Therapielexikon der Kleintierpraxis
Nachweis v. a. von
Helicobacter mustelae
entnehmen.
Therapie
• Antibiose: Amoxicillin, 10 – 20 mg/kg/12 h, in Kombination mit Metronid azol, 20 mg/kg/12 h.
• Antiemetika: Metoclopramid (div. H. M., 0,5 – 1 mg/kg/12 h).
• Magenschutzmittel:
•Antazida: Cimetidin (div. H. M., 5 – 10 mg/kg/8 h), Famotidin, Ranitidin (div. H. M., 25 mg/kg/8 h).
•Zytoprotektiva:
Kaopectate®, Sucralfat (Ulcogant®), Alucol®, Aloe-vera-Saft, Bariumsulfat, Gelusilac®, Gastrosel®, Enterogelan
®.
•Protonenpumpenhemmer: Omeprazol (div. H. M., 0,7 mg/kg/24 h), Sucralfat (div. H. M., 25 mg/kg/8 h).
•Prostaglandin-E 1 -Analoga: Misoprostol
(Cytotec
® [H. M.], 1 – 5 μg/kg/8 h).
Gastroenteritis (eosinophile)
Betrifft Frettchen über 6 Monate und äußert sich in einer eosinophilen Infiltration der intestinalen Schleimhaut, evtl. mit Ausdehnung auf andere Organe (Milz, Leber, Lymphknoten).
Ätiologie
Die Ursache ist ungeklärt, es wird eine immunologische Reaktion auf Magen-Darm-Parasiten oder Futtermittelallergene vermutet.
Symptome
•Chronische Erkrankung des Verdauungsapparats, Abmagerung, Anorexie.
•Schleimige, grüne Diarrhö, möglicherweise Erbrechen.
Diagnostik
• Klinisch: hypertrophe Mesenteriallymphknoten, verdickte Darmschlingen.
• Hämatologie/Biochemie: unregelmäßige, aber falls vorhanden, sehr deutliche Eosinophilie (10 – 35 %).
• Magen-Darm-Biopsie (Endoskopie oder Laparotomie).
Therapie
•Prednison, 1 mg/kg/12 h, 1 Monat lang oder, falls notwendig, sogar länger.
•Kombination mit einem Magen-Zytoprotektivum.
•Systematische Entwurmung: Ivermectin, Selamectin,
Advocate®, Profender
®.
Harnblasenerkrankungen
Zystitiden
• Ätiologie:
Staphylococcus
sp.,
Proteus
sp.,
Escherichia coli
.
• Symptome:
•Strangurie, Pollakisurie, übel riechender Urin an der Harnröhrenmündung.
•Manchmal Harnverhalten durch eine Harnröhrenobstruktion, besonders beim männlichen Tier.
• Therapie:
•Antibiotika (Chinolone, Betalaktame, Gyrasehemmer), Spasmolytika.
•Zystotomie oder Urethrostomie bei Harnverhalten.
Harnblasenkristalle
Urolithiasis
.
Harnblasentumoren
•Harnblasenkarzinome, lymphozytäre Infiltration.
•Hämaturie, Dysurie, Pollakisurie, Harninkontinenz.
Harnblasenatonie
Wurde bei experimentell mit dem Tollwutvirus infizierten Frettchen beobachtet.
Hauttumoren
Mastozytom
•Bei Frettchen über 3 Jahren.
•Ulzerierte Papeln und multiple erythematöse Knoten mit einem Durchmesser von bis zu 1 cm am Rumpf und besonders im Gesicht adulter Tiere.
•Die Diagnose wird über eine Exzisionsbiopsie bestätigt.
•Chirurgische Therapie mit im Allgemeinen günstiger Prognose.
Kutanes Lymphom
•Multizentrische Hautknoten besonders am Hals und Rumpf.
•Die Diagnose wird ebenfalls histologisch bestätigt.
•Die Therapie besteht aus Chirurgie und Kortikoidverabreichung.
Talgdrüsentumor
•Adenome oder Adenokarzinome.
•Ulzerierte proliferative Massen oder ins Violette gehende subkutane Masse, besonders an den Präputialdrüsen des Rüden.
Fibrosarkom
•In der Maulhöhle, möglicherweise mit Ausdehnung auf die Knochen, oder an den Gliedmaßen.
•Wenn möglich chirurgische Exstirpation.
Chordom
•Gutartiger Knorpeltumor der Schwanzspitze bei alten Frettchen.
•Therapie: Teilamputation des Schwanzes.
Hepatopathien
Anatomische Verhältnisse
•Die Leber des Frettchens wiegt zwischen 35 und 49 g, was 4,3 % des Körpergewichts entspricht. Sie weist sechs Leberlappen auf.
•Die Vena cava caudalis ist tief im kaudalen Lappen verankert. Die Fissura portalis, die an der Stelle liegt, wo der kaudale und der rechte Lappen zusammenstoßen, umfasst: Arteria hepatica, Vena porta und den Gallenblasengang.
Ätiologie
Tumorerkrankungen
• Lymphome: bei weitem die häufigsten Lebertumoren.
• Lebermetastasen eines Pankreas- oder Nebennierenkarzinoms. Sie müssen bei einem Insulinom oder Nebennierentumor systematisch gesucht werden.
• Andere, seltenere Tumoren: Hämangiosarkom, Adenokarzinom der Leber und der Gallengänge, hepatozelluläres Adenom.
Nichttumoröse Erkrankungen
• Cholangiohepatitis: Besiedelung der Gallengänge durch Keime aus dem Darmtrakt.
• Leberabszesse: derselbe Ursprung.
• Leberlipidose: in Zusammenhang mit längerer Anorexie oder einer chronischen Darmerkrankung.
• Portokavaler Shunt.
• Aktive, chronische lymphozytäre Hepatitis.
• Periportale lymphozytäre Infiltration: Sie kann normal
Weitere Kostenlose Bücher