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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Hund:
    •Entweder Polymyxin B: 333 000 IE, Kanamycin: 250 mg oder Gentamicin: 40 mg.
    Dazu können Kamillenlösung, verschiedene ätherische Öle (nur Hund) oder 10 %ige Acetylcysteinlösung zur Aerosoltherapie eingesetzt werden. Therapiedauer 10 Tage.
    Prophylaxe
    Hygienische Prophylaxe
    Wichtig in Zuchten. Zwingernormen sind unbedingt zu berücksichtigen (Größe, Belüftung der Räume, temperaturgeschützte Rückzugsmöglichkeit).
    Belüftung: Lufterneuerung ca. 20 – 30 Luftvolumina pro Stunde.
    Temperatur: ca. 18 – 20 °C.
    Luftfeuchtigkeit: 60 %.
    Quarantäneraum einhalten, der mit Formalin, 1/30 verdünntem Hydrochlorid oder quaternären Ammoniumbasen gereinigt werden kann.
    Medizinische Prophylaxe

    •Viele Impfstoffe enthalten derzeit attenuierte Parainfluenzavalenz in Kombination mit den üblichen Valenzen (Staupevirus, Adenovirus Typ 2, Parvovirus).
    •Insbesondere in Zuchten oder kommerziellen Zwingern werden spezifischere Vakzinen empfohlen. Impfstoffe mit
Bordetella-V
ale
nz
anwenden:
    •
Pneumodog
® :
Parainfluenza, Bordetella
, inaktiviert, Impfstoff mit Adjuvans, Grundimmunisierung: 2 Injektionen s. c. im Abstand von 15 d.
    •
Canigen TC
® (Virbac).
    •Impfempfehlung BpT: bei subkutanem und intranasalem Zwingerhusten-Impfstoff (Bordetella und Parainfluenza) 8. Woche und 12. Woche, danach jährlich.
    •Bei intranasal anzuwendendem Bordetella-Impfstoff schon ab der zweiten Woche möglich, sollte jedoch mindestens 1 Woche vor der zu erwartenden Exposition erfolgen.
    Zystitis
    Definition
    Der Begriff „Zystitis“ bezeichnet die Entzündung der Harnblase, die sich klinisch wie folgt manifestiert:
    •Pollakisurie.
    •Schmerzen bei der Palpation der Blase und beim Harnabsatz, begleitet von Pyurie und zumeist Hämaturie.
    Vorgehensweise

    •Bei der Anamnese frühere Urogenitalstörungen eruieren.
    •Vollständige Untersuchung des äußeren Urogenitaltrakts durchführen.
    •Beim Rüden eine rektale Palpation durchführen (auf Prostataerkrankungen untersuchen).
    •Palpation des Abdomens: Größe und Konsistenz der Nieren (Untersuchung auf Nierenvergrößerung) und der Harnblase (Untersuchen auf Lithiasis, neoplastisch oder entzündlich bedingte Hypertrophie).
    •Urinuntersuchung: Bei der Zellkultur des Urins wird eine Pyurie nachgewiesen: Eine Zählung von über 10 5 Leukozyten/ml ist signifikant. Die bakteriologische Untersuchung des Urins umfasst:
    • Zählung der Erreger im Urin: Einfach und schnell durchzuführen
(Combur-Test
). Eine Infektion ist bestätigt, wenn die Erregeranzahl über 10 5 /ml liegt (eine Zählung von < 10 3 Erreger/ml kann nicht gewertet werden, da sie eine Kontamination im Moment der Probengewinnung bedeutet.
    • Bestimmung des Erregers (die häufigsten Erreger sind
Proteus mirabilis, Escherichia coli, Streptococcus
sp.,
Staphylococcus aureus, Pseudomonas, Klebsiella
).
    • Antibiogrammanforderung.
    •Ätiologische Diagnose erstellen: Palpation der Blase, Röntgenuntersuchung mit oder ohne Kontrastmittel (intravenöse Urographie, retrograde Zystographie), Sonographie ermöglichen meistens die Feststellung der Ursache für die Zystitis ( Tab. 1.135 ).
    Tab. 1.135 Ätiologie der Zystitiden
    Therapie

    • Ätiologisch ( Tab. 1.135 ).
    • Symptomatisch:
    •Die Schmerzen behandeln:
Tolfedine
® (4 mg/kg/d in 1 Dosis).
    •Nach bakteriologischer Harnuntersuchung (Katheter- bzw. Zystozenteseurin) mit Antibiogramm:
    –Sulfonamid-Trimethoprim-Kombinationen oder Trimethoprim (30 mg/kg/d auf 2 Dosen).
    –Marbofloxacin: 2 mg/kg/d in 1 Dosis.
    –Enrofloxacin: 5 mg/kg/d in 1 Dosis.
    –Orbafloxacin: 5 mg/kg/d in 1 Dosis.
    –Amoxicillin: 25 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    –Cefalexin: 30 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    Die Heilung durch eine erneute bakteriologische Harnuntersuchung (Katheter- bzw. Zystozenteseurin) 1 Woche nach Therapieende überprüfen.
    •Die Infektion behandeln (
Harnwegsinfektionen:
In diesem Fall müssen die verwendeten Wirkstoffe über mindestens 10 Tage gegeben werden, ggf. deutlich länger aufgrund abgebrochener Therapien).
    Zystitis (idiopathische) der Katze
    Definition
    Interstitielle Zystitis, die sich durch die klassischen Symptome einer Zystitis manifestiert (Dysurie, Pollakisurie, Hämaturie).
    Diagnostik
    Durch Ausschluss anderer Ursachen für ein „feline lower urinary tract disease“ (FLUTD, untere Harnwegserkrankung der Katze).

    • Die üblichen ergänzenden Untersuchungen ergeben unauffällige Ergebnisse: normale Ergebnisse bildgebender

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