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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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konzentrisch angelegte Beläge im äußeren Gehörgang und in der Ohrmuschel. Eventuell Exkoriationen, die sich auf das Gesicht, den Hals und sogar den ganzen Körper ausdehnen können.
    –Mittelohrentzündung und Meningoenzephalitis (anormale Kopfhaltung, Vestibularsyndrom) als mögliche Komplikation.
    – Diagnostik:
    –Klinik: einfacher Nachweis der Parasiten durch mikroskopische Untersuchung des Cerumens.
    –Differentialdiagnose: bakterielle Otitis
(Pasteurella
sp.,
Staphylococcus
sp.) mit Sich-im-Kreis-Drehen, Kopfschiefhaltung auf die Seite des betroffenen Ohrs, Kratzspuren am Ohr, Nosematose durch
Encephalitozoon (Nosema) cuniculi
beim Kaninchen.
    • Körpermilben beim Kaninchen: sehr selten.
    –Sarkoptesräude
(Sarcoptes scabiei cuniculi):
Juckreiz und Läsionen durch Sekundärinfektionen am Kopf mit möglicher Ausbreitung an den Hals und im Genitalbereich.
    –Kopfräude
(Notoedres cuniculi):
ähnliche Läsionen.
    –Sarkoptesräude beim Meerschweinchen durch
Trixacarus caviae:
    –Häufige kleine (150 μm) Milbe beim Meerschweinchen.
    –Auffallender Juckreiz (erst sehr stark, dann schwächer), verbunden mit haarlosen und erythematösen Läsionen, die dann krustig-schuppig und schließlich eitrig werden. Ausbreitung vom Kopf aus über den Hals bis an den Rumpf. Ungünstiger Verlauf.
    Hinweis: Milben können lange Zeit subklinisch vorhanden sein. Eintretender Stress begünstigt ihre Vermehrung. Eine Übertragung auf den Menschen kommt oft vor (Pseudoscabies)
    • Weitere Milben: seltener, mit ähnlichem klinischen Bild:
    –Auffallend sind Juckreiz, krustige Läsionen mit Tendenz zur Sekundärinfektion, hauptsächlich im Kopf- und Halsbereich, Ausbreitung auf den ganzen Körper möglich.
    –Mithilfe eines Hautgeschabsels lassen sich nachweisen:
    –
Sarcoptes scabiei:
bei Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern, Mäusen, Gerbils.
    –
Notoedres muris:
bei Ratten, Mäusen, Meerschweinchen, Hamstern (?). Stark verkrustete und hyperplastische Läsionen hinter den Ohren und am Schwanz.
    –
Trixacarus diversus:
bei Ratten, Hamstern. Erst krustige, dann hyperkeratotische Läsionen im Kopfbereich.
    –
Notoedres cati
(mit mehreren ssp.): bei Kaninchen, Meerschweinchen und beim Hamster.
    • Pseudokrätze: Die Hautveränderungen sind i. d. R. mehr am Körper zu finden, deutlicher Juckreiz, gut erhaltener Allgemeinzustand.
    • Pseudokrätze der Kaninchen:
    –
Cheyletiella parasitivorax:
    –Starker Juckreiz mit kahlen, erythematösen Hautläsionen und starker Schuppenbildung im dorsolumbalen Bereich. Wird selten beim Meerschweinchen beobachtet.
    –Die Raubmilbe greift die Epidermis an. Sie ernährt sich von Keratin, Hautabrieb oder mithilfe ihrer zangenförmigen Mundwerkzeuge von anderen Parasiten.
    –
Listrophorus gibbus:
    –Schwacher Juckreiz, häufig symptomloser Befall, kahle und erythematöse Hautläsionen hauptsächlich am Rücken.
    –Nachweis durch Ausbürsten der Schuppen, Hautgeschabsel, Trichogramm, Tesafilm-Abklatschpräparat.
    • Pseudokrätze der Nager: Die Parasiten haften durch eine spezielle Ausstattung der Mandibeln und Beine an der Fellbasis.
    –
Chirodiscoides caviae:
beim Meerschweinchen. Lokalisierte, eitrige, kahle und schuppig-krustige Läsionen am Körper, besonders im Lumbosakralbereich.
    –
Myocoptes musculinus
und
Myobia musculi:
bei Ratten und anderen Mäuseartigen, Meerschweinchen. Eitrige, kahle, erythematöse und krustige Läsionen, erst am Kopf
(M. musculi)
oder Rumpf
(M. musculinus),
mit der Tendenz, sich auszubreiten.
    –
Rhadfortia ensifera
(bei Ratten) und
Rhadfortia affinis
(bei Mäusen). Läsionen am Kopf.
    Auf toten Tieren wandern diese Milben an den Haaren nach oben und sind somit leicht nachzuweisen.

    • Demodikose :
    •Bei Na gern und Hasenartigen parasitieren zahlreiche Demodexmilben, die streng wirtsspezifisch sind.
    •Auffällig sind kaum oder nicht juckende Läsionen, diffuse oder lokalisierte Alopezie (Kopf, Rumpf), manchmal mit Erythem und Schuppenbildung. Einfacher Nachweis mithilfe eines Hautgeschabsels.
    • Sehr häufig beim Hamster, v. a. bei älteren Tieren, mit zwei möglichen Milbenarten:
    –
Demodex aurati
(am häufigsten): Parasitiert in den Haarfollikeln, länglicher Körper. Diffuse Alopezie mit Seborrhö, Schuppen und Hyperpigmentation.
    –
Demodex criceti:
auf der Oberfläche der Epidermis. Kurzer Körper.
    Die Klinik der Demodikose erinnert oft an Hyperkortizismus.
    Die folgenden Demodexmilben kommen selten bei anderen Tierarten

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