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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Spurensicherungsteam gehörte. Er zwängte sich durch das geschlossene Tor, und unsere
Blicke begegneten sich. Dann senkte sich seiner auf meine
Brust und meinen rosa Rock.
Dank des Push-ups linste mein Brustansatz ein paar Zentimeter über den U-Ausschnitt meines Tanktops, was den Zivilbullen dazu verleitete, kurz zu pausieren und ein paar Takte zu
plaudern.
»Was ist da draußen passiert?«, fragte ich ihn.
»Ein Mord«, antwortete er. »Am Montagabend. Genauer
gesagt am Dienstag um drei Uhr morgens. Wundert mich, dass
Sie es nicht in der Zeitung gelesen haben. Es stand heute Morgen überall in den Schlagzeilen.«
»Ich lese keine Zeitung. Das deprimiert mich nur. Krieg,
Hunger, Morde.«
Er sah aus, als könnte er sich nur mit Mühe ein Feixen verkneifen.
»Und wer wurde umgebracht?«, fragte ich.
»Ein Wachmann in der Nachtschicht.«
Gott sei Dank nicht Bill. »Ich bin auf der Suche nach dem
Calflex-Boot«, sagte ich. »Sie wissen nicht zufällig, wo es
liegt?«
Sein Blick ging aufs Wasser hinaus und hielt an dem Pier
neben unserem an. »Das Calflex-Boot kennt hier jeder«, sagte
er. »Es ist das am Ende des Piers mit dem Helikopter auf dem
Deck.«
Das war das Schiff, auf dem Bill arbeitete? Es war das
größte Schiff im ganzen Yachthafen. Es war strahlend weiß
und hatte zwei volle Decks oberhalb der Wasserlinie. Auf dem
obersten Deck stand ein kleiner blauweißer Hubschrauber. Ich
dankte dem Bullentypen und machte mich auf den Weg zur Flex II. Ohne das Schild mit den Besitzern und ihren Gästen
zu beachten, marschierte ich auf das mit Holzbohlen gedeckte
Pier. Zwei Liegeplätze vor der Flex II stand ein Mann, der, die
Hände in die Seiten gestützt, unendlich angepisst auf einen
freien Liegeplatz starrte. Er trug Khakihosen und ein abgewetztes, ausgewaschenes T-Shirt. Sein Körper gefiel mir.
Muskulös, aber nicht muskelbepackt. Etwa mein Alter. Seine
blonden Haare waren sonnengebleicht und hätten schon länger
einen Schnitt vertragen. Die Augen lagen hinter einer dunklen
Sonnenbrille versteckt. Als ich näher kam, drehte er sich um
und nahm die Brille ab, um mich besser sehen zu können.
Ich bin in einer Werkstatt und unter lauter Autofreaks groß
geworden. Ich bin zwei Jahre lang Rennen gefahren. Und ich
habe zahllose Familienfeiern über mich ergehen lassen müssen, in denen ausschließlich über Rennstatistiken diskutiert
wurde. Darum erkannte ich Mr. Sonnengebleichtes Blond auf
den ersten Blick. Es war Sam Hooker. Der Typ, der Bills Auspuff küssen konnte, wenn es nach meinem Bruder ging. Sam
Hooker fuhr NASCAR-Rennen. Er hatte zweimal das Rennen
in Daytona gewonnen. Sowie mit Sicherheit eine Reihe anderer Rennen, aber ich interessierte mich nicht mehr besonders
für die NASCAR. Was ich über Sam Hooker wusste, hatte ich
größtenteils aus unseren Tischgesprächen. Er war ein waschechter Texas-Boy. Ein echter Männerheld. Und Frauenheld.
Ein verdammt guter Fahrer. Und ein Vollidiot. Mit anderen
Worten oder denen meiner Familie, ein typischer NASCARFahrer. Alle in meiner Familie liebten ihn. Alle bis auf Bill
offenbar.
Es überraschte mich nicht, dass Bill Hooker kannte. Bill
gehört zu jenen Menschen, die irgendwann jeden kennen lernen. Allerdings überraschte es mich, dass sie nicht miteinander
auskamen. Wild Bill und Happy Hour Hooker waren aus dem
gleichen Holz geschnitzt.
Je näher ich der Flex II kam, desto eindrucksvoller wirkte
sie. Sie beherrschte das ganze Pier. Es gab noch zwei Boote,
die größenmäßig an die Flex heranreichten, aber keines von
beiden konnte es an Schönheit und Eleganz mit ihr aufnehmen.
Außerdem war die Flex II die einzige Yacht mit einem Helikopter. Wenn ich das nächste Mal eine Milliarde zu verprassen
hatte, würde ich mir ein Boot wie die Flex II zulegen. Natürlich auch mit einem Helikopter. Nur fliegen würde ich nicht
darin. Schon bei dem Gedanken verwandelten sich meine Knie
in Gelee. Trotzdem wollte ich einen Hubschrauber haben, einfach weil er sich absolut cool auf einem Oberdeck machte.
Am Ende des Piers stand ein kleiner Elektrolieferwagen,
aus dem diverse Kartons und Kisten mit Lebensmitteln auf das
Schiff verladen wurden. Die meisten aus der marineblau und
weiß uniformierten Mannschaft waren jung. Ein älterer Mann,
ebenfalls in Blau und Weiß, stand etwas abseits und kontrollierte die emsigen Arbeitsbienen.
Ich näherte mich dem älteren Mann und stellte mich vor.
Ohne konkreten Plan beschloss ich, ein bisschen zu

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