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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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werden. Wenn er ihre Struktur erst einmal analysiert hatte, würde er auch ein Gegenmittel finden. Aber zusätzlich brauchte er Hitze – extrem hohe Temperaturen –, um die diamantähnliche Grundsubstanz anzugreifen, die die Replikatoren so stabil machte. Dann konnte er zum entscheidenden Schlag ausholen
    Er ging zu einer Computeranlage, die an einer anderen Stelle des Labors stand, während er leise die unzulängliche Ausstattung verfluchte. Nachdem er seine Resultate übertragen hatte, gab er noch weitere Daten ein. Seine gemurmelten Befehle hallten laut in dem Raum, in dem es plötzlich totenstill geworden war. »Ich brauche Zugang zum Verzeichnis der toxischen Stoffe, die ihr hier gelagert habt«, verlangte er.
    Ein Forscher kam zu ihm. Er berührte ein paar Tasten und rückte dann von der Computeranlage ab. »Der Zugang ist gewährt.«
    Der Schmied suchte nach dem schnellsten Weg, um aus dem dürftigen Sortiment an Giften seine silberne Kugel anzufertigen. Wie er das Problem zu lösen hatte, war ihm völlig klar – aber es mußte schnell gehen und gleich beim ersten Mal klappen. Dann vergaß er alles um sich herum und konzentrierte sich nur auf seine Aufgabe – eine solche Inbrunst, wie die, mit der er vorging, hatte es in diesem Raum noch nie gegeben.
    Als er das Grundmuster des gewünschten Gifts konstruiert hatte, aktivierte er den Faktor, der den raschen Vermehrungsprozeß in Aerosolform in Gang setzte und die Substanz auf drei- bis viertausend Grad Celsius erhitzte. Er schätzte, daß die Hälfte der Temperatur ausreichen würde, um in Verbindung mit dem Gift die brodelnde Wolke zu neutralisieren. Bei viertausend Grad Celsius würde auch die Laboreinrichtung schmelzen. Aber er fand, wenn das Ende der Welt drohte, müsse man auf Nummer Sicher gehen. Außerdem würde es ihm ein großes Vergnügen bereiten, die Anlage zu zerstören.
    »Ich bin soweit«, sagte er, sich an die stummen Zuschauer wendend. »Schaltet den Schutzschirm ab.«
»Was?«
keuchte jemand.
    »Los!« brüllte er. »Ich muß diese Mixtur da hineinbringen, wenn der Prozeß gestoppt werden soll. Dazu muß der Schirm abgeschaltet werden.«
    »Aber wenn das Lösungsmittel entweicht ...«
    »Sobald der Schutzschirm weg ist, verlangsamt sich der Vorgang, weil sich das Mittel von den Energiefeldern ernährt«, erklärte er so geduldig, als spräche er mit einem geistig beschränkten Menschen. »Die Zeit muß genügen, damit mein Gift wirkt. Es ist eure einzige Chance ... In fünf Minuten wird die Masse die Barriere ohnehin sprengen, ihr verfluchten Hurensöhne. Und dann gibt es kein Halten mehr. Schaltet doch endlich das gottverdammte Energiefeld ab!« Er ging wieder zu den Anzeigetafeln zurück, wobei er die Gruppe von Forschern nicht aus den Augen ließ. Die Männer wiederum beobachteten Irduz; der nickte, und jemand gab das entscheidende Kommando.
    Mit angehaltenem Atem prüfte der Schmied die Daten auf den Bildschirmen; er mußte den genauen Zeitpunkt abpassen, um das stark erhitzte Gas gegen das Lösungsmittel einzusetzen, sobald der Schirm verschwunden war.
    Dann passierte etwas hinter der durchsichtigen Wand, die die Beobachter vor der brodelnden Masse schützte, und ein plötzlicher Schmerz durchzuckte seine Augen. Er kniff die Lider zusammen, während das praktisch unzerstörbare Material des Energieschirms, der Raum, sogar das gesamte Gebäude, Geräusche von sich gaben, mit denen keiner der Männer gerechnet hätte. Der Schmied verspürte eine Gluthitze, die ihm entgegenschlug, und die seine Haut zu verschmoren schien. Er machte die Augen wieder auf. Wo vorher die transparente Wand gewesen war, befand sich nun eine Art silbergrauer, metallisch glänzender Schild. Dahinter war nichts zu erkennen.
    Er wandte sich wieder den Meßdaten zu, die sich nun völlig verändert hatten. Zu seiner Erleichterung zeigten sie die Werte an, die er sehen wollte. Die Ergebnisse, die von der Black Box im Zentrum des Labors eingespeist wurden, verrieten ihm, daß er sein Ziel erreicht hatte. Das gefährliche Lösungsmittel war unschädlich gemacht worden. Erschöpft wandte er sich wieder den Forschern zu.
    Er sah es ihnen an den Gesichtern an, daß sie wußten, er hatte die Gefahr gebannt. Selbst Irduz machte keinen Hehl aus seiner Erleichterung.
Wir sind sicher,
schienen sie zu denken. Als ob es überhaupt je Sicherheit gäbe.
    »Du hattest gar keine Angst«, murmelte einer der Männer und blickte verständnislos drein. »Warum nicht?«
    Der Schmied

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