.
    Ätiologische Therapie
    Die Behandlung strebt eine Verringerung der mechanischen Beanspruchung des Gelenks an:
    • Primäre Arthrose: Gewichtsreduktion des Tiers (Diät und eingeschränkte Bewegung) sowie verschiedene Therapiemaßnahmen (s. „Adjuvante Therapie“), deren Wirksamkeit umstritten ist, beispielsweise der Einsatz von Sulfatmolekülen oder Fettsäuren.
    • Sekundäre Arthrose: Es ist äußerst wichtig, die Gelenkanomalien frühzeitig festzustellen und chirurgisch zu korrigieren.
    Adjuvante Therapie
    Verschiedene veterinär- oder humanmedizinische Präparate werden als adjuvante Therapie bei erwiesener Arthrose vorgestellt. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich häufig schwer nachzuweisen. Daher scheint es ratsam, den Tierbesitzer hiervon in Kenntnis zu setzen und Präparate mit einer Marktzulassung für die jeweilige Tierart auszuwählen, die die Durchführung standardisierter Studien garantieren:
    •Fettsäuren 0,25 ml/kg i. m., wöchentlich über 3 Wochen.
    •Glycosaminoglycankomplex.
    •Chondroitin.
    •Diacerhein (ART50) 2 mg/kg/d p. o.
    Aspergillosen
    Infektionen mit Schimmelpilzen der Gattung
Aspergillus
, hauptsächlich
Aspergillus fumigatus
. Die oberflächlichen Manifestationen der Aspergillose sind relativ harmlos, die der

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