Therapielexikon der Kleintierpraxis
Metamizol:
Bucsopan compositum
®).
• Muskelrelaxanzien bei Muskelkrämpfen i. d. R. neurologischen Ursprungs: Tetrazepam (div. H. M.).
• Kortikoide bei Gelenkschmerzen.
• Anxiolytika und Antidepressiva , wenn sie in ihrem spezifischen Wirkungsbereich eingesetzt werden.
•Es ist allgemein erwiesen, dass Akupunktur eine Analgesie herbeiführen kann. Die Hypnose fällt aus dem Rahmen der Veterinärmedizin heraus. Dagegen verdient es die „Behandlung im Kleinen“, also die einem Tier durch Massage und Streicheln entgegengebrachte Aufmerksamkeit, in unsere „Liste von Schmerzmitteln“ aufgenommen zu werden.
Anämie
Definition
Anämie ist eine Verminderung des funktionellen zirkulierenden Hämoglobins. Der unterste Normalwert des Hundes beträgt 10 g/dl, derjenige der Katze liegt bei 8 g/dl.
Blutanalyse
( Tab. 1.6 , Tab. 1.7 , Tab. 1.8 )
Tab. 1.6 Hämatologische Referenzwerte des Hundes (Anämiediagnostik)
Blutparameter
Normbereich
Durchschnitt
Hämoglobin (g/dl)
12 – 18
15
Hämatokrit (%)
37 – 55
45
Erythrozyten (× 10 6 /μl)
5,5 – 8,5
6,8
Retikulozyten (%) der Erythrozyten
0,0 – 1,5
0,8
Lebensdauer der Erythrozyten (in Tagen)
100 – 200
Thrombozyten (x 10 3 /μl)
2 – 5
3
Serumeisen (μg/dl)
84 – 233
149
Bindungskapazität des Transferrin (%)
284 – 572
391
Tab. 1.7 Hämatologische Referenzwerte der Katze
Blutparameter
Normbereich
Durchschnitt
Hämoglobin (g/dl)
8,5 – 15
12
Hämatokrit (%)
24 – 45
37
Erythrozyten (× 10 6 /μl)
5,0 – 10,0
7,5
Retikulozyten (%) der Erythrozyten
0,2 – 1,6
0,6
Lebensdauer der Erythrozyten (in Tagen)
66 – 78
−
Thrombozyten (× 10 3 /μl)
300 – 800
450
Serumeisen (μg/dl)
68 – 215
140
Tab. 1.8 Parameter zur Definition und Einteilung der Anämie
Die Blutanalyse bei einer Anämie umfasst zumindest die Bestimmung von:
•Hämoglobingehalt (g/dl).
•Hämatokrit (%).
•Erythrozytenzahl (10 6 /μl).
Aus diesen Parametern werden die mittlere Hämoglobinkonzentration des Erythrozyten (MCHC) und das mittlere Erythrozytenvolumen (MCV) errechnet ( Tab. 1.8 ).
•Retikulozytenzahl, korrigierte Retikulozytenzahl und Retikulozytenindex erlauben, die Regenerationsfähigkeit des Knochenmarks abhängig vomSchweregrad der Anämie (4 – 5 Tage Latenzzeit des Knochenmarks) zu beurteilen.
Abb. 1.3 Diagnostik der Anämie.
•Leukozytenzahl und Differentialblutbild.
•Thrombozytenzahl.
•Qualitative Beurteilung des Blutausstrichs.
Dieser erste Zugang erlaubt möglicherweise bereits die genaue Klassifikation der Anämie; vervollständigt wird die Diagnose durch eine Knochenmarkentnahme (
Tab. Anhang Hunde und Katzen
) und durch weiterführende spezifische Blutuntersuchungen, die es ermöglichen, die Ursache der Anämie zu präzisieren: Coombs-Test, Serumbilirubin, Nachweis einer Hämoglobinurie, Haptoglobinbestimmung, Serum-Eisenbestimmung, maximale Sättigungskapazität des Transferrin.
Einteilung der Anämie
Mithilfe der oben dargestellten Parameter lassen sich zwei verschiedene Anämieformen unterscheiden:
• Aregenerative oder wenig regenerative Anämien (fehlende Retikulozyten oder geringe Anzahl): Aufgrund der fehlenden Produktion und Reifung der roten Blutkörperchen im Knochenmark wird diese Anämieform auch als zentrale Anämie bezeichnet.
• Regenerative Anämien (hohe Retikulozytenzahl): Aufgrund von Blutungen oder verkürzter Lebensdauer der Erythrozyten werden diese Anämie formen auch als Blutungsanämien bzw. hämolytische Anämien bezeichnet und zu den peripheren Anämieformen gezählt.
Anämie (aregenerative oder wenig regenerative)
Das gemeinsame Charakteristikum dieser Anämien ist die fehlende Knochenmarkantwort auf den Erythrozytenmangel. Die hämatologische Gemeinsamkeit dieser Anämieformen ist der trotz Anämie niedrige Retikulozytenwert.
Störung der Blutzellproduktion
Diese ist entweder quantitativ und äußert sich in einem Fehlen oder einem Mangel der roten Blutzelllinie (Knochenmarkhypoplasie oder -aplasie) oder qualitativ und äußert sich in Teilungs- oder Reifungsstörungen der Erythroblasten. Die Folge ist eine ineffektive Erythropoese oder Dyserythropoese.
Hypoplasie und Aplasie des Knochenmarks
Hämatologische Diagnostik
Die Hypoplasie oder Aplasie kann isoliert die rote Blutzelllinie betreffen, sich aber auch auf alle drei Zelllinien des Knochenmarks erstrecken (Panzytopenie).Die Anämien sind immer normochrom, normozytär bei fehlender oder nur geringer Retikulozytose. Hinzukommen können
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