Tiffany Duo 48
liebsten wieder ausgeschaltet.
"Es gehört zu ihrer Arbeit", versuchte er sich einzureden, doch er konnte nichts gegen seine Eifersucht tun. Andererseits wollte er ihr Zeit für die wichtigste
Entscheidung seines Lebens geben.
Er ließ sich in den Sessel fallen und nahm lustlos ein paar Unterlagen in die Hand.
Aufseufzend warf er sie wieder auf den Schreibtisch. Alles, was ihm jetzt etwas
bedeutete, war Kaylie.
"Du bist von ihr besessen", sagte er sich und ging zur Bar am anderen Ende des Büros, um sich einen Whisky einzuschenken. Dann überlegte er es sich anders und
stellte die Flasche wieder weg.
"Konzentrier dich" befahl er sich und setzte sich, mit einem Bleistift bewaffnet, wieder an den Schreibtisch. Er blickte auf die Geschäftsbriefe und Akten, aber in
Gedanken konnte er nur Kaylies Gesicht sehen. Sie lächelte, und ihr goldblondes
Haar umgab ihren Kopf wie eine Wolke.
Don legte den Stift weg.
Er unterdrückte einen Fluch und holte sich seine Jacke. Dann verließ er sein Büro.
"Sagen Sie bitte alle Termine für heute ab", bat er Peggy, als er zum Fahrstuhl ging.
"Und wo sind Sie zu erreichen?"
"Das wüßte ich selbst gern", entgegnete er nur. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und er stieg ein. In Gedanken spielte er alle Möglichkeiten durch, wie er mit Kaylie in Kontakt treten konnte, aber er verwarf sie sofort wieder. Er mußte
abwarten.
***
Die nächsten Tage über war Kaylie entsetzlich unruhig. Sie mußte immer an Margots
Ratschlag denken. Eigentlich wartete sie darauf, daß Don wieder in seine alten
Fehler verfiel, außerdem hatte sie ihn im Verdacht, daß er sie überwachen ließ.
Allerdings rief er nicht an und ließ sich nicht bei ihr blicken.
Fast kam es ihr vor, als habe sie sich endlich zu einer Entscheidung für ihn
durchgerungen, und jetzt ließ er sie allein.
Das wolltest du doch, sagte sie sich. Es war Freitag, und schon den ganzen Tag über
regnete es. Während der Sendung war Alan schlechtgelaunt gewesen, und die Show
hatte sich quälend dahingeschleppt. Bei der Ankunft an ihrem Haus am Meer in
Carmel hatte sie Kopfschmerzen bekommen, und ihre Schuhe waren völlig
durchnäßt. Kaylie hatte sich nur noch auf eine heiße Dusche und ein gutes Buch
gefreut.
Beim Aufschließen der Tür hatte sie wieder an Don denken müssen. Sieben Jahre
hatte er die Schlüssel gehabt, bevor er ihn an jenem Abend benutzt hatte, um sie zu
entführen. Jetzt wollte er sie heiraten, und dieser Gedanke machte sie glücklich.
Gleichzeitig mußte sie jedoch auch an die Scheidung und den Kummer danach
denken. Das wollte sie nicht noch einmal durchleben, und auch Don wollte sie das
nicht noch einmal antun.
Auf dem Weg zum Bad fing sie bereits an, sich auszuziehen. Als das Telefon
klingelte, rechnete sie fast damit, Dons Stimme zu hören. "Hallo?" meldete sie sich schmunzelnd.
Keine Antwort.
"Hallo?" fragte sie noch einmal, doch es war nichts zu hören. "Don, bist du das?" Sie wartete einen Moment angespannt. "Ist dort jemand? Passen Sie auf, ich kann Sie
nicht hören. Warum versuchen Sie es nicht noch einmal?" Langsam legte sie den
Hörer auf und sah wartend aus dem Fenster auf den mit dunklen Wolken
verhangenen Himmel.
Außer weit entferntem Donnergrollen und dem Prasseln des Regens war es still.
Abgesehen von ihrem laut pochenden Herzschlag. Wahrscheinlich falsch verbunden,
überlegte sie und ging ins Bad. Vielleicht war es aber auch Don gewesen. Allein der
Gedanke, daß er versuchte, sie zu erreichen, machte sie froh.
Eigentlich hat Margot recht, dachte sie, es wird Zeit, daß ich Don anrufe. Wenn wir
uns bemühen, dann haben wir eine zweite Chance. Vorausgesetzt, Don behandelte
sie als erwachsene, eigenständige Frau.
Sie liebte ihn von ganzem Herzen. Don war der Mann ihres Lebens, daran würde sich
nie etwas ändern.
Gerade, als sie aus der Dusche stieg, klingelte das Telefon wieder. Nur in ein
Badetuch gehüllt, lief Kaylie zum Apparat im Schlafzimmer und ließ eine nasse
Wasserspur hinter sich.
"Hallo?" rief sie atemlos und hörte nur ein Klicken, als der andere auflegte. "Nein, nicht, ich bin doch dran!" schrie sie. Sie spürte, daß es Don war, der sie anrief. "Na gut, es gibt einen Weg, das herauszufinden", sagte sie und kramte in einer
Schublade nach Unterwäsche. Noch heute abend würde sie
zurück in die Stadt zu Don fahren, um ihm zu sagen, daß sie ihn liebte und noch
einmal einen neuen Start mit ihm wagen wolle.
Rick Taylor stöhnte vor
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