Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
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„In diese Falle werde ich nicht zum zweiten Mal tappen, wie ein Grünschnabel“, dachte ich und ging ruhig schlafen.
„An diesem Punkt werden die Informationen über das iranische Atomprogramm nicht helfen“, dachte ich. „Die Bombe tickt bereits“, dachte ich mir, und alles, was ich noch tun konnte, war, ruhig schlafen zu gehen.
Morgen war ein neuer Tag im Nahen Osten und vielleicht erwachte endlich jemand hier ... Vielleicht wachte jemand auf der anderen Seite auf, oder bei uns würde jemand nicht mehr so ruhig weiterschlafen.
Kapitel 10
Mission Impossible ... die Vergangenheit zu korrigieren
Donnerstag, 11. November 2010, 06.00 Uhr. Meine Augen öffneten sich bei Tagesanbruch und der Herbst von Jerusalem, der durch das Fenster meines Zimmers zu sehen war, färbte sich in den Farben eines Frühlings in Tel Aviv, roch aber immer noch wie ein mediterraner Sommer. „Die Welt gehört den Frühaufstehern“, pflegte mein verstorbener Vater zu sagen, wenn er uns in der Früh weckte.
Ich fühlte mich nicht, als ob mir die Welt gehörte, aber ich schaffte sicher viel mehr, denn heute war der Tag der Bar Mitzvah meines Sohnes, die Feier war für diesen Abend geplant ... In vierzehn Stunden.
Alles war bereit und im Voraus geplant, aber die Vorfreude und die Aufregung, wenn es um seinen eigenen Sohn ging, war sehr schwer auf einer rationalen Skala zu erfassen. Ich schaltete das Radio ein, wie jeden Tag, aber heute Morgen war das Gerede der Radioreporter schneller, gehaltvoller und auch lauter in Dezibel. Es war ein Gefühl, als ob etwas unter der Oberfläche passierte, obwohl es keine überzeugenden Beweise dafür gab, abgesehen von der Erwartung, begleitet von rhythmischer Musik.
Der Begriff ‚WikiLeaks‘ wiederholte sich alle drei Minuten. Ein Computer-Hacker hatte beschlossen, die Arbeit eines internationalen Geheimdienstes zu tun, und zur Vermeidung der Heuchelei, die die Diplomatie der Ära des neuen Jahrtausends charakterisierte, hatte er Tausende von vertraulichen Gesprächen und geheimer Korrespondenzen ins Internet hochgeladen. Das ganze Gerede und die Konspirationen der politischen Machenschaften waren alle ganz vorn auf der großen Bühne ... Das Internet. Die direkte Wahrheit verletzte am meisten, weit mehr als die eine oder andere Interpretation, und sie wurde nicht von einer inszenierten Hintergrundmusik begleitet. Es herrschte eine große Verwirrung in der moderaten arabischen Welt, aufgrund der Dinge, die in privaten Räumen, weit weg von der Öffentlichkeit gesagt worden waren ... Die jetzt, dank WikiLeaks, zu Informationszwecken der Welt veröffentlicht wurden.
Es stellte sich heraus, dass Länder wie Ägypten und Saudi-Arabien die USA aufgefordert hatten, den Iran zu bombardieren. Das würden sie noch büßen.
Die ägyptischen Staatsbürger fühlten eine größere Affinität zum muslimischen Iran als zu ihrer säkularen Regierung. Diese Nummer würde nicht stillschweigend übergangen werden. Sie war das Zeichen, um die Massen auf die öffentlichen Plätze zu ziehen. Einige unter ihnen würden schlau genug sein, um die Dynamik, die der Computergolem geschaffen hatte, zu ihren Gunsten zu verwenden.
Ursprünglich war die Idee von WikiLeaks, die Karten auf den Tisch zu legen, wie in einem modernen Pokerspiel, um das Spiel nicht dem Schicksal zu überlassen. Dieses fortschrittliche menschliche Spiel wollte sein Leben mit seinen eigenen Händen kontrollieren. Nun war allen klar, wer den libanesischen Präsidenten ermordet hatte (Attentat auf Rafiq al-Hariri) und wer die Mächte der Finsternis und des Lichts in unserer Region waren. Vielleicht wachte die Welt jetzt auf und trat an die Seite, die so kritisiert und getadelt wurde, als ob alles rosa war und es keine Notwendigkeit zum Schwarzsehen gab.
An diesem Tag sollte ich mich mit engen Familienangehörigen treffen, die ich seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Die Sehnsucht, Vorfreude und Aufregung, die mit solchen Treffen verbunden war, erweckte mich zum Leben. Wie ein präzises Uhrwerk waren heute meine Bewegungen, sie waren schärfer, schneller, lebhafter, als ob ich meinen Körper mit einer Dosis von Energie oder Wasser aus dem Jungbrunnen berauscht hatte.
Die Ersten, die ankamen, waren meine zwei Brüder aus Frankreich. Ich traf sie im Hilton-Hotel in Tel Aviv. Ein luxuriöses Hotel am Strand, das für mich und meine französischen Brüder wie eine
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