Therapielexikon der Kleintierpraxis
Höhe der Nierenarterien.
•Paralyse der Hintergliedmaßen mit Ausfall medullärer Reflexe.
•Keine Besserung nach gerinnungshemmender Therapie.
•Trotz medikamentöser Therapie in Extensionsstellung bleibende Gliedmaße.
•Schmerzbekämpfung: Anbringen eines halben Fentanylpflasters (div. H. M., 25 mg/h).
Prophylaxe
• „Prophylaxe ist die beste Therapie“.
• Acetylsalicylsäure: 5 mg/kg jeden 2. Tag bei Katzen mit Kardio myopathie.
Arrhythmien
Antiarrhythmika
.
Arthritiden (Klassifizierung)
Die Sternchen (*) verweisen auf ergänzende Abschnitte.
Septische Arthritis
Sie entsteht durch einen Infektionserreger im Gelenk.
• Hämatogene Arthritiden (= Septikämie ausgehend von einem primären Infektionsherd): Mehrere (aber i. d. R. wenige) Gelenke können gleichzeitig betroffen sein.
•Nichthämatogene Arthritiden: Hierbei handelt es sich i. d. R. um Monoarthritiden:
• Exogen: traumatische oder chirurgisch verursachte Inokulation.
• Endogen: Diffusion aus benachbartem Gewebe (Knochen, Weichteile).
Sterile Arthritis
• Immunvermittelte Polyarthritiden: Sie entstehen durch Ablagerungen von Immunkomplexen. Es sind die am häufigsten vorkommenden Arthritiden und es handelt sich hauptsächlich um Polyarthritiden. Ihre Einteilung erfolgt anhand ihrer Veränderungen und ihrer röntgenologischen Befunde. Die Anzahl der Kreuze in der folgenden Aufzählung gibt die jeweilige Häufigkeit der wichtigsten Krankheitsbilder an:
• Nichterosive Arthritiden, am häufigsten vorkommend (gekennzeichnet durch späte Sklerosierung):
–Polyarthritis bei systemischem Lupus erythematodes* (+).
–Postinfektiöse Polyarthritis* (++).
–Polyarthritis bedingt durch Allgemeinerkrankungen.
–Polyarthritis assoziiert mit Enteropathien (= Arthritis als Manifestation entzündlicher Darmerkrankungen).
–Polyarthritis assoziiert mit Krebs.
–Idiopathische Polyarthritis* (+++).
• Erosive Arthritiden, selten (= frühzeitige Sklerosierung):
–Rheumatoide Polyarthritis*.
–Greyhound-Polyarthritis*.
–Feline chronisch progressive Polyarthritis* (erosive Form).
• Proliferative Arthritiden, selten: feline chronisch progressive Arthritis* (proliferative Form).
• Nicht immunvermittelt:
• Kristallarthropathie* („Gicht“ und „Pseudogicht“).
• Hämarthros* (besonders bei Hämorrhagien toxischen Ursprungs, ++).
Arthritis (septische)
Definition
Entzündliche Infektion, mono- oder paukiartikulär, i. d. R. bakteriell verursacht infolge traumatischer Inokulation (relativ selten beim Hund, häufiger bei der Katze), Infektion des umliegenden Gewebes oder Septikämie (in der Mehrzahl der Fälle, v. a. bei großwüchsigen Rassen).
Symptome
Relativ selten im Vergleich zu Beobachtungen bei Großtieren und im Verhältnis zu immuninduzierten Polyarthritiden.
• Entzündung mit starker Schwellung und eventuell Kompensationshaltung oder Schonung des Gelenks. Die kleinen distalen Gelenke sind weniger betroffen als die proximalen tragenden oder intervertebralen Gelenke (
Diskospondylitis
).
•Eventuell bedingt durch:
•Periartikuläre Traumata oder periartikuläre Entzündung.
•Einen entfernten Infektionsherd (Omphalitis, Genitalinfektion, Hautinfektion).
Röntgenuntersuchung
Eine Röntgenuntersuchung erlaubt eine genauere Prognose.
Hängt die Vergrößerung der Gelenkhöhle direkt mit dem Erguss zusammen, sollte man auf Knorpelzerstörungen (unregelmäßige Oberflächen, Absplitterung, Ankylose) und eine eventuell bestehende perikartilaginöse Osteomyelitis untersuchen.
Labordiagnostik
• Die Arthrozentese ist zur Diagnosesicherung und Isolierung des ursächlichen Erregers unentbehrlich, damit eine spezifische Behandlung mit Anti infektiva durchgeführt werden kann.
• Nachweis zahlreicher kernhaltiger Zellen (100 000/μl) hauptsächlich poly nukleärer Formen (in der Größenordnung von 90 %).
• Septisch bakteriell bedingte Arthritiden treten am häufigsten auf. Die hauptsächlichen Erreger sind: Staphylokokken und Kolibakterien (Gefahr einer schnell einsetzenden kartilaginösen Erosion), Streptokokken beim Hund und Pasteurellen bei der Katze.
• Andere mögliche Ursachen: Mykoplasmen-Arthritis mit Infektionsherd in den Atemwegen oder im Auge (Katze), virale Arthritis (felines Calicivirus) oder mykotische Arthritis (in Europa selten).
Therapie
• Die meisten Antiinfektiva diffundieren leicht in die infizierten Gelenke. Folglich hängt die Auswahl des Wirkstoffs direkt
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