Therapielexikon der Kleintierpraxis
Impfkalender gilt für Tiere mit Freigang.
Tab. 1.79 Impfkalender für die Katze
Tollwutimpfung
Wird ein Tier nach 12 Wochen gegen Tollwut geimpft, ist eine einzige Grund immunisierung nach Tollwutverordnung ausreichend, eine Wiederholungsimpfung in der 16. Woche ist aber aus immunologischer Sicht sinnvoll.
Prävention einer Leukämievirus-Infektion
Verschiedene inaktivierte Impfstoffe mit Adjuvanzien stehen zur Verfügung.
Ein gentechnologisch hergestellter Impfstoff
(Leucogen
®) ist im Handel. Das Impfprogramm sieht bei negativem Leukämievirustest eine Grundimmunisierung mit zwei s. c. Injektionen im Abstand von 4 Wochen vor. Auffrischung alle 2 Jahre oder jährlich.
Impfprogramme beim Hund
Zu berücksichtigende Faktoren
Das Impfprogramm muss vom Tierarzt unter Berücksichtigung folgender
Gegebenheiten angepasst werden:
• Übertragung der mütterlichen Immunität über Kolostrum: Das optimaleImpfalter des Welpen hängt vom Immunitätsstatus ab, der vom Muttertier übertragen wird. Die Elimination der übertragenen maternalen Antikörper erfolgt im Durchschnitt nach 8 – 12 Wochen.
• Mehr oder weniger lange kritische Periode für jede Viruserkrankung, in deren Verlauf der Hund aufgrund seiner passiven Restimmunität nicht geimpft werden, allerdings bereits durch das Feldvirus infiziert sein kann. Dieser für den Welpen gefährliche Zeitraum kann für bestimmte Erkrankungen sehr lang sein (bis zu 3 Wochen für die Parvovirose).
• Epidemiologische Situation in der Umgebung oder im Zwinger.
Ein Impfprogramm stellt also unter Berücksichtigung der erwähnten Gegebenheiten einen – möglichst guten – Kompromiss dar.
In gesunder Umgebung
Das Impfprogramm für einen Welpen, der in gesunder Umgebung lebt und dessen Mutter geimpft ist, kann wie folgt aussehen ( Tab. 1.80 ).
Tab. 1.80 Impfkalender für den Hund
Wird ein Tier nach 12 Wochen gegen Tollwut geimpft, ist eine einzige Grund immunisierung nach Tollwutverordnung ausreichend, eine Wiederholungsimpfung in der 16. Woche ist aber aus immunologischer Sicht sinnvoll.
In infizierter Umgebung
Besonders in Zwingern muss das Impfprogramm gegen Parvovirose deutlich verschärft werden. Hier wird eine zusätzliche Impfung mit 6 Wochen empfohlen, danach fährt man mit obigem Protokoll fort.
Impotenz des Rüden
Definition
Störungen des Geschlechtstriebs, Erektions- oder Ejakulationsstörungen.
Ätiologie
•Verhaltensstörungen, Unreife oder dominante Aggressivität der Hündin.
•Schmerzen.
•Androgenmangel.
•Diabetes-assoziierte Neuropathie oder Rückenmarkverletzung.
•Genitalhypotrophie.
Therapie
Nur wenn keine kongenitalen Anomalien des Geschlechtsapparates vorliegen.
Testosteron (div. H. M.), 0,5 – 1 mg i. m., und Choriongonadotropin, 100 IE s. c. alle 2 d.
Infertilität beim Rüden
Azoospermie
,
Impotenz des Rüden
.
Infertilität tritt gleich häufig beim Rüden und bei der Hündin auf. Für einen besseren diagnostischen Ansatz ist eine Unterscheidung zwischen prätestikulären, testikulären und posttestikulären Ursachen hilfreich.
Ätiologie
• Prätestikuläre Ursachen:
•Hypopituitarismus.
•Steroidexzess (endogen, exogen, Glukokortikoide, Sexualsteroide).
•Fieber.
•Hypothyreose.
•Diabetes mellitus.
•Hernien (inguinal, skrotal).
• Testikuläre Ursachen:
•Chromosomenbedingte testikuläre Dysgenesie (XXY, XX/XY).
•Kryptorchismus.
•Orchitis (Infektion, Entzündung, Bestrahlung).
•Spermatotoxische Medikamente (Thiacetarsamid, Ketoconazol etc.).
•Idiopathisches Sistieren der Spermatogenese.
•Testikuläre Neoplasien.
•Hereditäre Anomalien der Morphologie der Spermatozoen.
• Posttestikuläre Ursachen:
•Segmentale Aplasie des Wolff-Gangs (Epididymis, Ductus deferens).
•Spermatozele.
•Infektion oder Hämorrhagie der Prostata.
Diagnostik
•Medikamentöse und reproduktive Anamnese.
•Vollständige Untersuchung des Genitaltrakts.
•Verhaltensbeobachtung des Rüden in Anwesenheit einer Hündin.
•Hormonwerte (Testosteron, T4, Kortisol).
•Spermagewinnung und -untersuchung.
•Hodenbiopsie.
Therapie
Je nach Ursache verschieden.
Infertilität der Hündin
Definition
Unvermögen zur Fortpflanzung.
Pubertät und Fortpflanzungsfähigkeit kann man nicht gleichsetzen. An ein Problem der Infertilität darf man nicht vor der zweiten Läufigkeit (bzw. dem entsprechenden Alter) denken.
Die Ursachen für die Infertilität bei der Hündin sind zahlreich. Sie sind
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