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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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rief er und überreichte ihr und mir je einen Umschlag. »Das ist die Belohnung für die Grammasiten, die Sie erlegt haben.« Er zwinkerte mir zu und ging, ehe Miss Havisham etwas sagen konnte.
    »Thursday!« sagte Akrid Snell, der aus einer anderen Richtung gekommen war. »Tut mir leid, dass ich gestern so weggerannt bin - hallo, Miss Havisham. Ich habe gehört, Sie sind gestern von Grammasiten angefallen worden? Tolle Leistung, ich habe noch nie gehört, dass jemand sechs Verbisoide auf einmal erlegt hat.«
    »Kleinigkeit!« sagte ich. »Ach, übrigens, Akrid, ich habe immer noch dieses Ding, das Sie gekauft haben.«
    »Ding? Was für ein Ding?«
    »Sie wissen schon«, drängte ich. »Dieses
Ding!
«
    »Oh! Ja...«, sagte er. »Ich verstehe. Das
Ding
. Ich hole es mir nach der Arbeit, okay?«
    »Ist Snell mal wieder in Insider-Geschäfte verwickelt?« fragte Miss Havisham leise, als er gegangen war.
    »Ich fürchte, ja.«
    »Wenn mein Buch so schlecht wäre wie seins, würde ich das vielleicht auch tun.«
    Ich sah mich um. Sir John Falstaff und König Pellinore waren da, Deane, Lady Cavendish, Mrs Tiggy-winkle und Emperor Zhark, Gully Foyle und Perkins.
    »Wer sind denn die beiden?« fragte ich Miss Havisham und zeigte auf zwei Agenten, die ich noch nicht kannte.
    »Der linke, der den Kürbis hält, ist Ichabod Crane. Das andere ist Beatrice. Ein bisschen zu laut für meinen Geschmack, aber sehr tüchtig.«
    Ich bedankte mich und sah mich nach der Herzkönigin um, aber die Erzrivalin von Miss Havisham war nirgends zu sehen.
    »Hallo, meine Schöne!« grummelte Falstaff, der in einer Wolke von Alkoholdunst heranwatschelte. Er hatte sich durch beide Teile von
Henry IV
gehurt und gesoffen und sich anschließend bei den
Merry Wives of Windsor
eingeschlichen.
    Manche hielten ihn für einen liebenswerten Wüstling; ich fand ihn einfach widerwärtig - auch wenn ich wusste, dass er das Vorbild aller liebenswerten Säufer und Wüstlinge in der Literatur war. Trotzdem hielt ich es für angemessen, ihm etwas Spielraum zu lassen.
    »Guten Morgen, Sir John«, sagte ich so höflich wie möglich.
    »Euch wünsch ich einen guten Morgen, süße Maid«, rief er beglückt. »Reiten Sie?«
    »Ein wenig.«
    »Dann habt Ihr vielleicht Lust, einen Ritt durch mein fröhliches England mit mir zu machen? Ich könnte Euch Orte und Dinge zeigen -«
    »Das geht nicht, Sir John.«
    Er lachte mir laut ins Gesicht. Ich spürte, wie ich ärgerlich wurde, aber glücklicherweise hatte der Protokollführer beschlossen, keine weitere Zeit zu verlieren. Er trat auf das Podium und ließ seine Glocke ertönen.
    »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, sagte er. »Aber wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist die Atmosphäre da draußen ein wenig gespannt. Ich freue mich aber, dass Sie trotzdem so zahlreich erschienen sind. Erwarten wir noch jemanden?«
    »Sollen wir auf Godot warten?« fragte Deane.
    »Weiß denn jemand, wo er sich aufhält?« fragte der Protokollführer. »Beatrice, haben Sie nicht mit ihm gearbeitet?«
    »Nein«, sagte die junge Frau. »Sie könnten Benedict fragen, falls er mal wieder eine Versammlung besucht, aber ich fürchte, ein Ziegenbock könnte Ihnen bessere Auskünfte geben.«
    »Die Zunge der süßen Dame beleidigt unsere Ohren«, sagte Benedict, der unsichtbar im Hintergrund gesessen hatte, jetzt aber aufstand und Beatrice wütende Blicke zuwarf. »Ach, wäre der Brunnen Eures Verstandes doch wieder klar, dass ich 'nen Esel daran tränken könnte.«
    »Ach!« erwiderte Beatrice mit einem Lachen. »Hört nur, wie er die Uhr seines Witzes aufzieht; früher oder später wird sie gewiss auch schlagen!«
    »Geliebte Beatrice«, sagte Benedict und machte eine tiefe Verbeugung. »Als ich Euch fand, suchte ich nach einem Narren.«
    »Und das sagst du, Benedict? Der mehr Ohrenschmalz als Gehirn hat?«
    Er dachte einen Augenblick angestrengt nach. »Mich deucht, Ihr seid ein allgemeines Ärgernis und jeder Mann sollte Euch prügeln, reizende Beatrice.«
    Sie zogen ihre Augen zu gefährlichen Schlitzen zusammen und starrten sich feindselig lächelnd an.
    »Schon gut, schon gut«, sagte der Protokollführer, »beruhigt euch, ihr beiden. Wisst ihr nun, wo Agent Godot ist, oder nicht?«
    Beatrice gab zu, dass sie es nicht wisse.
    »Dann fangen wir jetzt an«, erklärte der Protokollführer, »die Jurisfiktion-Versammlung Nummer 40319 ist hiermit eröffnet.«
    Er schüttelte erneut seine Glocke, hustete und zog die Notizen auf seinem

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