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Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Titel: Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Ochsenbauer
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frische Lava, die zwischen den auseinanderstrebenden Kontinentalplatten aufsteigt und neuen Meeresboden bildet.
    1977: Die Alvin stößt in der Gegend der Galapagos-Inseln, rund 2.500 Meter unter dem Meeresspiegel, auf heiße Quellen, in deren Umfeld eine Vielzahl völlig unbekannter Arten von Bakterien, Würmern, Krebsen und Fischen gedeiht. Daraufhin wird die Suche nach solchen Hydrothermalquellen verstärkt. 1979 werden erstmals durch die Luken von Alvin Schwarze Raucher gesichtet, die ebenfalls eine charakteristische Lebensgemeinschaft unterhalten. 1984 entdeckt man – wiederum mit Hilfe von Alvin – im Golf von Mexiko kalte Quellen. Auch hier findet man ein reiches Artenspektrum.
    1975-1985: Der amerikanische Meereswissenschaftler Charles D. Hollister, Vize-Präsident der Woods Hole Oceanographic Institution, erforscht über zehn Jahre lang die unterschiedliche Beschaffenheit von Tiefseeböden am Kontinentalabhang der Ostküste der USA und entdeckt, dass es in der Tiefsee Stürme gibt, sogenannte benthische Stürme. Dabei werden Strömungsgeschwindigkeiten von fast zwei Kilometern pro Stunde erreicht und Unmengen an Sediment aufgewirbelt und umgeschichtet. Dies ist einer der Gründe für die extrem unterschiedliche Bodenbeschaffenheit mancher Tiefsee-Gegenden und vor allem auch der Veränderung mancher Gegenden in kurzen Zeiträumen.
    1987: Dem deutschen Meeresbiologen Hans W. Fricke gelingt es mit Hilfe des Tauchboots GEO vor der Küste der Komoren erstmals, lebende Quastenflosser in ihrem natürlichen Lebensraum zu filmen.
    1982: Die Vereinten Nationen verabschieden das Internationale Seerechtsübereinkommen, das u.a. die Mineralien des Meeres zum Erbe der gesamten Menschheit erklärt. Der Vertrag tritt am 16. November 1994 in Kraft.
    1985: Der amerikanische Ozeanograph Dr. Robert Ballard spürt nach langer Suche das Wrack der Titanic auf. Ein 1991 von den russischen Tauchbooten MIR 1 und MIR 2 aufgenommener Film brachte das legendenumwobene Wrack erstmals einer breiten Öffentlichkeit nahe. Als schließlich auch noch James Cameron die Schiffskatastrophe verfilmt und mit Originalbildern aus der Tiefsee aufpeppt, ist der Hype um das Wrack am Höhepunkt angekommen. In Folge werden auch Touristen-Tauchfahrten mit der MIR 1 und der MIR 2 zum Wrack der Titanic angeboten.
    1985: Das Französische Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere (Ifremer) entwickelt die Nautile, ein bemanntes Tauchboot, das bis in eine Tiefe von 6.000 Metern tauchen kann.
    1988: Die Sowjetunion beteiligt sich mit ihren zwei Tauchbooten MIR1 und MIR2 am Wettlauf in die Tiefe. Die beiden Fahrzeuge erreichen ebenfalls eine Tiefe von 6.000 Metern.

    1990: Die Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) senkt mit dem bemannten Tauchboot Shinkai 6500 die größte mögliche Einsatztiefe um weitere 500 Meter. Die Wissenschaftler von JAMSTEC wollen damit jene Zone erkunden, in der vor Japans Ostküste viele verheerende Erdbeben entstehen, wie auch jenes, das im Jahr 2011 zur Fukushima-Katastrophe geführt hat.
    1990: Der Kalte Krieg ist endgültig vorbei und die US Navy stellt bislang geheime Militärtechnik für zivile Forschungszwecke zur Verfügung. So können jetzt z.B. Wissenschaftler auf der ganzen Welt Dank eines weltweiten Netzes hochempfindlicher Unterwassermikrofone auf umfassende Weise Meeressäuger belauschen und Ausbrüche von Tiefsee-Vulkanen verfolgen.
    1995: Am 24. März taucht der japanische Roboter Kaiko 10.911,40 Meter in den Graben des Challengertiefs hinab. Nach der Rekord-Tauchfahrt der Trieste ist somit nach 35 Jahren erstmals wieder ein Fahrzeug in dieser Tiefe. Bis zum 29. Mai 2003 führte Kaiko 250 Expeditionen durch. Bei seinem letzten Einsatz wird allerdings während eines Taifuns vor der Insel Shikoku sein Trägerkabel gekappt und er verschwindet in den Tiefen des Pazifischen Ozeans. Als Ersatz diente bis 2007 das ROV Kaiko 7000, das allerdings nicht so tief tauchen kann wie sein Vorgänger.
    1995: Die US Navy veröffentlicht Gravitationswerte der Erde, die ursprünglich der Zielgenauigkeit amerikanischer Interkontinentalraketen dienten. Daraus wird von Ozeanographen ein Meeresbodenatlas von enormer Präzision erstellt, der die Topografie der Weltmeere mit einer Detailauflösung von sechs Kilometern zeigt.
    1998: Erstmals werden von deutschen und amerikanischen Wissenschaftlern unabhängig voneinander Schwarze Raucher – bis zu zwei Meter hohe Mineralienschlote – vom Meeresboden an die Oberfläche

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