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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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noch am selbigen Abend leeren würde.
    „Also verstehe ich das richtig?“, kam Tony zum Thema zurück. „Du möchtest Thor nicht anzeigen?“
    Dylan schüttelte den Kopf, woraufhin Tony nur genervt stöhnte. Ohne Zustimmung und Unterstützung würde sein Vorgehen gegen Fahlstrøm überhaupt keinen Sinn ergeben.
    „Ich verstehe es wirklich nicht.“ Tony war mit seinem Latein am Ende. Und streiten, wegen Thor, wollte er erst recht nicht. Schließlich gab er wieder klein bei. „Okay. Lassen wir das Ganze. – Doch ich rate dir, die Angelegenheit mit ihm zu klären. Die Arbeit an dem Album soll nicht unter euren ewigen Reibereien leiden.“

    Am nächsten Morgen sprachen sie vorerst nicht mehr darüber. Ohnehin vermied es Tony, den Sänger von RACE vor zehn Uhr in eine Diskussion zu verwickeln. Meist bekam er sowieso keine Antwort.
    Als sie schließlich pünktlich im Tonstudio eintrafen, die norwegische Band allerdings noch nicht anwesend war, wagte Tony eine Annäherung.
    „Denkst du bitte dran, Thor auf sein gestriges Verhalten hin anzusprechen? Ich möchte zu gerne wissen, was in diesem Idioten vorgeht.“
    Dylan nickte still. Sie hatten sich in die Küche des Studios zurückgezogen, um einen Kaffee zu sich zu nehmen. Dylan war wie immer mit Lidschatten und Kajal geschminkt, seine Gesichtshaut trug einen dünnen Film von hellem Puder. Aber auch der konnte seine dunklen Augenringe nicht komplett abdecken. Als er sich an den Küchentisch setzte, produzieren die Ketten, Ösen und Nieten an Oberteil und Hose einen klirrenden Laut.
    Dass er sich dem Thema gegenüber so wortkarg gab, missfiel Tony deutlich. Für einen kurzen Augenblick kam ihm ein ganz anderer Gedanke.
    „Du stehst doch nicht etwa auf sowas?“
    „Was?“ Dylans Stimme war noch immer leise, gedämpft. Mit der rechten Hand strich er sich seine kinnlangen Haare zur Seite, sodass seine kahl geschorenen Schläfen sichtbar wurden.
    „Ich meine S/M und so ein Zeug? Macht es dich etwa an, wenn er dich würgt?“
    „Quatsch! Was redest du für eine Scheiße?“
    Er verstummte. Im Hintergrund wurden weitere Stimmen hörbar. Schließlich trat Thor in die Küche; sofort fixierte er Dylan.
    Als Tony den Sänger von Wooden Dark bemerkt hatte, zwinkerte er Dylan zu.
    „Ich denke, ich lass’ euch mal kurz alleine.“
    Über Nacht hatte sich seine Wut ein wenig gelegt. Nun hoffte er, dass die beiden Männer diese unschöne Sache aus der Welt schaffen konnten. „In zehn Minuten wollen wir allerdings anfangen.“
    „Okay.“ Dylan nickte. Er saß noch immer am Tisch vor seinem Becher Kaffee und blickte Tony hinterher, wie der die Tür schloss und ihn und Thor alleine zurückließ.
    Er fühlte sich noch immer ganz elend. Eine leichte Übelkeit herrschte in seinem Magen, was sicher daran lag, dass er die Flasche Whiskey tatsächlich noch in der Nacht komplett geleert hatte.
    Zu seiner Erleichterung ergriff Thor zuerst das Wort.
    „Du wirst hoffentlich nicht von mir verlangen, dass ich mich für gestern entschuldige?“
    Dylan antwortete nicht, stattdessen atmete er nur geräuschvoll aus. Er konnte Thor einfach nicht ansehen, starrte stattdessen regungslos auf seinen Kaffee.
    „Ich weiß nicht, wie ich es dir verdeutlichen soll“, sprach Thor weiter, „aber wenn mir jemand Schaden zufügen möchte, dann muss er damit rechnen, den Schaden in doppelter Ausführung selbst zu erleben.“
    Thor kam näher, blieb vor dem Tisch stehen. „Und es ist mir dann auch egal, wer mir diesen Schaden zufügen will.“ Er sah Dylan prüfend an. „Hast du das verstanden, Perk?“
    „Ja.“
    „Keine Spielchen mehr“, forderte Thor. „Das könnte böse enden. – Und das möchte wohl keiner von uns beiden.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Dylan regte sich, nahm einen Schluck Kaffee, dann wagte er den Blickkontakt. Thor trug sein Haar offen, seine Haut glänzte hell und frisch.
    „Ich wollte dich nicht umbringen“, fuhr er fort.
    „Mir musst du das nicht sagen“, erwiderte Dylan. Er ließ seinen Becher los und kam auf die Beine.
    „Dann pass gefälligst auf, was dein Tony von sich gibt!“, fauchte Thor. „Ich bin vorbestraft, falls du es vergessen hast. Ich kann keine weitere Anzeige gebrauchen.“
    „Ich hatte nie vor, dich anzuzeigen“, entgegnete Dylan. Er fühlte sich so nüchtern, wie lange nicht mehr, dabei hatte er das Gefühl, als ob der Geschmack des Whiskeys, trotz des Kaffees, noch immer auf seiner Zunge lag. Ein wenig überrascht stand er vor Thor und

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