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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Upgrade V-4 eingeführt wurde. ›Für immer besser lesen! ‹ hat der Gattungs-Rat getönt. Und was ist passiert? Der Große Text-Crash von 1842. Fast alles von Euripides, Aeschylus und Sophokles wurde vernichtet! Und ganz nebenbei haben wir auch noch die Grammasiten geschaffen.«
    »Das ist nie bewiesen worden, dass Version 4 die Grammasiten freigesetzt hat, Sir John -«
    »Kommen Sie, Libris, machen Sie sich doch nichts vor! Ich bin dabeigewesen! Ich hab es gesehen. Ich
weiß
es.« Libris hob beide Hände. »Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen zu streiten, Sir John. Ich berichte nur Tatsachen. Ultra-Word™ ist jedenfalls inkompatibel mit Grammasiten. Der Text ist versiegelt - sie finden nichts mehr zu fressen.«
    »Das glauben Sie, Sir.«
    »Nein, das wissen wir«, sagte Libris entschieden. »Hören Sie, wir geben gern zu, dass Version-4 ein großer Fehler war - deshalb haben wir Ultra-Word™ auch so lange getestet. Wir wissen, was wir sagen, wenn wir behaupten:
Ultra-Word™ ist das ultimative Leseerlebnis.
« Er machte eine Pause und sagte: »Ultra-Word™ kommt, meine Damen und Herren, also gewöhnen Sie sich bitte daran.«
    Er erwartete einen weiteren Angriff von Falstaff, aber der alte Säufer setzte sich einfach und schüttelte traurig den Kopf. Niemand sonst fügte etwas hinzu.
    Libris trat etwas zurück und warf dem Protokollführer einen Blick zu. Der läutete seine Glocke und sagte: »Vielen Dank, dass Sie so aufmerksam zugehört haben, und vielen Dank, Meister Libris, dass Sie heute zu uns gekommen sind und uns alles so gründlich erklärt haben.«
    Der Protokollführer schlug die Hände zusammen und klatschte, und wir anderen beteiligten uns - mit Ausnahme von Falstaff und Bradshaw.
    »In Kürze stehen auch detaillierte Prospekte zur Verfügung«, sagte der Protokollführer. »Die Einzelaufträge werden in zehn Minuten verteilt. Und bitte seien Sie vorsichtig draußen! Das wär's. Die Sitzung ist damit geschlossen.«
    Er läutete abschließend die Glocke.
     
    Libris verließ das Podium und verdrückte sich, ehe ihm Bradshaw weitere Fragen stellen konnte. Miss Havisham legte ihm ihre Hand auf die Schulter. Bradshaw war der einzige Mann, dem sie nicht mit Gift und Galle begegnete, wenn ich dabei war. Diese Freundschaftlichkeit beruhte auf jahrzehntelanger Zusammenarbeit, nehme ich an.
    »Ich werde für diese Spielchen allmählich zu alt, Havisham«, sagte er.
    »Was soll ich denn da sagen?« erwiderte sie. »Aber irgendjemand muss das junge Gemüse doch unterrichten!« Sie nickte in meine Richtung, was mir sehr schmeichelte. Ich war schon seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr als »junges Gemüse« qualifiziert worden.
    »Ich kann nicht mehr, Estella«, sagte Bradshaw traurig. »Ich will keine neue Technologie mehr. Ich gehe in mein eigenes Buch zurück für immer. Good-bye, altes Mädchen.«
    »Good-bye, Commander - grüßen Sie Mrs Bradshaw von mir.«
    »Vielen Dank. Tschüs, Miss - wie war doch gleich der Name?«
    »Thursday Next.«
    »Ach ja, natürlich. Na ja,
toodle-oo!
« Er lächelte, tippte sich an den Tropenhelm und war weg.
    »Der gute alte Bradshaw«, sagte Miss Havisham. »Er hat sich seit 1938 schon zwölfmal zur Ruhe gesetzt. Ich denke, dass wir ihn nächste Woche wieder im Dienst sehen.«
    »Ah!« sagte der Protokollführer, der jetzt auf uns zukam. »Havisham und Next.« Er studierte einen Moment lang sein Klemmbrett. »Sie waren nicht zufällig wieder einmal im Außenland und haben einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen versucht, oder?«
    »Ich?« sagte Miss Havisham. »Natürlich nicht.«
    »Nun ja«, sagte der Protokollführer, und es war deutlich, dass er ihr nicht über den Weg traute. »Der Gattungs-Rat hat mich wissen lassen, dass er alle Jurisfiktion-Mitglieder, die ihre Privilegien missbrauchen, streng zur Rechenschaft ziehen wird.«
    »Wie streng?« fragte Miss Havisham.
    »Sehr
streng.«
    »Das würden sie nicht wagen«, sagte Miss Havisham im Stil einer ältlichen Gräfin. »Und was haben Sie für uns?«
    »Sie leiten die Sitzung der Wuthering-Heights-Wutberatung, Miss Havisham.«
    »Ich habe meine sechs Sitzungen abgeleistet. Falstaff ist dran.«
    Der Protokollführer hob eine Braue. »Nein, das stimmt nicht. Sie haben erst drei hinter sich. Den Betreuer jede Woche zu wechseln ist nicht gut. Jeder muss seinen Dienst tun, auch Sie, Miss Havisham.«
    Sie seufzte. »Sehr wohl.«
    »Gut! Lassen Sie Ihre Schützlinge nicht warten.« Der Protokollführer zog sich hastig

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