ThunderStorm
neugierig.“
„Neugierig? Von wegen, du warst schlimmer als das FBI“, sagte Rachel plötzlich hinter ihm und Gendry warf einen Blick über seine Schulter.
Er musste sich beherrschen, dass ihm nicht der Mund offenstehen blieb, denn sie hatte es offensichtlich nicht für nötig befunden, sich etwas anzuziehen, stattdessen stand Rachel mit nassen Haaren und in ein Duschtuch gewickelt in der Tür und grinste ihn an.
„Hi, du Schuhdiebin.“
Rachel lachte und kam in die Küche, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen. „Wer ist mit Einkaufen dran? Ich sterbe vor Hunger.“
Gendry riss sich vom Anblick ihrer Kehrseite los und räusperte sich vernehmlich. „Als anständiger Gast habe ich natürlich an ein Gastgeschenk gedacht.“
„Was zu essen?“, fragten Rachel und Trent synchron und äußerst begehrlich, was ihn lachen ließ, während er seinen Rucksack aufzog und eine große Schachtel Donuts zutage förderte. Trent und Rachel seufzten zufrieden.
„Rachel, wenn du diesen umwerfenden Rocker nicht haben willst, ich nehme ihn“, erklärte Trent und bekam von Rachel dafür einen Schlag in den Nacken, bevor sich alle beide auf die Donuts stürzten und Gendry das Ganze kopfschüttelnd und gleichzeitig grinsend betrachtete.
„Finger weg, der letzte gehört dem Gast.“
„Ich lade ihn irgendwann zum Essen ein, das gleicht es wieder aus“, konterte Trent und starrte begehrlich auf den letzten Donut. „Was sagst du dazu, Gendry?“
Gendry sagte erst mal gar nichts, weil ihm vor lauter Lachen und Grinsen schon das Gesicht wehtat. Wie lange saßen sie mittlerweile hier? Eine Stunde? Soviel Spaß in solch kurzer Zeit hatte er ewig nicht mehr gehabt. „Sagt mal, geht es bei euch immer so zu?“
Rachel winkte grinsend ab und griff nach dem letzten Donut, wofür sie von Trent umgehend eins auf die Finger bekam. „Aua. Idiot.“
Trent schnaubte. „Wenn ich ihn nicht kriege, kriegst du ihn auch nicht.“
„Ihr könntet teilen“, schlug Gendry vor und lachte wieder los, als beide ihn höchst empört ansahen. „Okay, ich merke schon, wenn es ums Essen geht, seid ihr keine Freunde.“
„Du hast es erfasst“, sagte Rachel trocken und zog ihr Duschtuch neu zusammen, mit dem sie sich vor einer Weile an Trent vorbei auf die Sitzbank gequetscht hatte, um sich einfach auf die Zeitungen zu setzen. „Aber heute sind wir noch lieb.“ Trent seufzte und verdrehte passend dazu die Augen zur Decke, was Rachel schnauben ließ. „Verdirb mir nicht die Vorstellung, du Banause. Sonst flüchtet Gendry noch, bevor ich ihm die Überraschung zeigen kann.“
„Du meinst, dein Bett?“
Rachel stöhnte. „Trent, du bist echt versaut.“
„Wieso? Ich finde das Bett toll“, konterte Trent mit einem breiten Lächeln und sah ihn an. „Das musst du dir ansehen, es sieht echt toll aus.“
Hätte Gendry es nicht besser gewusst, hätte er das als Einladung in Rachels Bett verstehen können, aber so begeistert wie der dreinschaute, ging es Trent tatsächlich nur um das Bett und nicht um das, was man in solch einem Möbelstück allgemein so trieb. Allerdings würde Rachel da bald landen, wenn sie ihr Duschtuch nicht in nächster Zeit gegen bedeckendere Kleidung austauschte, denn ihr Anblick war verdammt ablenkend, besonders jetzt, wo ihre Haare trockneten und sich leicht lockten. Gendry geriet immer heftiger in Versuchung, mit seinen Fingern durch ihre dunklen und schulterlangen Wellen zu fahren.
„Finde ich auch, sonst hätte ich es mir kaum gekauft, aber ich meinte die bunte Überraschung“, lenkte Rachels Stimme ihn von ihren Haaren ab und Gendry war ihr innerlich dankbar dafür.
„Ah, die Überraschung.“ Trent kicherte und zwinkerte ihm zu. „Die wird dir gefallen, oh großer Drummer. Aber jetzt muss ich leider los, der Job ruft.“ Er sah zu Rachel. „Baxter kommt gegen Mitternacht, er musste die Schicht tauschen.“
„Okay.“
Rachel nickte und wenig später war Trent weg und Gendry mit seiner verrückten Schuhdiebin allein, die so verzückt auf den letzten Donut sah, dass er nicht anders konnte, als ihn zu ihr zu schieben, worauf sie jauchzend seufzte und sich nach einem Luftkuss in seine Richtung über das Gebäck hermachte.
Gendry hätte am liebsten ein Foto von ihr gemacht. Eine Frau, die aß. Richtig aß, und nicht nur Salatblätter auf ihrem Teller herum schob, wie die meisten Frauen es taten, die in Los Angeles lebten und damit sozusagen auf Dauerdiät waren. Christy und Emma mal ausgenommen,
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