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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Bronchiolen führt und bei der auskultatorisch feuchte, rasselnde Bronchialgeräusche festzustellen sind.
    Symptome
    Bronchopneumonie (akute
).
    Feuchtes Krepitationsgeräusch, aufgrund der Größe der erkrankten Tiere schwer hörbar.
    Prognose
    Hängt im Wesentlichen vom Alter des Tiers und der Art der Grunderkrankung ab (Staupe).
    Therapie
    In starker Anlehnung an die Therapie der Bronchopneumonie.
    Wichtig ist die zusätzliche Anwendung von Bronchodilatatoren (Theophyllin 5 – 10 mg/kg p. o., 2 × tgl.) zur Mobilisierung des Sekrets und zur Erleichterung der Atmung
(
Asthma (felines
)).
    Bronchitis (akute)
    Definition
    Katarrhalische Entzündung des extralobulären Hauptbronchus, zumeist im Zusammenhang mit einer allgemeinen Erkrankung der oberen Atemwege (Tracheobronchitis).
    Es ist wichtig festzustellen, ob die Erkrankung isoliert auftritt oder Teil des klinischen Bildes einer Allgemeinerkrankung ist. In letzterem Fall hängt die Prognose vom Schweregrad der kausalen Erkrankung ab.

    • Eine isolierte akute Bronchitis kann durch sehr unterschiedliche Reizstoffe (Rauch, Staub, Insektizide etc.) oder Infektionserreger (v. a.
Bordetella bronchiseptica
) entstehen, die primär aufgrund von Störungen des Abwehrsystems (Kälte, Müdigkeit, etc.) aktiv werden oder eine bereits zuvor bestehende Entzündung komplizieren (meist viral, allergisch, parasitär, mechanisch etc.).
    • Diese Ursachen unterscheiden sich nicht sehr von denen einer chronischen Bronchitis. Lediglich Verlaufsdauer und Ausmaß der histo logischen Veränderungen sind unterschiedlich.
    Symptome
    Der klinische Verlauf besteht i. d. R. aus drei Phasen, die den drei klassischen Phasen einer katarrhalischen Entzündung entsprechen: Kongestion, Exsudation, Resolution. Der Verlauf kann auch in Richtung chronische Bronchitis gehen.

    • Leitsymptom Husten: Der Husten ist anfallsartig, zunächst 2 – 3 Tage lang trocken (unproduktiv = kongestive Phase), danach etwa eine Woche lang schleimig (produktiv = exsudative Phase) und erneut trocken beim Übergang zum chronischen Zustand.
    • Auskultation: Rasseln (Inspiration und Exspiration), trocken oder feucht, je nach Verlaufsstadium.
    • Fieber: i. d. R nur gering, je nach Initialursache, Intensität von Superinfektionen und der beteiligten Bakterienart stärker oder schwächer ausgeprägt. In dem Maß, wie die Entzündung sich verstärkt, erhöht sich auch das Fieber.
    • Keine deutlichen Veränderungen der Atembewegungen.
    • I. d. R. röntgenologisch inapparent.
    Prognose
    Meist günstig, mit Ausnahme einer Bronchitis, die im Rahmen einer Allgemeinerkrankung verläuft oder bei einem bereits zuvor an einer Atemwegsoder Herzerkrankung erkrankten Patienten auftritt.
    Therapie
    Da die Entzündung eine Veränderung der Bronchialsekretion sowie Husten auslöst, sollte die Behandlung die Reizung beruhigen und das Abhusten von Schleim fördern, es sei denn, das Abhusten ist unproduktiv, schmerzhaft für das Tier und anstrengend für das Umfeld des Tiers (
Antitussiva
).

    • Die relative Harmlosigkeit einer akuten Bronchitis wirft die Frage der Notwendigkeit einer systemischen Therapie mit Antiinfektiva auf. Diese ist indiziert bei geschwächten Tieren oder Tieren mit Atemnot, ebenso wenn der pathologische Prozess andauert oder eine infektiöse Beteiligung erwiesen ist. Hat man sich für eine Antibiotikatherapie entschieden, ist eswichtig, sie korrekt durchzuführen und v. a. nicht zu früh abzubrechen, da die Diffusion dieser Präparate im reichlich vorhandenen Schleim immer recht mäßig ist. Schließlich ist darauf zu achten, die Heilung durch ungeeignete Wirkstoffe nicht zu verlangsamen.
    • Antiphlogistika: Kortikoide sollten möglichst vermieden werden. Sie wirken häufig auf effektive Weise hustenhemmend und bekämpfen gleichzeitig die Hyperthermie, unterdrücken jedoch die Immunantwort des Körpers und begünstigen den Verlauf in Richtung Bronchopneumonie. Man setzt stattdessen NSAID ein
(
Antiphlogistika (nichtsteroidal, NSAID
)).
    • Sekretolytika: Auswurffördernde Mittel (
Expektoranzien
) fördern die Verflüssigung und den Auswurf des Bronchialsekrets. Darüber hinaus verfügen die Balsame über topisch wirkende antiseptische Eigenschaften, die zwar mäßig ausgeprägt, jedoch ausreichend sind für die Behandlung einer unkomplizierten akuten Bronchitis. Oftmals werden jedoch Aerosole vorgezogen (
Aerosoltherapie
), die ein wirkungsvolles Mittel zur Bekämpfung der Austrocknung der

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