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Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Titel: Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Ochsenbauer
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3,5 Personen besetzt waren. Das heißt, knapp über 1.000 Menschen (die Affen, Hunde und Goldfische zählen wir mal nicht mit) hat es bereits in die weiten Sphären verschlagen. Zudem betraten bis zum heutigen Tag 12 Personen die Mondoberfläche. Das dazugehörige Apollo-Programm der NASA lief von Juli 1960 bis 1972, hat rund 25 Mrd. US -Dollar (rund 120 Mrd. US -Dollar nach heutigem Wert) gekostet und bis zu 400.000 Menschen waren daran beteiligt.
    Und wie sieht es mit dem Interesse an den Wassermassen unseres Planeten aus? Nun, laut offiziellen Schätzungen hat man bis jetzt gerade mal auf magere drei Prozent der Tiefsee einen Blick geworfen. Wenn man sich den Einsatz und das Engagement sowie die damit verbundenen Kosten vor Augen hält, sticht einem die große Diskrepanz besonders ins Auge: Die erste bemannte Tauchfahrt an die (beinahe) tiefste Stelle auf unserem eigenen Planeten, jene des Schweizers Jacques Piccard und des US -Amerikaners Don Walsh, kostete die US -amerikanische Marine, die das Projekt finanzierte, gerade mal 250.000 US -Dollar. Entwickelt wurde das Tauchboot von Jacques Vater, Auguste, quasi im Alleingang. Dennoch blieb diese Tauchfahrt vom 23. Januar 1960 bis zum März 2012 (da wagte der Kanadier James Cameron einen Solo-Tauchgang in diese Tiefe) die einzige ihrer Art.
    Sehen wir uns ruhig einmal die derzeitige Situation an und werfen wir einen Blick in die 2011er Budgets der NASA und der NOAA . Das derzeitige Budget der US -Raumfahrtbehörde NASA beläuft sich auf 13 Mrd. US -Dollar – pro Jahr, versteht sich. Das Budget der ebenfalls staatlichen US -Meeres- und Atmosphärenbehörde NOAA beträgt im selben Zeitraum »nur« 5,4 Mrd. US -Dollar. Allerdings betreut die NOAA neben ihren Aufgaben zur Erforschung der Weltmeere auch ein umfangreiches Satellitenprogramm der USA . Dessen Anteil am Gesamtbudget beträgt stolze 3,06 Mrd. US -Dollar. Zieht man auch noch die Budgets der Teilbereiche Wetterkunde und Luftfahrt ab, bleiben gerade mal rund 700 Mio. US -Dollar für die Erforschung der Ozeane unseres Planeten.
    Noch skurriler wird es, wenn man einen genaueren Blick auf alle bemannten Tauchfahrten in die Tiefsee wirft: In der Summe gibt es derzeit gerade mal drei Tauchfahrzeuge – bemannte und unbemannte – die überhaupt zum tiefsten Punkt der Weltmeere vordringen können, und es werden in absehbarer Zeit auch nicht sehr viel mehr. Weitere fünf Tauchboote gibt es, die bis 6.000 Meter Tiefe vordringen können. Und noch eine Handvoll mehr, die es bis 4.000 Meter tief schaffen. Die meisten dieser Forschungsfahrten werden heute jedoch aus Kostengründen unbemannt durchgeführt. Der Hauptanziehungspunkt der bemannten Tauchmissionen ist interessanterweise ein Touristenmagnet: die letzte Ruhestätte des Luxuskreuzers RMS Titanic. Seit dem Film von James Cameron haben in den letzten Jahren über 200 Passagiere eine Tauchfahrt in 3.850 Meter Tiefe gebucht – um ein kaputtes, verrostetes Schiff anzusehen. Das ist ihnen pro Person rund 45.000 US -Dollar wert.
    Sei es, wie es ist. Man darf gespannt sein, wie sich der Wettlauf zwischen dem Weltall und dem eigenen Planeten noch entwickelt. Ein bisschen erinnert die Situation ja an das Rennen zwischen Hase und Igel. Im Jahr 2012 ist jedenfalls noch eine weitere Tiefsee-Mission vom Milliardär Richard Branson geplant. Eben jener Branson, der mit seinem Privat-Raumschiff Space Ship Two ab Ende 2012 auch Touristenflüge ins Weltall anbietet. Jetzt hat der Mann (und die Frau) von Welt natürlich die Qual der Wahl. Buche ich eine Reise in die Tiefsee um schlappe 45.000 US -Dollar (bei der mich – aufgrund der Tiefe – ja niemand sehen kann), oder zeige ich doch eher, was ich habe, und buche einen Flug ins Weltall um eben mal 200.000 US -Dollar. Schwierig, schwierig – ein Milliardär hat’s eben schwer. Allerdings ist das wirklich noch ein echtes Schnäppchen: Ein Flug zur Internationalen Raumstation ISS kostet nämlich pro Person rund 50 Millionen US -Dollar.
    Warum nur sind uns die Ozeane, unser eigener – unerforschter – Planet, so gleichgültig? Lassen wir dazu den Schauspieler Curd Jürgens im James Bond-Film »Der Spion, der mich liebte« zu Worte kommen. Er drückt aus, was viele von uns denken: »Der Mensch weiß mehr über den Mond, als über die Tiefen der Ozeane – ist das nicht eigentlich erschreckend, und sagt sehr viel über die Menschheit aus?«
    Ich hoffe, mit diesem Buch kann ich ein wenig Interesse für unseren eigenen Planeten, und

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